Herbert J. Wimmer

Herbert Josef Wimmer (* 2. Mai 1951 i​n Melk, Niederösterreich) i​st ein österreichischer Schriftsteller.

Leben und Werk

Wimmer w​uchs in Pöchlarn auf, absolvierte e​ine kaufmännische Lehre u​nd lebt s​eit 1971 i​n Wien. Er w​ar zunächst Büroangestellter u​nd ist s​eit 1973 freiberuflich tätig.

Von 1993 b​is 1997 studierte e​r Deutsche Philologie, Theaterwissenschaft, Publizistik- u​nd Kommunikationswissenschaft s​owie Vergleichende Sozialgeschichte d​er Literatur a​n der Universität Wien. 1997 erfolgte d​ie Sponsion z​um Mag. phil.

Wimmer schreibt Gedichte, k​urze Prosa, Romane, Hörspiele u​nd Kunstradio-Produktionen (für ORF, SDR, SWR) s​owie literatur- u​nd filmkritische Artikel. Seit 1989 i​st er m​it verschiedenen Zeichnungs- u​nd Foto/Text-Projekten befasst., d​ie er u. a. i​n den Jahren 1993, 2000 u​nd 2013 i​m Literaturhaus Wien u​nd 1989 i​m Literarischen Quartier Alte Schmiede (Wien) ausgestellt hat. Wimmers Texte wurden i​n zahlreichen Anthologien (z. B. Versnetze 2013–2019) s​owie Literaturzeitschriften w​ie Kolik, manuskripte, Matrix, Protokolle, Wespennest u​nd SALZ veröffentlicht.

Seit 2014 erarbeitet e​r in Zusammenarbeit m​it Marion Steinfellner eigene Poetik-Tanz-Stücke: TRANSPOETIKPERFORMANCES. Seit 2015 m​acht der Komponist, Orchesterleiter, Musiker u​nd Radiogestalter (Orange 94.0) Michael Fischer v​om Vienna Improvisers Orchestra m​it seinem Ad-Hoc-Soundscaping u​nd seinem Feedback-Saxophone d​ie Musik z​u diesen Text- u​nd Tanzperformances.[1]

Einzeltitel

  • Nervenlauf. Prosa aus dem gefährlichen Alltag. Österreichischer Bundesverlag, Wien 1990.
  • Innere Stadt. Roman. Mit CD. Sonderzahl Verlag, Wien 1991/2002, ISBN 3-85449-036-4.
  • Die flache Kugel. elf micromane transformationen. Nachrede von Burghart Schmidt. Sonderzahl Verlag, Wien 1993, ISBN 3-85449-054-2.
  • Unsichtbare Filme. Ein relativer Roman. Sonderzahl Verlag, Wien 1997, ISBN 3-85449-124-7.
  • In Schwebe halten. Zu „Spielräume“ von Elfriede Gerstl. Edition Praesens, Wien 1997, ISBN 3-901126-76-7.
  • Das offene Schloss – Ambivalenzroman. Sonderzahl Verlag, Wien 1998, ISBN 3-85449-137-9.
  • Laute Prosa. 33 Narrationen. Experimentelle Texte. Siegen 1999, ISSN 0178-7802.[2]
  • Autostop. Tempo Texte. Sonderzahl Verlag, Wien 1999, ISBN 3-85449-151-4.
  • Der Zeitpfeil. Roman. Sonderzahl Verlag, Wien 2003, ISBN 3-85449-211-1.
  • LOGO(S). Mit Elfriede Gerstl. Literaturverlag Droschl, Graz 2004, ISBN 3-85420-654-2.
    • Ebenso in: Elfriede Gerstl: Haus und Haut. Werkausgabe Band 3. Herausgabe und Nachwort von Christa Gürtler und Martin Wedl in Zusammenarbeit mit dem Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek. Literaturverlag Droschl, Graz 2014. ISBN 978-3-85420-958-4.
  • Trouvaillen. Poetische Folgen. Pudel Verlag, Wien 2006, ISBN 3-9501830-3-5.
  • Nervenlauf. Die Tücke der Objekte. Sonderzahl Verlag, Wien 2007, ISBN 978-3-85449-268-9.
  • Kühlzack & Flexer. Aggregat. Roman. Sonderzahl Verlag, Wien 2009, ISBN 978-3-85449-298-6.
  • Ganze Teile. 101 Gedichte. Klever Verlag, Wien 2010, ISBN 978-3-902665-25-6.
  • Einträge in die Enzyklopädie des Augenblicks. Aufsätze und Vorlesungen. Sonderzahl Verlag, Wien 2011, ISBN 978-3-85449-341-9.
  • Grüner Anker. 99 Gedichte. Klever Verlag, Wien 2012, ISBN 978-3-902665-54-6.
  • Membran. Roman. Sonderzahl Verlag, Wien 2013, ISBN 978-3-85449-392-1.
  • WIENER ZIMMER. 100 GEDICHTE. Klever Verlag, Wien 2014, ISBN 978-3-902665-85-0.
  • TOTE IM TEXT. THRILLER. EINE IRRITATION. Sonderzahl Verlag, Wien 2015, ISBN 978-3-85449-433-1.
  • Sprachvorspiele. 55 Liebesgedichte. Mit 55 Bildern von Marion Steinfellner. Literaturedition Niederösterreich, St. Pölten 2016, ISBN 978-3-902717-36-8.
  • Kleeblattgasse Tokio. 129 Gedichte. Klever Verlag, Wien 2017, ISBN 978-3-903110-26-7.
  • INTERFER. BLAUNSTEINERBUCH. Prosa. Sonderzahl Verlag, Wien 2017 ISBN 978-3-85449 480 5.
  • Lockern üben lockern. gedichtartigkeiten. hochroth Verlag, Wien 2018 ISBN 978-3-903182-16-5.
  • Relativität ist Freiheit. 200 gedichte. Klever Verlag, Wien 2019, ISBN 978-3-903110-52-6.
  • BALANCE BALANCE. Gedichte spanisch und deutsch. Mit Elfriede Gerstl. Übersetzt von Olga Sánchez Guevara. Lyrik der Gegenwart Nr. 94, Edition Art Science, St. Wolfgang 2020 ISBN 978-3-903335-07-3
  • Klärwerk - Rezyklopädie der Gegenwart. Prosa. Sonderzahl Verlag, Wien 2020 ISBN 978-3-85449-552-9
  • SCHON ZEIT IM KONTINUUM - 100 gedichte. Lyrik. Klever Verlag, Wien 2021, ISBN 978-3-903110-71-7

