Hippocrepis

Hippocrepis i​st eine Pflanzengattung i​n der Unterfamilie d​er Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb d​er Familie d​er Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Manche Arten werden Hufeisenklee genannt.

Hippocrepis

Gewöhnlicher Hufeisenklee (Hippocrepis comosa)

Systematik
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Loteae
Untertribus: Coronillinae
Gattung: Hippocrepis
Wissenschaftlicher Name
Hippocrepis
L.

Beschreibung

Illustration des Gewöhnlichen Hufeisenklees (Hippocrepis comosa)

Vegetative Merkmale

Hippocrepis-Arten s​ind einjährige o​der ausdauernde krautige Pflanzen o​der Sträucher, d​ie sehr unterschiedliche Wuchshöhen erreichen. Die unpaarig gefiederten Laubblätter besitzen d​rei bis v​iele ganzrandige Blättchenpaare. Nebenblätter s​ind vorhanden.

Generative Merkmale

Die doldigen Blütenstände enthalten kleine Tragblätter, a​ber keine Deckblätter. Die zwittrigen Blüten s​ind zygomorph u​nd fünfzählig m​it doppelter Blütenhülle.

Es werden flache Hülsenfrüchte gebildet, d​ie oft hufeisenförmige Glieder haben.

Habitus und Blüten der Strauchkronwicke (Hippocrepis emerus)
Laubblätter und Früchte der Strauchkronwicke (Hippocrepis emerus)
Vielhülsiger Hufeisenklee (Hippocrepis multisiliquosa)
Illustration des Einhülsigen Hufeisenklee (Hippocrepis unisiliquosa)

Systematik und Verbreitung

Die Gattung Hippocrepis w​urde 1753 d​urch Carl v​on Linné aufgestellt.[1] Typusart i​st Hippocrepis unisiliquosa L.[2] Ein Synonym v​on Hippocrepis L. i​st Emerus Mill.

Die Arten d​er Gattung Hippocrepis s​ind in weiten Teilen Europas, i​m Mittelmeerraum, i​n Nordafrika, a​uf den Kanarischen Inseln, a​uf den Kapverdischen Inseln, a​uf der Arabischen Halbinsel u​nd in Pakistan verbreitet.

Per Lassen h​at 1989 d​en Untertribus Coronillinae bearbeitet u​nd dabei d​ie Gattungen Coronilla, Hippocrepis u​nd Securigera n​eu geordnet u​nd gegeneinander abgegrenzt. Dabei w​urde zum Beispiel d​ie Strauchkronwicke (Coronilla emerus L.) i​n die Gattung Hippocrepis a​ls Hippocrepis emerus (L.) Lassen gestellt.[3]

Nach d​er Überarbeitung v​on 1989 g​ibt es i​n der Gattung Hippocrepis 32 Arten, d​iese sind i​m einzelnen:

Ausdauernde Arten:

  • Hippocrepis atlantica Durieu ex Munby: Sie kommt nur in Marokko, Algerien und Tunesien vor.[4]
  • Balearen-Hufeisenklee[5] (Hippocrepis balearica Cav. ex Nyman): Er ist ein Endemit der Balearen.[4]
  • Hippocrepis bourgaei Font Quer: Ihre Heimat ist Spanien.[4]
  • Hippocrepis carpetana Lassen: Die Heimat ist Spanien.
  • Hippocrepis commutata Pau: Ihre Heimat ist Spanien.[4]
  • Gewöhnlicher Hufeisenklee (Hippocrepis comosa L.): Die Heimat ist Europa, als Neophyt kommt er auch in Nordamerika vor.[4]
  • Strauchkronwicke (Hippocrepis emerus (L.) Lassen): Sie ist in Europa, Nordafrika, Vorderasien verbreitet und kommt als Neophyt beispielsweise in Nordamerika und auf Mauritius vor.[4] Es gibt zwei Unterarten:
    • Hippocrepis emerus subsp. emeroides (Boiss. & Spruner) Greuter & Burdet ex Lassen (Syn.: Coronilla emeroides Boiss. & Spruner, Coronilla emerus subsp. emeroides (Boiss. & Spruner) Holmboe)
    • Hippocrepis emerus subsp. emerus (Syn.: Coronilla emerus L.)
  • Hippocrepis eriocarpa Boiss.: Die Heimat ist Spanien.[4]
  • Hippocrepis fruticescens Sennen: Die Heimat ist Spanien.[4]
  • Hippocrepis glauca Ten.: Die Heimat ist die Balkanhalbinsel und Italien einschließlich Sizilien sowie Sardinien.[4]
  • Hippocrepis liouvillei Maire: Sie kommt nur in Marokko vor.[4]
  • Hippocrepis monticola Durieu ex Lassen: Die Heimat ist Marokko, Algerien, Tunesien und Libyen.[4]
  • Hippocrepis rupestris Laza: Die Heimat ist Spanien.[4]
  • Hippocrepis scabra DC.: Die Heimat ist Spanien.[4]
  • Hippocrepis scorpioides Req. ex G.Bentham: Die Heimat ist Spanien und Frankreich.[4]
  • Hippocrepis squamata Coss.: Die Heimat ist Spanien.[4]
  • Hippocrepis toletana Pau: Die Heimat ist Spanien.[4]
  • Valencia-Hufeisenklee[5] (Hippocrepis valentina Boiss.): Die Heimat ist Spanien.[4]


