Harras-Werke
Die Harras-Werke (vollständig:Harras-Werke W. Abel & Co. GmbH) waren ein im Jahr 1912 gegründetes deutsches Unternehmen. Es war hauptsächlich tätig als Produzent von Haushaltsgeräten und zu damaliger Zeit eine der ersten Haushaltsgerätefabriken in Deutschland.
Harras-Werke | |
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Rechtsform | GmbH & Co. |
Gründung | 1912 |
Auflösung | 1960 |
Auflösungsgrund | Übernahme durch VEB |
Sitz | Berlin, Deutschland |
Branche | Haushaltsgeräte |
Geschichte
Willy Abel gründete 1912 in der Rittergutstraße in Lichtenberg bei Berlin die Harras-Werke mit dem Verkaufserlös eines eigens entwickelten Briefmarkenautomaten für die Reichspost. Bekannt wurden die Harras-Werke durch den Verkauf der von Abel entwickelten Brotschneidemaschine, des Eierschneiders und weiterer Küchenhelfer, die beworben wurden mit dem Slogan „Harras auf der Hand – jedermann bekannt“. Das Werk exportierte seine Produkte in zahlreiche Länder. Niederlassungen entstanden in New York und London. Wegen der zunehmenden Nachfrage wurde das Werk erweitert. 1918 entstand in Ferdinandshof in Vorpommern als Werk II eine Eisengießerei und Maschinenfabrik zur Produktion von Rohgussteilen (Harras-Werke W. Abel & Co. Eisengießerei GmbH) und 1920 ebenfalls in Ferdinandshof das Werk III zur Fertigung von Holzteilen für die Haushaltsgeräte (Harras-Werke W. Abel & Co. Holzbearbeitung GmbH). Beide wurden während der Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er Jahre geschlossen.[1]
Während des Zweiten Weltkriegs blieben die Harras-Werke weitgehend verschont, und bereits kurz nach Ende des Krieges konnten Brotschneidemaschinen, Reibeisen und Gardinenbleche als erste Produkte wieder hergestellt werden. Nach dem Kriegsende 1945 waren die Harras-Werke einer der wenigen Ost-Berliner Betriebe, die nicht zwangsenteignet wurden. Nach Abels Tod im Jahr 1951 übte der Ost-Berliner Magistrat die Betriebsaufsicht aus und setzte Pächter ein. 1960 übernahm der VEB Transformatorenwerk Oberspree „Karl Liebknecht“ das Werk und dessen Fertigungsprogramm, der Schutz des Warenzeichens Harras erlosch. Der Betrieb verlor seinen Namen und produzierte nun Rasenmäher.[2]
Im Jahr 1990 erhielten Willy Abels Erben das Firmengrundstück im Berliner Ortsteil Lichtenberg zurück. Sie sanierten die Gebäude und entwickelten das Areal zu einem Bürostandort und Gewerbehof.
Einzelnachweise
- Willy Abel. In: www.museum-lichtenberg.de. Abgerufen am 2. Mai 2021.
- Ausgegraben – die Geschichte des Eierschneiders. In: www.garcon24.de. Abgerufen am 2. Mai 2021.