Heinrich Heine (Schiff, 1991)
Die Heinrich Heine ist ein 1990/91 gebautes Flusskreuzfahrtschiff der Giljam River Cruises in Rousse, Bulgarien, das in der Zeitcharter von WT Cruises, Rotterdam über den Stuttgarter Flussreise-Veranstalter Nicko Tours auf Donau, Main. Mosel, Saar und Rhein eingesetzt wird. Das Schiff war von 1991 bis 1993 mit dem Namen Ursula III für die Triton Reisen AG in Basel und von 1994 bis 2007 mit dem aktuellen Namen für die Köln-Düsseldorfer und Viking River Cruises im Einsatz.
Die Heinrich Heine vor Köln-Deutz | ||||||||||||||||||||||||||||||
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Geschichte
Der Schiffsrumpf des Kabinenschiffs wurde 1990 in zwei Teilen bei der Schiffswerft Baars in Sliedrecht gefertigt. Die Schiffswerft P&A Ruitenberg in Raamsdonksveer am Wilhelminakanal schweißte das Vorder- und das Hinterschiff zusammen. Anschließend erfolgte der Fertigbau des Schiffsrumpfs wiederum bei der Schiffswerft Baars. Die Kiellegung war am 1. März 1990, der Stapellauf am 1. November des gleichen Jahres. Nachdem der fertige Kasko mit Schleppern in den Beatrixhaven in Werkendam überführt wurde, erfolgte der Einbau der Antriebsanlage und der Endausbau durch die Firma Hoogeendorn. Dort fand dann auch am 16. März 1991 die feierliche Taufe auf den Namen Ursula III statt. Die Taufpatin war Birgit Mohler, die Ehefrau des Direktors eines Schweizer Reisebüros. Vom 6. bis 11. April ging das Schiff von Amsterdam nach Basel auf Jungfernfahrt. In der Folgezeit setzte Triton die Ursula III auf Rhein, Main, Mosel und dem Schelde-Rheinkanal ein.[1]
Im Sommer 1993 wurde die Triton-Reisen AG von der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt übernommen und in KD Triton AG umbenannt. In der Folge wurde die Eignerschaft aller Kabinenfahrgastschiffe der Muttergesellschaft in die neue Gesellschaft übertragen. Mit der Übernahme erweiterte sich das Einsatzgebiet der Ursula III um Main und Donau. Sie erhielt im Winter 1993/94 einen neuen Anstrich in KD-Farben und wurde in Heinrich Heine umbenannt. Der Besitz des Schiffes wurde am 29. März 1996 an die neugegründete KD Deutsche Flusskreuzfahrten GmbH in Köln übertragen. Als die Premicon AG am 9. März 2000 Hauptaktionär der Köln-Düsseldorfer wurde, übernahm Viking River Cruises das Flusskreuzfahrtgeschäft der Gesellschaft inklusive aller dort eingesetzten Schiffe. Bis 2006 setzte der neue Eigner die Heinrich Heine, das sie aufgrund ihrer geringen Schiffsmaße für die Durchfahrt des Main-Donau-Kanals geeignet war, vorrangig auf Main und Donau ein. 2007 verkaufte Viking River Cruises durch die Inbetriebnahme von moderneren Schiffen von der Heinrich Heine, der Alemannia und der Britannia. Die Heinrich Heine übernahm die bulgarische Reederei Giljam River Cruises. Sie wurde in der Folge umlackiert und zusammen mit den beiden anderen Schiffen vom Stuttgarter Flussreiseveranstalter Nicko Tours vermarktet. Die Bereederung erfolgt über das niederländische Unternehmen WT Cruises. Seitdem wird sie überwiegend auf Rhein, Mosel und der Saar eingesetzt.
Ausstattung und Technik
Die Heinrich Heine ist ein Dreideck-Kabinenschiff der 3-Sterne-Kategorie mit 54 Doppelkabinen à 12 m² und einer Komfortkabine mit 17 m² Grundfläche. Die Kabinen sind klimatisiert und jeweils mit einer Dusche, Telefon und TV-Gerät ausgestattet. Die Kabinen für die 30-köpfige Mannschaft befinden sich im hinteren Bereich des Hauptdecks. Bugseitig wurde auf dem Hauptdeck die Bordküche und das daran anschließende Restaurant eingerichtet, darüber liegend auf dem Oberdeck die Lounge mit integrierter Bar. Im Eingangsbereich im Oberdeck befindet sich die Rezeption, ein Bordshop, ein Aufenthaltsbereich und das Büro der Kreuzfahrtleitung. Im Unterdeck darunter liegend stehen den Fahrgästen ein Swimming-Pool und ein Wellnessbereich zur Verfügung. Das mittschiffs hinter dem Steuerhaus liegende Sonnendeck wurde mit Liegestühlen und teilweise überdachten Sitzgruppen ausgestattet. Die beiden unteren Decks sind über mit einem Fahrstuhl miteinander verbunden.[2]
Das Schiff wird über drei 12-Zylinder-Dieselmotoren vom Typ Caterpillar 3412 DI-TA á 463 kW über drei Ruderpropeller vom Typ Aquamaster 49601 angetrieben. Das von Jastram produzierte Bugstrahlruder verfügt über einen 200 kW dieselelektrischen Antrieb des Typs Caterpillar 3406. Das Schiff ist 106,38 m lang, 11,11 m breit. Der Tiefgang wird mit maximal 1,47 m angegeben.[1]
Einzelnachweise
- Georg Fischbach: Die Schiffe der Köln-Düsseldorfer 1826–2004, Eigenverlag, Köln 2004, S. 861ff
- Seite des Reiseveranstalters Nicko Tours über die Heinrich Heine, abgerufen am 25. Mai 2011
Literatur
- Georg Fischbach: Die Schiffe der Köln-Düsseldorfer 1826–2004, Eigenverlag, Marienhausen 2004, ISBN 3-00-016046-9
- Stephan Nuding: 175 Jahre Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG , Schardt Oldenburg 2001, ISBN 978-3-8984-1035-9