Harry-Brot
Die Harry-Brot GmbH ist eine Großbäckerei mit Sitz in Schenefeld bei Hamburg. Im Jahr 2019 erzielte das Unternehmen mit über 4.500 Beschäftigten an zehn Produktionsstandorten und rund 40 Vertriebsstellen[2] einen Umsatz von 1006 Mio. Euro[3] und ist damit deutschlandweit der größte Backwarenhersteller. Tochterunternehmen der Harry-Brot GmbH ist unter anderem die Backshop GmbH. Das Systemgastronomie-Unternehmen Back-Factory wurde im Jahr 2021 an die Schweizer Valora-Gruppe verkauft.[4]
Harry-Brot GmbH | |
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Rechtsform | GmbH |
Sitz | Schenefeld (Kreis Pinneberg) |
Mitarbeiterzahl | 4775[1] |
Umsatz | 1006 Mio. €[1] |
Branche | Lebensmittelindustrie |
Website | www.harry-brot.de |
Stand: 2019 |
Geschichte
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Der im Dreißigjährigen Krieg geborene Johan Hinrich Harie wanderte von Bremerhaven nach Altona, kaufte Haus und Grund mit der Verpflichtung, Brot zu backen, und gründete dort seine Bäckerei 1688.[5] Seine Söhne nannten sich bereits Harry. Anfang des 19. Jahrhunderts kam in der fünften Generation noch ein Müller in die Familie. In Altona hatte die Familie zu der Zeit schon vier Geschäfte im Besitz. Mit Harrys Schiffszwieback stattete sich die Marine aus. 1890 modernisierte und erweiterte Andreas Harry – in der siebten Generation der Gründerfamilie – seinen Betrieb in Altona. Johanna Harry, die Witwe Franz Andreas Harrys, führte das Geschäft 37 Jahre lang. 1929 übernahm der Sohn Franz Harry die Hannoversche Brotfabrik AG (Harry-HaBag). Während des Zweiten Weltkrieges wurden KZ-Häftlinge aus dem Konzentrationslager Hannover-Limmer, einem Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme bei Hamburg, zur Produktion sowie zu Enttrümmerungsarbeiten am Werksgebäude gezwungen. 1963 wurde aus Kostengründen das Unternehmen auf die Grüne Wiese verlagert.
In den 1960er Jahren begann die Harry-Brot GmbH den Lebensmittelhandel mit vorverpackten Broten zu beliefern und wurde so zum Markenartikel.[6] Im Jahr 1970 wurde der Firmensitz nach Schenefeld verlegt.
Herstellung und Vertrieb
Die Brotprodukte werden an zehn Produktionsstandorten in Schenefeld, Hannover, Ratingen seit 1980, Berlin, Wiedemar, Schneverdingen, Osterweddingen, Troisdorf, Soltau und Witten gebacken und an über 9300 Geschäfte vertrieben. An fünf Standorten befinden sich Fabrikläden. Bei der Herstellung verzichtet Harry auf den Zusatz von Konservierungsmitteln,[7] verwendet aber in manchen Produkten Emulgatoren.[8] Um die frischen Produkte haltbar zu machen, werden sie pasteurisiert.
Zum Sortiment gehören verschiedene Misch-, Vollkorn- und Toastbrote sowie Sandwich und Brötchen zum Aufbacken.
Täglich werden am Hauptsitz in Schenefeld etwa 250 Tonnen Backwaren hergestellt. Das Vertriebsgebiet erstreckt sich über Nord-, West- und Ostdeutschland. Außerdem wird nach Österreich, der Schweiz, Dänemark, Frankreich und Tschechien exportiert.
Einzelnachweise
- Harry-Brot GmbH: Jahres- und Konzernabschluss zum Geschäftsjahr 2019 im Bundesanzeiger
- Standorte. In: harry-brot.de. Abgerufen am 10. Dezember 2020.
- Zahlen & Fakten. In: harry-brot.de. Abgerufen am 10. Dezember 2020.
- http://mobile.dgap.de/dgap/News/adhoc/valora-schliesst-die-uebernahme-von-backfactory-und-baut-damit-ihre-marktposition-deutschland-aus/?newsID=1484414
- Gabriele Hannen: Eine Großbäckerei mit langer Tradition. In: Rheinische Post, 23. Mai 2015
- Meilensteine. In: harry-brot.de
- Nils Schiffhauer: Die Backstube im XXL-Format. In: FAZ.net, 30. März 2008
- Bob Geisler: Harry – Der Backkönig aus Schenefeld. In: Hamburger Abendblatt, 13. Juli 2012