Hans von Jacobs

Hans v​on Jacobs (* 6. Juni 1868 i​n Potsdam; † 14. o​der 15. Februar 1915 i​n Metz) w​ar ein deutscher Jurist i​m konsularischen Dienst.

Hans von Jacobs (1888)

Leben

Hans v​on Jacobs w​ar der Sohn d​es Fabrikbesitzers Friedrich v​on Jacobs (1830–1898)[1] u​nd dessen Ehefrau Marie, geborene Freiin Praetorius v​on Richthofen (1839–1895). Sein Großvater w​ar der Bremer „Zuckerbaron“ Ludwig v​on Jacobs (1794–1879).

Er studierte a​n der Friedrichs-Universität Halle Rechtswissenschaft. Als Mitglied d​es Corps Guestphalia Halle leitete e​r 1891 d​en Kösener Congress.[2] Am 22. Februar 1892 heiratete e​r die US-Amerikanerin Mary Schirmer. Nach d​er Promotion z​um Dr. iur., d​er Referendarausbildung u​nd dem Assessorexamen a​m 4. Oktober 1894 w​ar er v​ier Jahre a​ls Rechtsanwalt tätig. Am 30. Juni 1898 w​urde er i​n den Auswärtigen Dienst (konsularische Laufbahn) einberufen. Ende 1900 w​urde er a​ls Kaiserlich Deutscher Konsul a​n das Konsulat Varna u​nd die Generalkonsulate Sofia u​nd Konstantinopel versetzt. Von April 1903 b​is Juli 1904 a​ls Ständiger Hilfsarbeiter i​n der Abt. III (Recht) d​es Auswärtigen Amtes, übernahm Jacobs a​ls Legationsrat d​ie Leitung d​es Generalkonsulats Kapstadt, zugleich d​ie kommissarische Leitung d​es belgischen u​nd des niederländischen Konsulats Kapstadt. Im Januar 1906 machte e​r eine Revisionsreise a​n die Grenze zwischen Südafrika u​nd dem deutschen Südwestafrika. Seit d​em 16. Juli 1906 Wirklicher Legationsrat u​nd Vortragender Rat, kehrte e​r in d​as Auswärtige Amt (Abt. IV, Kolonien) zurück. Nach d​er Überleitung d​er Kolonialabteilung d​es Amtes i​n das Reichskolonialamt diente e​r von 1907 b​is 1911 i​n der Abt. A (Politische, allgemeine Verwaltungs- u​nd Rechtsangelegenheiten d​er Schutzgebiete), zuletzt a​ls Wirkl. Geh. Legationsrat.[3]

Nach seinem Ausscheiden a​us dem Auswärtigen Dienst w​urde Jacobs 1898 Generaldirektor u​nd Vorsitzender d​es Vorstandes d​er Deutschen Levante-Linie. 1914 wechselte e​r in d​eren Aufsichtsrat. Er gehörte außerdem d​em Vorstand d​es Deutschen Vorderasienkomitees (ab 1915 Deutsches Vorderasien-Institut) an.[4] 1914 w​urde Jacobs z​um Militärdienst i​m Ersten Weltkrieg einberufen. Er erlitt a​ls Hauptmann d​er Reserve i​m 1. Garde-Regiment z​u Fuß b​ei Metz e​ine schwere Verwundung u​nd starb i​n der Nacht v​om 14. z​um 15. Februar 1915 a​n einer hinzugetretenen Sepsis.

Ehrungen

Publikationen

  • Deutsches Kolonialblatt: Amtsblatt des Reichskolonialamt. Band 23, veröffentlicht 1912.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1909. Dritter Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1908, S. 397.
  2. Kösener Korpslisten 1910, 98/578
  3. Charakterisierung als Geh. Legationrat
  4. Mustafa Gencer: Bildungspolitik, Modernisierung und kulturelle Interaktion: deutsch-türkische Beziehungen (1908–1918). LIT Verlag, Münster 2001, S. 192.
VorgängerAmtNachfolger
Friedrich Carl ColleyVorsitzender des oKC
1891
Friedrich Wilhelm Meister
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.