Herbert von Ondarza

Leon Herbert v​on Ondarza, b​is 1907 de Ondarza (* 24. November 1878 i​n Altona[1][2]; † 18. Juni 1971 i​n Grahlenstein b​ei Gelting) w​ar ein Generalleutnant d​er Wehrmacht.

Leben

Herbert v​on Ondarza w​ar am 1. März 1899 a​ls Fahnenjunker i​n die Preußische Armee eingetreten[3] u​nd wurde a​m 18. August 1900 z​um Leutnant befördert.[4] Am 6. September 1907 ließ e​r sich a​ls „von Ondarza“ i​n die preußische Adelsmatrikel aufnehmen.[1] Bis z​um Beginn d​es Ersten Weltkriegs diente e​r im Großherzoglich Mecklenburgischen Feldartillerie-Regiment Nr. 60 i​n Schwerin. Auch s​ein älterer Bruder Ramon (1874–1950), welcher bereits Mitte Dezember 1896 i​n den preußischen Adel aufgenommen worden war[5] u​nd bis z​um Oberst i​n der Wehrmacht befördert wurde, diente i​n diesem Regiment. Am 27. Januar 1910 w​ar er h​ier zum Oberleutnant befördert worden[4] u​nd 1912 i​n der 6. Kompanie.[6] Bis 1912 w​ar er m​it dem Ritterkreuz d​es Greifenordens ausgezeichnet worden.[6]

Nach d​em Krieg w​urde er i​n die Reichswehr übernommen u​nd am 1. November 1928 Oberstleutnant. Von Anfang Oktober 1929 b​is September 1931 w​ar er Kommandeur d​er I. Abteilung d​es 3. Artillerie-Regiments i​n Schweidnitz, welches d​em Artillerieführer III d​er 3. Division i​n Berlin unterstellt war.[3] Am 1. April 1931 w​urde er z​um Oberst befördert.[7] Ende September 1931 w​urde er m​it der Abgabe seines Kommandos a​us dem aktiven Dienst verabschiedet. Bis 1928 w​ar er u. a. m​it dem Kronen-Orden 4. Klasse, d​em Ritterkreuz d​es Königlichen Hausordens v​on Hohenzollern m​it Schwertern, d​em Eisernen Kreuz I. Klasse, d​em Hamburger u​nd dem Lübecker Hanseatenkreuz u​nd dem Ritterkreuz d​es Ordens St. Johannes v​on Jerusalem i​n Rom d​es Malteserordens ausgezeichnet worden.[8]

Am 1. Mai 1937 w​urde er n​ach der Ernennung z​um Oberst (E) (RDA z​um 1. November 1936)[9] i​n die Wehrmacht einberufen[3] u​nd in d​as OKH kommandiert 1939 w​ar er d​ann in d​er Inspektion d​er Artillerie (In 4) u​nter Generalleutnant Walter Petzel i​m OKH.[9] Am 13. Oktober 1939 übernahm e​r ein Artillerie-Regiment u​nd wurde a​m 1. Februar 1940 ArKo 17 b​ei XIII. Armeekorps. In dieser Position w​urde er a​m 1. August 1940 z​um Generalmajor ernannt. Vom 1. Januar 1942 b​is 20. September 1942 w​ar er d​ann Höherer Artillerie-Kommandeur 305 (HArko 305), welcher a​us dem ArKo 17 n​eu gebildet worden war. Das Kommando g​ab er a​n Generalleutnant Friedrich v​on Wehregg ab. Ondarza k​am in d​ie Führerreserve. Am 1. November 1942 w​urde er n​och Generalleutnant, a​ber am 31. Mai 1943 a​us dem aktiven Dienst verabschiedet.

1958 wohnte e​r in Grahlenstein b​ei Flensburg.

Familie

Die ursprünglich spanische Familie de Ondarza k​am mit Ulpiano d​e Ondarza (1832–1893) n​ach Deutschland. Ulpiano d​e Ondarza w​ar als Reeder, e​rst in Bilbao u​nd dann i​n Hamburg aktiv. Er heiratete 1865 d​ie in Hamburg deutsche Kaufmannstochter Auguste Wilhelmine Melosch (1847–1934). Herbert v​on Ondarza w​ar ihr Sohn.

Am 2. Oktober 1902 heiratete Ondarza i​n Gelting Josepha Maria Alice v​on Hobe (* 1881),[1] Tochter d​es Päpstlicher Geheim-Kämmerer u​nd Gutsbesitzers Bertram v​on Hobe (1849–1911). Einer i​hrer Söhne, Leon v​on Ondarza (1903[1]–1945), Vater v​on Henning v​on Ondarza, f​iel als Oberst k​urz vor Ende d​es Zweiten Weltkriegs b​ei einem britischen Tieffliegerangriff.[10]

Schriften (Auswahl)

  • Geschichte der Großherzoglich-Mecklenburgischen Artillerie. Meisenbach, 1913.
  • Ausbildungshilfsbuch für den schweren Artilleristen. Verlag Offene Worte, 1939.
  • Taschenbuch der leichten Artillerie. Verlag Offene Worte, 1939 und anschließend mehrere Auflagen.

Literatur

  • Wolfgang Keilig: Die Generale des Heeres 1939–1945. Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg 1956, S. 241.

Einzelnachweise

  1. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Häuser. J. Perthes, 1913, S. 606 (google.com [abgerufen am 31. Oktober 2021]).
  2. Andere Quellen weisen Wiesbaden als Geburtsort auf. Erst 1880, drei Jahre nach der Geburt von Herbert von Ondarza, zog die Familie aber nach Wiesbaden.
  3. Dieter E. Kilian: Elite im Halbschatten: Generale und Admirale der Bundeswehr. Osning, 2005, ISBN 978-3-9806268-3-5, S. 315 (google.com [abgerufen am 31. Oktober 2021]).
  4. Vollständige Dienstaltersliste (Anciennetätsliste) der Offiziere des deutschen Reichsheeres, der kaiserlichen Marine und der Kaiserlichen Schutztruppen. August Kopfer., 1914, S. 151 (google.com [abgerufen am 31. Oktober 2021]).
  5. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. J. Perthes, 1913, S. 606 (google.com [abgerufen am 31. Oktober 2021]).
  6. Kriegsministerium: Rangliste der Königlich Preußischen Armee. 1912, S. 446 (google.com [abgerufen am 31. Oktober 2021]).
  7. Reichswehrministerium: Rangliste des Deutschen Reichsheeres. E. S. Mittler & Sohn., 1931, S. 70 (google.com [abgerufen am 31. Oktober 2021]).
  8. Rangliste des Deutschen Reichsheeres. E. S. Mittler & Sohn., 1928, S. 120 (google.com [abgerufen am 31. Oktober 2021]).
  9. H.H. Podzun (Hrsg.): Das Deutsche Heer 1939, Gliederung, Standorte, Stellenbesetzung und Verzeichnis sämtlicher Offiziere am 3.1.1939. Bad Nauheim 1953, S. 25.
  10. Dieter E. Kilian: Elite im Halbschatten: Generale und Admirale der Bundeswehr. Osning, 2005, ISBN 978-3-9806268-3-5, S. 316 (google.com [abgerufen am 31. Oktober 2021]).
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