Hans Veigl

Hans Veigl (* 26. Februar 1948 i​n Hainburg a​n der Donau) i​st ein österreichischer Autor.

Hans Veigl (2019)

Leben

Hans Veigl studierte Philosophie u​nd Europäische Ethnologie a​n der Universität Wien u​nd schloss s​eine Studien m​it Mag. Dr. phil. ab. Seit 1983 i​st er freier Schriftsteller. Schwerpunkte seiner Tätigkeit s​ind Kulturgeschichte u​nd Kulturtheorie, Populär- u​nd Alltagskultur.

Veigl arbeitete a​ls freier Journalist, Dramaturg, Verlagslektor, Ausstellungskurator u​nd Lehrbeauftragter a​n den Universitäten Wien u​nd Graz.[1] Daneben Beiträge für Zeitungen u​nd Zeitschriften, zahlreiche Sendungen für Ö1 (Radiokolleg, Contra[2][3]), Vorträge, Mitautor d​es Theaterstücks „Die fröhliche Apokalypse“ (Wiener Festwochen 1980, Regie: Dieter Haspel), Bühnenbearbeitungen u​nd Übersetzungen (Schauspielhaus Wien), mehrmals Mitarbeit b​ei der Musikgruppe „Schmetterlinge[4] („Verdrängte Jahre – Eine Collage über d​ie Zwischenkriegszeit n​ach Szenen u​nd Texten v​on Jura Soyfer“, Wiener Festwochen-Produktion 1980; „Die letzte Welt“, Ruhrfestspiele Recklinghausen 1981), a​uch mehrjährige Lektoratstätigkeit a​n der Textausgabe mehrerer Bände v​on „Ludwig Wittgenstein, Wiener Ausgabe“ a​m Wittgenstein Archive, Cambridge, UK.

Hans Veigl i​st Mitglied d​er GAV u​nd der IG Autorinnen Autoren. Seit 1999 Vorstandsmitglied d​es Österreichischen Kabarettarchivs u​nd in dieser ehrenamtlichen Funktion a​n Aufbau u​nd Bestandssicherung dieser Institution beteiligt.[5]

