Elisabeth Joris
Elisabeth Joris (* 1946 in Visp[1]) ist eine Schweizer Historikerin.
Leben
Joris wuchs in Visp auf[1] und lebt seit 1966 in Zürich[2]. Sie studierte Geschichte und französische Literaturgeschichte an der Universität Zürich[3]. 1980 schloss sie bei Rudolf Braun mit dem Lizenziat ab. Sie war Mitgründerin der Gruppe Kritisches Oberwallis und der oppositionellen Walliser Publikation Rote Anneliese.[4]
Sie arbeitete als Mittelschullehrerin[5] und publizierte zahlreiche Beiträge zur Frauen- und Geschlechtergeschichte der Schweiz[6]. 1986 hat sie mit Heidi Witzig eine pionierhafte Quellensammlung zur Frauengeschichte der Schweiz herausgegeben. 2010 wurde sie an der Universität Zürich promoviert. Joris war Mitherausgeberin der feministischen Zeitschrift Olympe.[4] 2020 erhielt sie ein Ehrendoktorat der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich.[7]
Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder.[5]
Schriften (Auswahl)
- Als Autorin
- Elisabeth Seiler-Joris: Sozialer Wandel im Oberwallis in der zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts. Zürich 1979 (Lizenziatsarbeit, Universität Zürich, 1980).
- mit Heidi Witzig: Brave Frauen, aufmüpfige Weiber: Wie sich die Industrialisierung auf Alltag und Lebenszusammenhänge von Frauen auswirkte (1820–1940). Chronos, Zürich 1992.
- mit Adrian Knoepfli: Eine Frau prägt eine Firma: Zur Geschichte von Firma und Familie Feller. Chronos, Zürich 1996.
- Liberal und eigensinnig: Die Pädagogin Josephine Stadlin – die Homöopathin Emilie Paravicini-Blumer. Handlungsspielräume von Bildungsbürgerinnen im 19. Jahrhundert. Chronos, Zürich 2010 (Dissertation, Universität Zürich, 2010).
- Als Herausgeberin
- mit Heidi Witzig: Frauengeschichte(n): Dokumente aus zwei Jahrhunderten zur Situation der Frauen in der Schweiz. Limmat, Zürich 1986.
- mit Katrin Rieder und Béatrice Ziegler: Tiefenbohrungen: Frauen und Männer auf den grossen Tunnelbaustellen der Schweiz, 1870–2005. Hier + jetzt, Baden 2006.
- mit Erika Hebeisen, Angela Zimmermann: Zürich 68: Kollektive Aufbrüche ins Ungewisse. Hier + jetzt, Baden 2008.
- mit Renate Wegmüller: „Stimmen, wählen und gewählt zu werden sei hinfort unsere Devise und unser Ziel“. Kurze Geschichte des Frauenstimmrechts in Quellen. eFeF, Wettingen 2011.
- mit Bruno Meier, Martin Widmer: Historische Begegnungen. Biografische Essays zur Schweizer Geschichte. Hier + jetzt, Baden 2014.
- mit Rita Schmid: Damit der Laden läuft. Ein kritischer Blick in die scheinbar vertraute Welt des Detailhandels. Rotpunktverlag, Zürich 2019.
Literatur
- Rea Brändle: «Nicht lockergelassen». In: Die Wochenzeitung. 8. März 2007.
- Heinz Nigg: Elisabeth Joris: Elisabeth Joris, 1946, Historikerin und Mittelschullehrerin, Zürich. In: Ders.: Wir sind wenige, aber wir sind alle: Biografien aus der 68er-Generation in der Schweiz. Limmat, Zürich 2008, S. 114–124.
Weblinks
- Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Elisabeth Joris bei perlentaucher.de
- Publikationen von und über Elisabeth Joris im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Elisabeth Joris im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Sabine Bitter: Frauenstimmrecht Schweiz – ein langer, zäher Kampf. Kontext, Schweizer Radio und Fernsehen, 31. Januar 2021 (darin Interview mit Elisabeth Joris).
Einzelnachweise
- Kurzbiographie, Kulturplatz, Website der Schweizer Fernsehens, abgerufen am 14. Oktober 2012.
- Stefan Keller: Interview mit Elisabeth Joris. In: WOZ Die Wochenzeitung. 3. November 2016, abgerufen am 12. November 2019.
- Elisabeth Joris und ihr Standardwerk. In: Neue Zürcher Zeitung. 7. April 2002, abgerufen am 14. Oktober 2012.
- Heinz Nigg: Elisabeth Joris: Elisabeth Joris, 1946, Historikerin und Mittelschullehrerin, Zürich. In: Ders.: Wir sind wenige, aber wir sind alle: Biografien aus der 68er-Generation in der Schweiz. Limmat, Zürich 2008, S. 114.
- Rea Brändle: «Nicht lockergelassen». In: Die Wochenzeitung. 8. März 2007.
- Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Elisabeth Joris bei perlentaucher.de
- Dr. Elisabeth Joris. Ehrenpromotion 2020 der Philosophischen Fakultät. Website der Universität Zürich, abgerufen am 3. Mai 2020.