Heinrich-Hertz-Kaserne (Daun)
Die Heinrich-Hertz-Kaserne ist eine Kaserne des Heeres der Bundeswehr in Daun in Rheinland-Pfalz. Die Kaserne befindet sich nördlich von Daun und westlich der Bundesautobahn 1 nahe dem Kreuzungsbereich der Bundesstraßen 421 und 257.
Heinrich-Hertz-Kaserne | ||
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Land | Deutschland | |
Gemeinde | Daun | |
Koordinaten: | 50° 12′ 43″ N, 6° 49′ 3″ O | |
Eröffnet | 1961–1966 | |
Personalstärke | ca. 1150 | |
Stationierte Truppenteile | ||
Auswertezentrale Elektronische Kampfführung Bataillon Elektronische Kampfführung 931 |
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Ehemals stationierte Truppenteile | ||
Fernmelde- und Elektronische Aufklärungsbrigade 94 Fernmeldeaufklärungsregiment 940 |
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Nördlich der Kaserne befindet sich ein Standortübungsplatz.[1] Für die Schießausbildung nutzen die Soldaten der Kaserne die Standortschießanlage in Gees (Gerolstein) oder in Ulmen.[2]
Geschichte
Nach Beseitigung der Schäden aus dem Zweiten Weltkrieg wurde ohne Erfolg versucht, Industrie in Daun anzusiedeln. Bereits 1954 gab es erste Überlegungen, sich um eine Garnison zu bemühen. Der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz wurde gebeten, die Stadt zu unterstützen. Man bot eine geeignet erscheinende Fläche für einen Truppenübungsplatz und eine Standortschießanlage an. Im Juli 1956 wurde die Örtlichkeit besichtigt und schon im Folgejahr erhielt Daun die Bestätigung des Bundesministeriums der Verteidigung, dass eine Stationierung geplant sei. Da das Gelände für schwere Panzer eher ungeeignet erschien und zudem der Stadtrat einen Ausbau des Fremdenverkehrs anstrebte, wurde versucht, einer Stationierung der Artillerie entgegenzuwirken.[3]
Baubeginn für die Kaserne war im Dezember 1961 und das Richtfest wurde 1963 abgehalten. Trotzdem waren die Bedingungen beim Bezug der neuen Unterkünfte 1965 noch nicht optimal, da die letzten Gebäude erst im Jahr 1966 fertiggestellt wurden.[4] Die Kaserne in Daun wurde am 27. Oktober 1965 mit einem feierlichen Appell offiziell übergeben.
Der Standort hatte einen positiven Effekt auf die örtliche Infrastruktur in Daun. So wurden zusätzliche Mittel und Zuschüsse bewilligt, die beispielsweise in den Ausbau der Wasserversorgung und den Neubau einer Kirche und eines Gymnasiums flossen. Am Ende der 1980er Jahre wurde eine neue zentrale Funkabhörstation in Daun errichtet. Mit dem Ende des Kalten Krieges war der Bundeswehrstandort in den frühen 1990er Jahren gefährdet. Bürgermeister und Bürger von Daun setzten sich mit einer Unterschriftenaktion für den Verbleib der Bundeswehr ein.[3][5] 2013 wurden 200 weitere Soldaten in Daun stationiert, vorher lag die Zahl bei insgesamt 750.[6]
Namensgebung
Zunächst hatte die Kaserne keinen Namen, sondern wurde als „Truppenunterkunft Daun“ bezeichnet. Erst in den 1970er Jahren wurde sie nach dem Physiker Heinrich Hertz benannt, der die Existenz von elektromagnetischen Wellen nachgewiesen hatte. Diese Wellen sind die Grundlage für die Nachrichtenübermittlung per Funk.
