Helene von Roeder
Helene von Roeder (* 5. Juni 1970 in Heidelberg) ist eine deutsche Managerin.[1] Sie gehört seit Mai 2018 dem Vorstand von Vonovia an und verantwortet als Chief Financial Officer die Finanzen des Konzerns.[2][3] Zuvor arbeitete von Roeder im Bankensektor, unter anderem für die Credit Suisse.[4] Sie zählt zu den bekanntesten weiblichen Führungskräften der deutschen Wirtschaft.[5][6][7]
Herkunft
Von Roeder entstammt einer Managerfamilie: Ihr Vater ist Max Dietrich Kley, ihr Großvater war Gisbert Kley. Bei Karl-Ludwig Kley handelt es sich um ihren Onkel.[8] Nach dem Abitur studierte von Roeder von 1989 bis 1993 theoretische Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Anschließend wechselte sie an das renommierte Trinity College der University of Cambridge, wo sie 1994 ihr Studium der theoretischen Astrophysik mit einem Master of Philosophy erfolgreich beendete.[9]
Karriere
Die berufliche Laufbahn startete von Roeder 1995 im Risikocontrolling der Deutschen Bank in Frankfurt am Main. Im Jahr 2000 nahm sie eine Tätigkeit bei der UBS auf und beschäftigte sich dort beispielsweise mit alternativen Finanzierungsformen für Start-up-Unternehmen.[10]
2004 kam von Roeder nach einer kurzen Zwischenstation bei Merrill Lynch schließlich als Executive Director zu Morgan Stanley.[11] Ab 2012 zuständig für das Kapitalmarktgeschäft in Deutschland und Österreich, rückte sie 2013 in den regionalen Vorstand der Bank auf.[12] Zu ihren Projekten als Investmentbankerin zählten beispielsweise der Börsengang der Kion Group und die Veräußerung der Daimler-Anteile an EADS.[8] 2014 wechselte von Roeder als Chief Executive Officer (CEO) für Deutschland, Österreich und Zentraleuropa zur Credit Suisse.[13][14] In dieser Position verantwortete sie das gesamte Geschäft in der Region und war Mitglied der internationalen Geschäftsleitung.[15] Sie beschäftigte sich unter anderem mit der Neubesetzung von Posten und dem Umbau des Investmentbankings.[4][16]
Anfang 2018 gab der Immobilienkonzern Vonovia bekannt, von Roeder als Vorständin zu verpflichten.[17] Ihre Berufung war Teil mehrerer Veränderungen im Management.[18][19] Zunächst sollte von Roeder das Controlling übernehmen, später übertrug ihr der Aufsichtsrat die Verantwortung für die gesamten Finanzen von Vonovia.[20][21]
Als Vorständin von Vonovia zog von Roeder 2018 in den Aufsichtsrat der österreichischen Tochtergesellschaft BUWOG ein.[22] Seit 2019 ist sie außerdem Mitglied im Kontrollgremium des Chemie- und Pharmakonzerns Merck und wurde in den Gesellschafterrat der Eigentümerfamilie berufen.[23][24]
Von Roeder gehört dem Netzwerk „Generation CEO“ an, das sich für Frauen in Führungspositionen einsetzt.[25] Sie ist verheiratet und hat drei Kinder.[21]
Weblinks
- Vorstand auf der Website von Vonovia
Einzelnachweise
- Helene von Roeder. Bloomberg, abgerufen am 8. Juni 2019 (englisch).
- Vorstand. Vonovia, abgerufen am 8. Juni 2019.
- Hanno Mussler, Klaus Max Smolka: Helene von Roeders neue Heimat. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 25. Februar 2018, abgerufen am 8. Juni 2019.
- Robert Landgraf: Umbau mit viel Gefühl. In: Handelsblatt. 6. Februar 2014, S. 46.
- Monika Dunkel: Selber groß. In: Financial Times Deutschland. 2. Dezember 2010, S. 8.
- Erfolgreiche Frauen: Das sind Deutschlands wichtigste Managerinnen. In: Spiegel Online. 5. Januar 2017, abgerufen am 8. Juni 2019.
- Annette Becker: Die Investmentbankerin. Das CFO-Interview – zur Person. In: Börsen-Zeitung. 13. April 2019, S. 12.
- Achten Sie auf … Helene von Roeder. Family & Friends – das Netzwerk der neuen deutschen Credit-Suisse-Chefin. In: Manager Magazin. Nr. 10, 2014 (manager-magazin.de [abgerufen am 8. Juni 2019]).
- Harald Thomeczek: Vonovia: Klinck-Nachfolgerin kommt aus der Bankenwelt. In: Immobilien Zeitung. 23. Januar 2018, abgerufen am 8. Juni 2019.
- Udo Rettberg: Neue Wege bei der Finanzierung junger Unternehmen. In: Handelsblatt. 27. Dezember 2001, S. 22.
- Helene von Roeder. Finance Köpfe. In: Finance Magazin. Abgerufen am 8. Juni 2019.
- Karin Böhmert: Helene von Roeder rückt bei Morgan Stanley in den Vorstand auf. In: Börsen-Zeitung. 28. März 2013, S. 16.
- Walther Becker: Helene von Roeder geht zu Credit Suisse. In: Börsen-Zeitung. 6. Februar 2014, S. 1.
- Credit Suisse: Neue Chefin für Deutschland. In: Frankfurt Neue Presse. 7. Februar 2014, S. 1.
- Christoph Pridun: Helene von Roeder wechselt zu Credit Suisse. In: WirtschaftsBlatt. 7. Februar 2014, S. 28.
- Robert Landgraf: „Möchte mit Credit Suisse um die Meisterschale mitspielen“. In: Handelsblatt. 21. September 2016, abgerufen am 8. Juni 2019.
- Reiner Reichel, Katharina Slodczyk: Aus der Investmentbank ins Immobilienfach. In: Handelsblatt. 23. Januar 2018, abgerufen am 8. Juni 2019.
- Robert Landgraf, Reiner Reichel: Neustart bei voller Fahrt. In: Handelsblatt. 7. März 2018, S. 33.
- Robert Landgraf, Reiner Reichel: Führungswechsel bei Vonovia irritiert die Investoren. In: Handelsblatt. 6. April 2018, abgerufen am 8. Juni 2019.
- Harald Thomeczek: Vonovia: Helene von Roeder übernimmt auch das Finanzressort. In: Immobilien Zeitung. 6. März 2018, abgerufen am 8. Juni 2019.
- Reiner Reichel, Katharina Slodczyk: Die Baustellen der neuen Finanzchefin beim Immobilienkonzern Vonovia. In: Handelsblatt. 10. Mai 2018, abgerufen am 8. Juni 2019.
- Buwog-Aufsichtsrat wird neu besetzt. In: Kurier. 4. Mai 2018, abgerufen am 7. Juni 2019.
- Aufsichtsrat. Merck Group, abgerufen am 8. Juni 2019.
- Sabine Wadewitz: Merck-Familie setzt auf Kontinuität. In: Börsen-Zeitung. 29. Januar 2019, S. 12.
- Helene von Roeder. In: Generation CEO. 2010, abgerufen am 8. Juni 2019.