Publikationen

  • Lachen im Keller. Von den Budapestern zum Wiener Werkel. Kabarett und Kleinkunst in Wien. Löcker, Wien 1986.
  • Lachen im Keller. Kabarett und Kleinkunst in Wien 1900 bis 1945 (= Kulturgeschichte des österreichischen Kabaretts. Band 1). Stark erweiterte und verbesserte Neuauflage. Österreichisches Kabarettarchiv, Graz 2013, ISBN 978-3-9501427-2-3.
  • Wiener Kaffeehausführer. Kremayr & Scheriau, Wien 1989. (Neuauflage: 1994, ISBN 3-218-00587-6)
  • Die 50er und 60er Jahre. Geplantes Glück zwischen Motorroller und Minirock. Ueberreuter, Wien 1996, ISBN 3-8000-3629-0.
  • Alltag im Krieg. Wien 1939–1945. Bombenstimmung und Götterdämmerung. Ueberreuter, Wien 1998, ISBN 3-8000-3708-4.
  • Die wilden zwanziger Jahre. Alltag zwischen den Kriegen. Ueberreuter, Wien 1999, ISBN 3-8000-3743-2.
  • Morbides Wien. Die dunklen Bezirke der Stadt und ihrer Bewohner.[6] Böhlau Verlag, Wien/ Köln/ Weimar 2000. (Erweiterte und verbesserte Neuauflage 2014, ISBN 978-3-205-79576-6)
  • Karl Farkas und die Zeit zwischen den Kriegen. Gereimtes & Ungereimtes., von Hans Veigl (Herausgeber), Verlag des Österreichischen Kabarettarchivs, Graz 2021, ISBN 978-3-9504628-1-4
  • Entwürfe für ein Grünbaum-Monument. Fritz Grünbaum und das Wiener Kabarett. Österreichisches Kabarettarchiv, Graz/ Wien 2001, ISBN 3-9501427-0-3.
  • Wittgenstein in Cambridge. Auf den Spuren einer Lebensform. Holzhausen, Wien 2004, ISBN 3-85493-073-9.
  • Der Friedhof zu St. Marx. Eine letzte biedermeierliche Begräbnisstätte in Wien. Böhlau Verlag, Wien/ Köln/ Weimar 2006, ISBN 3-205-77389-6.
  • Einzelgänger & Exzentriker. Außenseiter wider den Zeitgeist. Böhlau Verlag, Wien/ Köln/ Weimar 2008, ISBN 978-3-205-77710-6.
  • Tränen und Gelächter. Kleinkunst im Wiederaufbau. Unter Mitarbeit von Iris Fink. Österreichisches Kabarettarchiv, Straden 2009.
  • Mit Goethe im Nacht-Cabaret. Egon Friedell zwischen Kleinkunst und Kulturgeschichte. Österreichisches Kabarettarchiv, Graz 2013, ISBN 978-3-9501427-3-0.
  • Galgenhumor. Kleine Kunst im Großen Krieg. Ein Beitrag zur k. k. Unterhaltungskultur 1914 bis 1918. Unter Mitarbeit von Iris Fink. Österreichisches Kabarettarchiv, Graz 2014, ISBN 978-3-9501427-4-7.
  • Walter Kleindel, Hans Veigl: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild. Kremayr & Scheriau, Wien 1987, ISBN 3-218-00455-1.
  • Allan Janik, Hans Veigl: Wittgenstein in Wien. Ein biographischer Streifzug durch die Stadt und ihre Geschichte. Englische Ausgabe: Wittgenstein in Vienna. A Biographical Excursion Through the City and ist History. Wien/ New York 1998, Neuauflage 2003.[7]
  • Iris Fink, Hans Veigl: Des Sängers Fluch. Am 16. November 1901 eröffnete Felix Salten das „Jung-Wiener Theater zum lieben Augustin“. Österreichisches Kabarettarchiv, Graz/ Wien 2001. (3. verb. Auflage. 2008)
  • Iris Fink, Hans Veigl: Verdrängte Jahre. Unterhaltungskultur im Schatten der Krisen. Ausstellungsdokumentation. Österreichisches Kabarettarchiv, Straden 2008.
  • Iris Fink, Hans Veigl: Bronner, Merz, Qualtinger & Co. Ein namenloses Erfolgsensemble in den 50er Jahren. Österreichisches Kabarettarchiv, Straden 2010.
  • Iris Fink, Hans Veigl: „… und Lachen hat seine Zeit“. Kabarett zwischen Wiederaufbau und Wirtschaftswunder. Kleinkunst in Österreich 1945–1970 (= Kulturgeschichte des österreichischen Kabaretts. Band 2). Österreichisches Kabarettarchiv, Graz 2016, ISBN 978-3-9501427-7-8.[8]
  • Hans Veigl: Fritz Grünbaum und das Wiener Kabarett. Biographie & Lesebuch. Verlag des Österreichischen Kabarettarchivs, Graz 2019, ISBN 978-3-9504628-8-3.

Publikationen (als Herausgeber)