Dienststellen
Etwa 1360 Dienstposten[7] befinden sich in der Kaserne. Im Einzelnen sind und waren folgende militärische und zivile Dienststellen in der Kaserne stationiert:[8][9]
Dienststelle | ehemals | Abkürzung | von/seit | bis | OrgBereich |
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Auswertezentrale Elektronische Kampfführung | AuswZentrEloKa | 1. Apr. 2013 | CIR | ||
Fernmeldebereich 93 | FmBer 93 | 1. Juli 1994 | 31. März 2013 | ||
Stab/Stabskompanie Fernmelde- und Elektronische Aufklärungsbrigade 94 | St/StKp Fm/EloAufklBrig 94 | 1. Apr. 1992 | 31. Dez. 2003 | ||
Fernmeldestab 94 | FmStab 94 | 1970 | 31. März 1992 | ||
Fernmeldestab 60 | FmStab 60 | 1. Juli 1960 | 1970 | ||
Bataillon Elektronische Kampfführung 931 | EloKaBtl 931 | 1. Apr. 2013 | CIR | ||
Fernmeldeaufklärungsabschnitt 931 | 2003 | 31. März 2013 | |||
Fernmeldeaufklärungsregiment 940 | FmBtl 940 | 1. Apr. 1992 | 2003 | ||
Fernmeldebataillon 940 | FmBtl 940 | 1974 | 31. März 1992 | ||
Fernmeldebataillon 51 | FmBtl 51 | 15. März 1959 | 1974 | ||
Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Mayen – Standortservice Daun | BwDLZ Mayen – StoS Daun | IUD | |||
Sanitätsversorgungszentrum Daun | SanVersZ Daun | ZSan[10] | |||
Evangelisches Militärpfarramt Daun | EMilPfA Daun | 1. Juli 2013 | Militärseelsorge | ||
Unterstützungspersonal Standortältester Daun | UstgPers StOÄ Daun | 1. Apr. 1981 | |||
Servicestation der Bw Bekleidungsmanagement | |||||
Ehemals stationierte Dienststellen (ohne aktive Nachfolger):[8][9] | |||||
Fahrschulgruppe Daun | FahrSGrp Daun | 1986 | 1994 | ||
Feldjägerbataillon 900 (teilaktiv) | FJgBtl 900 (ta) | 1979 | 1989 | ||
Feldjägerkompanie 900 | FJgKp 900 | 1972 | 1979 | ||
Feldjägerkompanie 700 | FJgKp 700 | 1962 | 1972 | ||
Fernmeldeausbildungskompanie 425 | FmAusbKp 425 | 1. Apr. 1965 | 1989 | ||
Fernmeldeausbildungskompanie 941 | FmAusbKp 941 | 1974 | 1989 | ||
Fernmeldeausbildungskompanie 942 | FmAusbKp 942 | 1978 | 1994 | ||
Fernmeldeführungskommando Heer (Geräteeinheit) | FmFüKdoH (GerEinh) | 1. Jan. 1986 | 30. Juni 1994 | ||
Fernmeldezentrum 904 (Geräteeinheit) | FmZ 904 (GerEinh) | 1. Okt. 1973 | 31. März 1997 | ||
Kasernenfeldwebel mit Standortaufgaben Daun | KasFw StOAufg Daun | 1. Apr. 1981 | 30. Sep. 1994 | ||
Sanitätsstaffel Daun | SanStff Daun | 1. Juli 2004 | 30. Sep. 2015 | ||
Sanitätszentrum Cochem Teileinheiten Daun | SanZ Cochem TE Daun | 1. Juli 2004 | 30. Sep. 2015 | ||
Sicherungsbataillon 901 (Geräteeinheit) | SichBtl 901 (GerEinh) | min. 1980 | 1989 | ||
Standortfeldwebel Daun | StOFw Daun | 1. Apr. 1981 | 31. März 1999 | ||
Standortfernmeldeanlage 421/402 | StOFmAnl 421/402 | ||||
Truppenarzt Daun | TrArzt Daun | 1. Apr. 1984 | 31. März 1998 | ||
Zahnarztgruppe 403/2 | ZahnArztGrp 403/2 | 1. Apr. 1981 | 31. Dez. 1998 | ||
Zahnstation (Terr) H 440 | ZahnStn (Terr) H 440 | 1. Okt. 1978 | 31. März 1981 | ||
In der Liegenschaft Mehrener Straße waren zudem untergebracht:[8] | |||||
Standortverwaltung Gerolstein Außenstelle Daun | StOV Gerolstein ASt Daun | 1. Aug. 1965 | 31. Jan. 1995 |
Weblinks
- Auswertezentrale Elektronische Kampfführung. In: Cyber- und Informationsraum. 6. September 2018, abgerufen am 16. Oktober 2019.
- Bataillon Elektronische Kampfführung 931. In: Cyber- und Informationsraum. 6. September 2018, abgerufen am 16. Oktober 2019.
Einzelnachweise
- Information zur Entscheidung zum künftigen Bedarf an Standortanlagen der Bundeswehr. In: Kommando Streitkräftebasis. 25. November 2013, abgerufen am 16. Oktober 2019.
- Thomas Brost: Bundeswehr steckt Millionen in Eifelkasernen. In: Volksfreund. 18. März 2013, abgerufen am 16. Oktober 2019.
- Die Dauner Kaserne wird 45 Jahre alt. jahrbuch-vulkaneifel.de, abgerufen am 21. November 2013.
- Bundeswehr ist seit 45 Jahren in Daun auf volksfreund.de, abgerufen am 21. November 2013.
- Der Ehrenoberst und die Standortsicherung auf volksfreund.de, abgerufen am 21. November 2013.
- Dauner Fernmelder unter neuer Flagge (Memento des Originals vom 2. Dezember 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf wochenspiegellive.de, abgerufen am 21. November 2013.
- Die Stationierung der Bundeswehr in Deutschland. (PDF) In: Bundesministerium der Verteidigung. Oktober 2011, abgerufen am 16. Oktober 2019.
- Standortdatenbank Bundeswehr. In: Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr. Abgerufen am 16. Oktober 2019.
- Standortdatenbank der Bundeswehr in der Bundesrepublik Deutschland sowie den von der Bundeswehr genutzten Übungsplätzen im Ausland. In: deutsche-militaerstandorte-nach1945.de. Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw), abgerufen am 18. Mai 2021.
- Sanitätseinrichtungen im Postleitzahlengebiet 5. In: sanitaetsdienst-bundeswehr.de. 24. April 2019, abgerufen am 16. Oktober 2019.