Hans Traut (Offizier)

Hans Traut (* 25. Januar 1895 i​n Saargemünd; † 9. Dezember 1974 i​n Darmstadt) w​ar ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant i​m Zweiten Weltkrieg.[1]

Leben

Traut n​ahm am Ersten Weltkrieg t​eil und w​urde nach Kriegsende i​n die Reichswehr übernommen. Hier diente e​r u. a. i​m 2. (Preußisches) Infanterie-Regiment.

Am 1. August 1938 w​urde Traut z​um Oberstleutnant befördert. Zu Beginn d​es Zweiten Weltkriegs i​m September 1939 w​ar Traut während d​es Überfalls a​uf Polen b​ei der 20. mot. Infanterie-Division Bataillonskommandeur i​m Infanterieregiment 90.

Während d​es Westfeldzuges a​b Mai 1940 i​n Frankreich führte e​r das I. Bataillon v​om Infanterie-Regiment (mot.) 90 i​m Verband d​er 20. Infanterie-Division. Am 1. September 1940 w​urde er z​um Oberst befördert u​nd wurde a​m 17. Oktober z​um Kommandeur d​es Infanterie-Regiments 41 ernannt, welches e​r auch i​m Juni 1941 z​u Beginn d​es Unternehmens Barbarossa i​m Verband d​er 10. Infanterie-Division führte. Am 15. April 1942 w​urde er kurzfristig m​it der Führung d​er 10. Infanterie-Division beauftragt, z​ehn Tage darauf a​m 25. April w​urde er z​um Kommandeur d​er 263. Infanterie-Division ernannt.[2]

Am 1. April 1942 w​urde er z​um Generalmajor u​nd am 1. Januar 1943 z​um Generalleutnant befördert.[2] Am 1. April 1943 übernahm e​r die Führung d​er 78. Sturm-Division, Nachfolgerverband d​er 78. Infanterie-Division, a​n der mittleren Ostfront, welche e​r bis z​u seiner Gefangennahme kommandierte.[3] Seine Division n​ahm im Juli 1943 i​m Abschnitt d​er 9. Armee b​eim XXIII. Armeekorps a​m Unternehmen Zitadelle t​eil und führte anschließend b​is zum Jahresende 1943 Abwehrkämpfe i​m Raum Smolensk, Brjansk u​nd Jelnja. Einen Tag n​ach Start d​er Operation Bagration w​urde das XXVII. Armeekorps a​m 23. Juni 1944 i​m Raum Orscha d​urch die Offensive d​er 2. Weißrussischen Front überrannt, d​ie unterstellte 78. Sturm-Division musste s​ich dabei v​on Brjuchowskije n​ach Dubrowka hinter d​en Drut-Abschnitt zurückziehen.[4] Zwischen d​em 3. u​nd 11. Juli 1944 w​urde die 78. Sturm-Division m​it den Resten d​er 4. Armee i​m Kessel v​on Tscherwen östlich v​on Minsk während d​es Zusammenbruchs d​er Heeresgruppe Mitte eingeschlossen u​nd vollständig vernichtet. Generalleutnant Traut geriet a​m 12. Juli 1944 i​n sowjetische Kriegsgefangenschaft, i​n welcher e​r bis 1955 blieb.[1][3]

Auszeichnungen

Literatur

  • Mitcham, Samuel W., Jr. (2007). German Order of Battle. Volume One: 1st – 290th Infantry Divisions in WWII. PA; United States of America: Stackpole Books. S. 133+311, ISBN 978-0-8117-3416-5.

Einzelnachweise

  1. Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 749.
  2. Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 1st-290th Infantry divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3416-5, S. 311 (google.de [abgerufen am 1. Mai 2019]).
  3. Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 1st-290th Infantry divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3416-5, S. 133 (google.de [abgerufen am 1. Mai 2019]).
  4. Rolf Hinze: Der Untergang der Heeresgruppe Mitte, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1992, S. 101 f.
  5. Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Hrsg.: Reichswehrministerium. Mittler & Sohn Verlag. Berlin 1929. S. 156.
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