  • Böhm´s Lachendes Lexikon. Kremayr & Scheriau, Wien 1983, Neuauflagen 1985, 1991ff. ISBN 3-218-00382-2.
  • Lukas Resetarits: Rekapituliere. 10 Programme und 1. Kremayr & Scheriau, Wien 1987. (Neuauflage: 1997, ISBN 3-218-00778-X)
  • Karl Farkas: Ins eigene Nest. Kremayr & Scheriau, Wien 1988, Neuauflagen 1989, 1991ff.
  • Armin Berg: Der Mann mit dem Überzieher. Kremayr & Scheriau, Wien 1990, ISBN 3-218-00522-1.
  • Lokale Legenden. Wiener Kaffeehausliteratur. Kremayr & Scheriau/ Carl Hanser Verlag, Wien/ München 1991, ISBN 3-218-00530-2.
  • Fritz Grünbaum: Der leise Weise. Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00552-3.
  • Luftmenschen spielen Theater. Jüdisches Kabarett in Wien 1890–1938. Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00539-6.
  • Gscheite & Blöde. Doppelconférencen. Kremayr & Scheriau, Wien 1993. (Neuauflage: 1995, ISBN 3-218-00571-X)
  • Nachtlichter. Sezessionistisches Kabarett. Kremayr & Scheriau, Wien 1993, ISBN 3-218-00578-7.
  • Bombenstimmung. Das Wiener Werkel. Kabarett im Dritten Reich. Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00581-7.
  • Weit von wo. Kabarett im Exil. Kremayr & Scheriau, Wien 1994, ISBN 3-218-00592-2.
  • Karl Farkas: „Hut auf“. Gereimtes und Ungereimtes. Amalthea Signum Verlag, Wien/ München 2000, ISBN 3-85002-443-1.
  • Wir sind so frei … Texte aus Kabarett und Kleinkunst zwischen Wiederaufbau und Wirtschaftswunder. NP Buchverlag, St. Pölten/ Salzburg 2005, ISBN 3-85326-392-5.
  • Verbannt, Verbrannt, Vergessen und Verkannt. Kurzbiographien zum Thema Verfolgung und Vertreibung österreichischer Kabarett- und Kleinbühnenkünstler 1933–1945. Unter Mitarbeit von Iris Fink. Graz 2012, ISBN 978-3-9501427-1-6.
  • Karl Kraus: Die demolirte Literatur. Herausgabe und Kommentar. (= Allotria. 1). Österreichisches Kabarettarchiv, Graz 2016, ISBN 978-3-9501427-5-4.
  • Oesterreichischer Parnass, bestiegen von einem heruntergekommenen Antiquar. Frey-Sing bei Athanasius & Comp. o. J. (1842). Ein freimütiges Pamphlet über Österreichs Literaten im Vormärz.[9] Herausgabe und Kommentar (= Allotria. 2). Österreichisches Kabarettarchiv, Graz 2016, ISBN 978-3-9501427-6-1.
  • Pierre Genée, Hans Veigl: Fritz Grünbaum. Die Schöpfung und andere Kabarettstücke. Mit einem Vorwort von Georg Kreisler. Löcker, Wien 1984. (Neuauflage 1985)
  • Pierre Genée, Hans Veigl: Fritz Grünbaum. Die Hölle im Himmel und andere Kleinkunst. Mit einem Vorwort von Bruno Kreisky. Löcker, Wien 1985.
  • Ernst Grissemann, Hans Veigl: Testbild, Twen und Nierentisch. Unser Lebensgefühl in den 50er Jahren. Böhlau Verlag, Wien/ Köln/ Weimar 2002, ISBN 3-205-99382-9.
  • Willi Resetarits, Hans Veigl: Beatles, Bond und Blumenkinder. Unser Lebensgefühl in den 60er Jahren. Böhlau Verlag, Wien/ Köln/ Weimar 2003, ISBN 3-205-77104-4.
  • Iris Fink, Hans Veigl: Lukas Resetarits. „Es ist bitte Folgendes ...“ Mit einem Vorwort von Franz Schuh. Kremayr & Scheriau, Wien 2007, ISBN 978-3-218-00778-8.
  • Hans Veigl: Karl Farkas und die Zeit zwischen den Kriegen. Gereimtes & Ungereimtes., Verlag des Österreichischen Kabarettarchivs, Graz 2021, ISBN 978-3-9504628-1-4