Herausgabe

  • Ablagerungen. Ein anthologisches Konzeptbuch. Mit Elfriede Gerstl. Literaturverlag Droschl, Linz und Graz 1989.
  • Strukturen Erzählen. Die Moderne der Texte. Ein AutorInnenLabor. Edition Praesens, Wien 1996, ISBN 3-901126-35-X.
  • Freudenalphabet. Eine Anthologie kommunizierender Poesie. Mit Marion Steinfellner. Edition Art Science, St. Wolfgang 2017, ISBN 978-3-902864-74-1.

Performance

  • WASSERINTERIEUR. NACH MAX ERNST. Musik: Clementine Gasser. Uraufführung: Kabinetttheater, Wien 2014.
  • Lichtstück | Lightstripping. Uraufführung: Literaturhaus, Wien 2015.
  • WORT | WALD | SOUND | FOREST. Uraufführung: Literaturhaus, Wien 2016.
  • SALZ*TRANS*FORMEN. Uraufführung: Literaturhaus, Wien 2017.[3]
  • HAUT, EIN STÜCK. Uraufführung: Literaturhaus, Wien 2018.
  • LUFT ATEM LABYRINTH. Uraufführung: Literaturhaus, Wien 2019.

Fotografie

  • Das Alfabet des Wohnens. Fotoserie in Schwarzweiß. In: Elfriede Gerstl: Kleiderflug. Texte Textilien Wohnen. Edition Splitter, Wien 1995. ISBN 3-901190-14-7; Neuauflage: Edition Splitter, Wien 2007. ISBN 978-3-901190-44-5.
    • Ebenso in: Elfriede Gerstl: Haus und Haut. Werkausgabe Band 3. Herausgabe und Nachwort von Christa Gürtler und Martin Wedl in Zusammenarbeit mit dem Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek. Literaturverlag Droschl, Graz 2014. ISBN 978-3-85420-958-4.

Auszeichnungen

Literatur

  • Thomas Ballhausen: Urbane Phantasien, detektivische Blicke. Herbert J. Wimmers Prosawerke zwischen Tradition und Experiment. In: Quarber Merkur. 102. Ausgabe, Passau 2005, ISBN 3-932621-82-4, S. 45–50.
  • Yoel Hoffmann: Gespräch mit Herbert J. Wimmer. In: Zettelwerk. Gespräche zu einer möglichen Form. Gesammelt von Lucas Cejpek, Sonderzahl Verlag, Wien 1999, ISBN 3-85449-160-3, S. 173–183.
  • Thomas Redl: die flache kugel. In: Wespennest. Zeitschrift für brauchbare Texte und Bilder. 95. Ausgabe, Wien 1994, S. 100–102.
  • Michael Ritter, Günter Haika, Andrea Eder: der schmonzes kostet kraft, bringt kein vergnügen. Ein Gespräch mit Herbert J. Wimmer. In: Praesent. Das literarische Geschehen in Österreich. Band 1, Edition Präsens, Wien 2002, S. 143–149.
  • Burghart Schmidt: Über den Realismus des Formalen. Rede zur Inauguration des Ambivalenzromans 'das offene schloß' von Herbert J. Wimmer. In: Wespennest. 116. Ausgabe, S. 24–29.
  • Helmuth Schönauer: Dünnhäutig. Über Herbert J. Wimmers Roman Membran. In: Buchkultur. Heft 150 A: Österreich spezial, Wien 2013, S. 19.

Einzelnachweise

  1. o94.at
  2. Experimentelle Texte. Lyrikwiki, abgerufen am 21. November 2019.
  3. literaturhaus.at (Memento des Originals vom 2. Oktober 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.literaturhaus.at
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