Heidi Witzig
Heidi Witzig (* 1944 in Zürich[1]; ehemals Heidi Schäppi-Witzig; heute Heidi Witzig Vetterli[2]) ist eine Schweizer Historikerin.
Leben
Witzig wuchs als Tochter eines Büromöbelfabrikanten in Frauenfeld auf.[3] Sie studierte Geschichte und Kunstgeschichte an den Universitäten Zürich und Florenz und promovierte 1978 in Zürich über die italienische Frührenaissance.[1] Sie arbeitete als Dokumentalistin beim Schweizer Fernsehen DRS.[4] Seit 1986 ist sie freischaffende Historikerin. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Alltags- und die Frauengeschichte.[1] Ihre „Arbeiten waren lange Zeit vom Zorn gegen die Ungleichstellung der Frauen getrieben gewesen“.[3] 2021 wurde sie mit einem Ehrendoktortitel der Universität Luzern ausgezeichnet.[5]
Sie vertrat ab ca. 1982[6] während acht Jahren die SP im Gemeinderat (Parlament) von Uster[7]. Als Mitbegründerin der „GrossmütterRevolution“ engagiert sie sich „für Frauen im Pensionierungsalter“ und „für ein Alter in Würde und soziale Absicherung für alle“.[8]
Witzig ist verwitwet und hat eine Tochter.[1]
Schriften (Auswahl)
- Als Autorin
- Heidi Schäppi-Witzig: Die Florentiner Bürger und ihre Stadt: Eine kulturgeschichtliche Analyse des 15. Jahrhunderts. Reihe W, Zürich 1978 (Dissertation).
- mit Elisabeth Joris: Brave Frauen – aufmüpfige Weiber: Wie sich die Industrialisierung auf Alltag und Lebenszusammenhänge von Frauen auswirkte (1820–1940). Chronos, Zürich 1992; 3. Auflage 2001.
- Polenta und Paradeplatz: Regionales Alltagsleben auf dem Weg zur modernen Schweiz 1880–1914. Chronos, Zürich 2000; 2. Auflage 2001.
- Wie kluge Frauen alt werden: Was sie tun und was sie lassen. Mit Porträts von Sabine Bobst. Xanthippe, Zürich 2007; 3. Auflage 2008; Taschenbuchausgabe 2012.
- Als Herausgeberin
- mit Elisabeth Joris: Frauengeschichte(n): Dokumente aus zwei Jahrhunderten zur Situation der Frauen in der Schweiz. Limmat, Zürich 1986; 4. Auflage 2001.
- mit Felix Müller und Kathrin Arioli: Unruhige Verhältnisse: Frauen und Männer im Zeitalter der Gleichberechtigung. 15 Porträts aus dem Kanton Zürich. Limmat, Zürich 2002.
Weblinks
- Literatur von und über Heidi Witzig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Die Revolution der Grossmütter – Die Historikerin Heidi Witzig im Gespräch mit Norbert Bischofberger, Sternstunde Philosophie, Schweizer Fernsehen, 8. Januar 2012 (Video)
- Heidi Witzig, Historikerin, und Lucas Niggli, Musiker, Sendung Persönlich, Radio DRS 1, 10. Februar 2008 (Audio)
Einzelnachweise
- Heidi Witzig, Website von Edition Xanthippe, abgerufen am 14. April 2018.
- Rosenburg AG, Internet-Auszug, Handelsregister des Kantons Thurgau, abgerufen am 14. April 2018.
- Heidi Witzig, Historikerin, und Lucas Niggli, Musiker, Sendung Persönlich, Radio DRS 1, 10. Februar 2008, abgerufen am 14. April 2018.
- Frauengeschichte(n): Dokumente aus zwei Jahrhunderten zur Situation der Frauen in der Schweiz. 5. Auflage. Limmat, Zürich 2001, S. 599.
- Universität Luzern: Vergabe von sechs Ehrendoktoraten. Abgerufen am 14. Oktober 2021.
- Felix Müller: Zum Tod von Ruedi Vetterli, Aktuell, Website der SP Uster, 6. Juli 2003, abgerufen am 18. Oktober 2013.
- Heidi Witzig im Gespräch mit der SP 11 (Memento vom 19. Oktober 2013 im Internet Archive) (PDF; 104 kB), kurz & bündig, Nr. 5/November 2005.
- Fatima Vidal: GrossmütterRevolution, Projekt „100 aussergewöhnliche Frauen in der Schweiz“, 10. März 2018, abgerufen am 12. Oktober 2018.