Weitere Publikationen

  • Nicht Gnade sondern Recht. Sozialpolitik seit 1848 im Spiegel von Kunst, Kultur und Medien. Ausstellungskatalog. Wien 1989.
  • Des Sängers Fluch. Anmerkungen zu Felix Saltens Jung-Wiener Theater zum lieben Augustin. In: Reinhard Farkas (Hrsg.): Musiktheater um die Jahrhundertwende. Wien-Budapest um 1900. Böhlau Verlag, Wien/ Köln 1990.
  • Carl Merz. In: Neue Deutsche Biographie. Band 17. Duncker & Humblot, Berlin 1994.
  • Sendung und Auftrag. Volkskultur zwischen Volksmusik und Volkstumsideologie in den Programmen der RAVAG und des Reichssenders Wien 1924–1945. In: Relation. Jahrgang 3, Nr. 1 und 2. Wien, Verlag Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien 1996.
  • Hinter den Spiegeln: Österreichische Identität zwischen Möglichkeits- und Wirklichkeitssinn. Bemerkungen zur Konstituierung nationalen Selbstgefühls. In: Nikola Langreiter, Klara Löffler (Hrsg.): 1. April 2000. Anmerkungen zu einer Filmsatire (= Edition Film und Text. 2). Filmarchiv Austria, Wien 1999.
  • Der Weltuntergang als Wiener Gesamtkunstwerk. Apokalyptische Abschiedsprophezeiungen, apriorische Abgrundstimmungen und antisemitische Ausblicksutopien rund um die ästhetische Moderne. In: Guntram Geser, Armin Loaker (Hrsg.): Die Stadt ohne Juden (= Edition Film und Text. 3). Filmarchiv Austria, Wien 2000.
  • Die Verlässlichkeit der Vergesslichkeit. Kabarett zwischen Wiedergutmachung, Wiederaufbau und Wirtschaftswunder. In: Marcus G. Patka, Alfred Stalzer (Hrsg.): Die Welt des Karl Farkas (= Wiener Persönlichkeiten. Band II). Katalog zur Ausstellung des Jüdischen Museums der Stadt Wien. Holzhausen, Wien 2001.
  • Karl Kraus, Wiener Moderne und das Wiener Kabarett nach der Jahrhundertwende. „Hundert Jahre Kabarett zwischen Protest und Propaganda. Zur Inszenierung gesellschaftlicher Identität“. In: Joanne M. McNally, Peter Sprengel (Hrsg.): Hundert Jahre Kabarett. Königshausen & Neumann, Würzburg 2003.
  • Jugend in Schranken. Die „Halbstarken“-Problematik der fünfziger Jahre im Urteil des Wiener Humors. In: Arnold Klaffenböck u. a. (Hrsg.): Quasi ein Genie. Helmut Qualtinger (1928–1986). Deuticke Verlag, Wien 2003.
Commons: Hans Veigl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hans Veigl, auf der Webseite: perlentaucher.de, abgerufen am 5. Februar 2017.
  2. Contra – Kabarett und Kleinkunst, auf der Webseite: oe1.orf.at, abgerufen am 5. Februar 2017.
  3. Contra – Kabarett und Kleinkunst, auf der Webseite: oe1.orf.at, abgerufen am 5. Februar 2017.
  4. Hans Veigl, auf der Webseite: kremayr-scheriau.at, abgerufen am 5. Februar 2017.
  5. Veronika Schmidt: Österreichisches Kabarettarchiv auf Herbergssuche In: Die Presse. 6. Juni 2010.
  6. Hans Veigl: Morbides Wien. auf der Webseite: literaturhaus.at, abgerufen am 5. Februar 2017.
  7. Wittgenstein in Vienna, auf der Webseite: books.google.at, abgerufen am 5. Februar 2017.
  8. Mathias Ziegler: Wie das Lachen zurückkehrte. (Memento vom 8. Februar 2017 im Internet Archive) In: Wiener Zeitung. 18. Jänner 2017, abgerufen am 5. Februar 2017.
  9. Mathias Ziegler: Karl Kraus’ Kaffeehaus-Kleinkrieg In: Wiener Zeitung. 8. Dezember 2015.
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