Hans Kreysing
Hans Kreysing, (* 17. August 1890 in Göttingen; † 14. April 1969 in Oldenburg) war ein deutscher General der Gebirgstruppe im Zweiten Weltkrieg.
Leben
Nach dem Abitur trat Kreysing 1909 in das Hannoversche Jäger-Bataillon Nr. 10 in Goslar ein. Im Ersten Weltkrieg kämpfte er in Südtirol, in Serbien bis an die griechische Grenze. 1916 wurde er als Führer einer Jägerkompanie in der Schlacht um Verdun schwer verletzt. Am 27. Januar 1918 wurde Kreysing noch zum Hauptmann befördert. Ab dem 27. Oktober 1918 führte er das „Reserve-Jäger-Bataillon Nr. 10“. Nach dem Waffenstillstand gehörte er ab dem 15. Oktober 1919 als Kompanieführer dem vom letzten Kommandeur des „aktiven“ Jäger-Bataillons (Heinrich Kirchheim) aufgestellten „Freiwilligen Hannoverschen Jägerbataillon“ (auch „Freikorps Kirchheim“) an. 1920 wurde er in die Reichswehr übernommen.
Dort wurde er Chef in der 6. Kompanie des 17. Infanterie-Regiments sowie ab 1. April 1929 als Adjutant des Standortkommandanten in Oppeln verwendet. Am 1. Februar 1931 wurde Kreysing zum Major befördert und am 1. Januar 1934 zum Kommandeur des III. Bataillons des 16. Infanterie-Regiments in Oldenburg ernannt. Es folgte die Beförderung zum Oberstleutnant am 1. Juli 1934 und am 15. Oktober 1935 die Übernahme des I. Bataillons in Bremen. Nach seiner Beförderung zum Oberst am 1. August 1936 wurde er schließlich am 6. Oktober 1936 zum Regimentskommandeur ernannt.
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs nahm er am Überfall auf Polen teil. Für einen Luftlandeeinsatz im Raum Waalhaven in Holland wurde ihm als Kommandeur des Infanterie-Regiments 16 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Am 1. Juli 1940 wurde er zum Generalmajor befördert und am 23. Oktober 1940 zum Befehlshaber der 3. Gebirgs-Division ernannt. 1941 wurde die 3. Gebirgs-Division an die Ostfront verlegt und kämpfte an der Eismeerfront, bei Leningrad und später in Millerowo, wo es ihm gelang, eine Einschließung zu durchbrechen und dabei mehrere sowjetische Divisionen zu zerschlagen (daraufhin wurde er mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub ausgezeichnet und Kommandierender General des XVII. Armeekorps). Es folgten schwere Kämpfe in den Karpaten, in Rumänien und in Ungarn. Am 1. November 1943 wurde Kreysing zum General der Gebirgstruppe befördert und erhielt am 28. Dezember während der Schlacht um Budapest den Oberbefehl über die am Hron-Abschnitt zurückgedrängte 8. Armee.
Nach der Kapitulation am 8. Mai 1945 schlug er sich in einem 24-tägigen Marsch von Südmähren bis nach Göttingen durch und begab sich in britische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Entlassung 1948 begann Kreysing sich ehrenamtlich im Deutschen Roten Kreuz zu engagieren und betrieb zusammen mit seiner Frau Ilse Kreysing die Pension „Villa Ilse“ auf der ostfriesischen Nordseeinsel Norderney.
Auszeichnungen
- Ritterkreuz des Königlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern[1]
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse[1]
- Hanseatenkreuz Hamburg[1]
- Bayerischer Militärverdienstorden IV. Klasse mit Schwertern[1]
- Österreichisches Militärverdienstkreuz III. Klasse mit der Kriegsdekoration[1]
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz[1]
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung IV. bis I. Klasse
- Spange zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mir Eichenlaub und Schwertern[2]
- Ritterkreuz am 29. Mai 1940
- Eichenlaub am 20. Januar 1941 (183. Verleihung)
- Schwerter am 13. April 1944 (63. Verleihung)
- Freiheitskreuz I. Klasse mit Schwertern
- Nennung im Wehrmachtbericht am 18. Februar 1944
Weblinks
Einzelnachweise
- Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Verlag Mittler & Sohn, Berlin, S. 130.
- Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 475.