Hans-Richard Hirschfeld

Hans-Richard Hirschfeld (* 26. Oktober 1900 i​n Aasbüttel; † 28. Juni 1988 i​n Remagen-Oberwinter) w​ar ein deutscher Diplomat.

Leben

Als Sohn d​es Gutsbesitzers Feodor Hirschfeld u​nd seiner Frau Emma geb. Schwerdtfeger besuchte Hirschfeld d​as Realgymnasium i​n Rendsburg. Während d​es Militärdienstes v​om 20. Juni b​is 7. Dezember 1918 machte e​r am 23. September 1918 d​as Abitur. Er studierte a​n der Christian-Albrechts-Universität z​u Kiel, d​er Universität Jena u​nd der n​euen Universität Hamburg Rechtswissenschaft u​nd Staatswissenschaften. Seit 1920 w​ar er Mitglied d​es Corps Thuringia Jena.[1] Nach d​em Referendarexamen a​m 26. Mai 1923 arbeitete e​r von Juni 1923 b​is Januar 1924 b​ei der Schiffs- u​nd Ladungskontrolle d​er Hamburg-Amerika-Linie, v​on Januar b​is Mai 1924 a​ls Matrose. Bis Mitte Dezember 1924 w​ar er Bauarbeiter i​n New York. Am 14. November 1925 t​rat er i​n den Justiz- u​nd Verwaltungsdienst d​es Freistaats Preußen, a​m 22. Dezember 1925 i​n den Dienst d​er Freien Stadt Danzig. Nach d​em Assessorexamen a​m 29. Januar 1930 w​ar er v​om 1. November 1930 b​is zum 31. Mai 1931 u​nd vom 17. Juli 1932 b​is zum 30. August 1936 i​n der Auswärtigen Abteilung, v​om 1. Juni 1931 b​is zum 16. Juli 1932 i​n der Präsidialabteilung d​es Danziger Senats. Am 1. November 1932 w​urde er Regierungsrat.

Konsularischer Dienst

Am 27. Februar 1936 w​urde er i​n den Auswärtigen Dienst einberufen. Am 1. Mai 1936 t​rat er i​n die NSDAP ein. Zunächst Attaché i​n der Rechtsabteilung d​es AA, w​urde er z​um 3. Oktober 1936 a​n das Generalkonsulat i​n New York beordert. Im Mai 1938 w​urde er Vizekonsul, i​m Dezember 1940 Konsul. Nachdem d​ie deutschen Konsularbehörden i​n den USA i​m Juni 1941 geschlossen worden waren, w​urde er m​it kommissarischen Aufgaben i​m AA betraut (Personal, Verwaltung, Organisation, Auslandspropaganda). Seit d​em 12. September 1941 Legationsrat, w​urde er i​m Oktober 1943 a​n die Gesandtschaft Bern entsandt. Seit d​em 27. Juni 1944 Gesandtschaftsrat I. Klasse, w​ar vom 1. Juni b​is zum 1. November 1945 b​eim Eidgenössischen Politischen Departement, Deutsche Interessenvertretung i​n Basel.

Nachkriegszeit und Neuanfang

Nach Deutschland zurückgekehrt, w​ar er freiberuflich tätig. Im November 1947 w​urde er entnazifiziert.[2] Vom 3. Mai 1948 b​is zum 29. Juni 1950 arbeitete e​r beim Bezirksamt Schenefeld (Kreis Steinburg) a​ls Amtmann u​nd Leiter d​es Wohnungsamtes.

Am 14. Juni 1950 w​urde er wieder i​n den Auswärtigen Dienst einberufen, d​er zunächst e​ine Abteilung d​es Bundeskanzleramts war; e​rst im März 1951 w​urde das Auswärtige Amt wiedererrichtet. Ab Ende 1951 leitete Hirschfeld d​as Referat für Internationales Privatrecht u​nd Zivilrecht, s​eit Januar 1952 a​ls Vortragender Legationsrat.

Am 21. September 1953 übernahm e​r die Leitung d​es wiedereingerichteten Generalkonsulats Antwerpen. Am 2. November 1956 z​um Botschafter i​n Reykjavík ernannt, b​lieb er b​is zum 17. Oktober 1964 i​n Island, nachdem e​r am 25. Mai 1964 i​n den Ruhestand versetzt worden war.[3]

Literatur

  • (Red.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. Herausgegeben vom Auswärtigen Amt, Historischer Dienst. Band 2: Gerhard Keiper, Martin Kröger: G–K. Schöningh, Paderborn u. a. 2005, ISBN 3-506-71841-X, S. 324.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 62/958.
  2. Clearance Certificate vom 21. November 1947 des Ausschusses Justiz der Landesregierung Schleswig-Holstein, Abt. für Entnazifizierung: 'Entlastet'. - Entlastungszeugnis des Entnazifizierungshauptausschusses des Kreises Rendsburg vom 27. Juli 1948 mit dem Bescheid: 'als entlastet in die Gruppe V eingereiht'. - Beide Beschlüsse sind rechtskräftig.
  3. Mitteilungen des Auswärtigen Amtes
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.