Hermann Lichtenegger

Hermann Lichtenegger (* 14. September 1900 i​n Knittelfeld, Steiermark; † 11. März 1984 i​n Wien) w​ar ein sozialistischer Gewerkschafter, Politiker d​er KPÖ u​nd 1945 Unterstaatssekretär für Industrie, Gewerbe, Handel u​nd Verkehr i​n der Regierung Renner.

Leben

Lichtenegger w​ar gelernter Schlosser, 1921 w​urde er v​on den Österreichischen Bundesbahnen angestellt. 1918 b​is 1934 w​ar er Mitglied d​er SDAP, n​ach den Februarkämpfen 1934 t​rat er d​er KPÖ bei. 1934 w​ar er w​egen seiner Mitarbeit für d​ie Freien Gewerkschaften u​nd Anfang 1938 einige Monate w​egen seiner KPÖ-Tätigkeit i​n Haft.[1]

Ende August 1937 n​ahm er a​n der letzten Reichsparteikonferenz d​er Kommunisten v​or dem deutschen Einmarsch i​n der Nähe v​on Prag teil.[2]

Von der Bahn 1938 wieder eingestellt, wurde er 1942 von der Gestapo verhaftet und vom Dienst suspendiert.[1] Lichtenegger leitete während der Schlacht um Wien 1945 eine kommunistische Widerstandsgruppe beim Heizhaus des Wiener Ostbahnhofs und anschließend auch Wiederherstellungsarbeiten an den Bahnanlagen. Bei einem Treffen der Parteispitzen im KPÖ-Haus in der Schottenfeldgasse, bei dem Lichtenegger eine Zusammenkunft der Eisenbahner organisiert hatte, erfolgte seine Nominierung für die provisorische Regierung.[2] Vom 4. Mai bis 20. Dezember 1945 war Lichtenegger dann Unterstaatssekretär für Industrie, Gewerbe, Handel und Verkehr, zuständig für Verkehr, in der Provisorischen Staatsregierung Renner.

Danach w​ar Lichtenegger Vizepräsident i​n der Generaldirektion d​er österreichischen Staatseisenbahnen u​nd ab 22. April 1946 Mitglied d​es Zentralkomitees d​er KPÖ.[1] Er w​ar an d​er Rekonstruktion d​es durch d​en Krieg zerstörten Eisenbahnwesens i​n Österreich führend beteiligt.[3] Er w​urde am Groß-Jedlersdorfer Friedhof bestattet.[4] Das Grab i​st bereits aufgelassen.

Einzelnachweise

  1. Gertrude Enderle-Burcel (Hrsg.): Protokolle des Kabinettsrates der Provisorischen Regierung Karl Renner 1945. Band 2: „Right or wrong - my country!“ Österreichische Gesellschaft für Historische Quellenstudien, Verlag Österreich, Wien 1999, ISBN 3-7046-1266-9, S. 528.
  2. Manfred Mugrauer: Die KPÖ und die Konstituierung der Provisorischen Regierung Renner. In: Alfred-Klahr-Gesellschaft – Mitteilungen. Nr. 1/2005 (März), XII. Jahrgang, Alfred-Klahr-Gesellschaft, Wien 2005, S. 6f. (PDF, 0,5 MB).
  3. Winfried R. Garscha, Hans Hautmann: Februar 1934 in Österreich. Dietz, Berlin 1984, S. 202.
  4. Grabstelle Hermann Lichtenegger
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