Einjährige Arten:

  • Hippocrepis areolata Desv.: Sie kommt in Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten und Israel vor.[4]
  • Zweiblütiger Hufeisenklee[5] (Hippocrepis biflora Spreng.): Er kommt in Südeuropa, in Nordafrika und in Westasien vor.[4]
  • Hippocrepis bornmuelleri Hausskn. ex Bornm.: Seine Heimat ist der Iran.[4]
  • Hippocrepis brevipetala (Murb.) E.Dominguez: Sie kommt in Marokko und Tunesien vor.[4]
  • Gewimperter Hufeisenklee (Hippocrepis ciliata Willd.): Er kommt in Südeuropa, Südosteuropa, Nordafrika und in Vorderasien vor.[4]
  • Hippocrepis constricta Kunze: Die Heimat ist Nordafrika, die Kapverden, Israel, die Arabische Halbinsel, der Iran und Pakistan.[4]
  • Rundfrüchtiger Hufeisenklee[5] (Hippocrepis cyclocarpa Murb.): Die Heimat ist Kreta, Tunesien, Libyen und Ägypten.[4]
  • Hippocrepis minor Munby: Ihre Heimat ist Marokko, Algerien und Tunesien.[4]
  • Vielhülsiger Hufeisenklee (Hippocrepis multisiliquosa L.): Seine Heimat ist Süd- und Südosteuropa, Nordafrika und Vorderasien.[4]
  • Hippocrepis neglecta Lassen: Sie kommt nur in Marokko vor.[4]
  • Hippocrepis salzmannii Boiss. & Reut.: Sie kommt nur in Spanien und Marokko vor.[4]
  • Einhülsiger Hufeisenklee (Hippocrepis unisiliquosa L.): Er kommt in Griechenland, Kreta und Sizilien, in der Ägäis, auf Zypern, in Vorderasien, in Tunesien, Ägypten, auf der Sinaihalbinsel, im Irak und im Iran vor.[4] Es gibt die Unterarten:
    • Hippocrepis unisiliquosa subsp. armena Lassen
    • Hippocrepis unisiliquosa subsp. bisiliqua (Forssk.) Bornm.
    • Hippocrepis unisiliquosa L. subsp. unisiliquosa

Literatur

Einzelnachweise

  1. Linné 1753 eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  2. Hippocrepis bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 20. November 2015
  3. Per Lassen: A new delimitation of the genera Coronilla, Hippocrepis and Securigera (Fabaceae). In: Willdenowia. Band 19, Nr. 1, 1989, S. 49–62, JSTOR 3996918.
  4. Datenblatt bei International Legume Database Information Service = ILDIS – LegumeWebWorld Database of Legumes, Version 10.38 vom 20. Juli 2010.
  5. Peter Schönfelder, Ingrid Schönfelder: Die neue Kosmos-Mittelmeerflora. Franckh-Kosmos-Verlag Stuttgart 2008. ISBN 978-3-440-10742-3. S. 216.
Commons: Hippocrepis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Hippocrepis im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
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