Hannes (2021)
Hannes ist eine Coming-of-Age-Tragikomödie von Hans Steinbichler, die am 25. November 2021 in die deutschen und Deutschschweizer Kinos kam. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von Rita Falk.
Film | |
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Originaltitel | Hannes |
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2021 |
Länge | 91 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 12[1] JMK 12[2] |
Stab | |
Regie | Hans Steinbichler |
Drehbuch | Dominikus Steinbichler |
Produktion | Nils Dünker |
Kamera | Christian Marohl |
Schnitt | Charles Ladmiral, Wolfgang Weigl |
Besetzung | |
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Handlung
Die beiden 19-jährigen Moritz und Hannes sind seit ihrer Geburt beste Freunde, auch wenn sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Moritz ist ein wenig verträumt und bringt sich immer wieder selbst in Schwierigkeiten, während der lebenslustige Hannes genau weiß, was er will.
Als Hannes während eines gemeinsamen Ausflugs der beiden bei einem Motorradunfall schwer verletzt wird, ändert sich alles. Er fällt ins Koma, und niemand weiß, ob er je wieder erwacht. Moritz glaubt fest daran, dass er wieder zu sich kommt, und beschließt, so lange das Leben des besten Freundes an seiner Stelle weiterzuleben.
Produktion
Literarische Vorlage
Der Film basiert auf dem Roman Hannes von Rita Falk.[3][4] Darin heißen die besten Freunde Hannes und Uli. Nachdem Hannes schwer verletzt ins Koma fällt, besucht Uli ihn täglich im Krankenhaus und lässt ihn an dem Alltag teilhaben, den dieser selbst nicht erleben kann. Die Besuche sind immer begleitet von der Hoffnung auf eine winzige Regung, ein Blinzeln oder ein Wort von ihm.[5] Anders als Falks spätere Romane, besonders die vom Eberhofer Franz, erzählt Hannes eine ernste Geschichte. Als ihre Freundinnen und ihr Mann, die sie als Testleser von Hannes einspannte, ihr sagten, dass sie das Manuskript an Verlage schicken solle, tat Falk dies. Drei Verlage sagten jedoch ab, weil das Buch zu schwere Kost für einen Debütroman war.[6]
Filmstab und Besetzung
Regie führte der in der Schweiz geborene Hans Steinbichler. Falks Roman wurde von Dominikus Steinbichler adaptiert, dem Cousin des Regisseurs.[7] Der Regisseur hatte ihn an Bord geholt, weil er eine Generation jünger als er war.[8] Sie lassen die Geschichte, nicht wie im Buch im Frühling, sondern im Herbst spielen, weil Farbtiefe und Kontraste zu dieser Jahreszeit dort in der bergigen Region viel größer seien, so Hans Steinbichler.[9] Der Regisseur beschreibt seinen Film als ein „Crossover zwischen absolutem Drama und waschechter Komödie“. Ihr Ziel sei es gewesen, etwas von der Empfindung von Ziemlich beste Freunde herzustellen.[7] Viele seiner vorherigen Filme hatten mit der Heimat zu tun, weshalb Steinbichler als Erneuerer des deutschen Heimatfilms gilt. Der Regisseur will Hannes jedoch nicht als Heimatfilm bezeichnet wissen.[9]
Johannes Nussbaum spielt in der Titelrolle Hannes, Leonard Scheicher dessen besten Freund Moritz. Die beiden Protagonisten kannten sich von der Schauspielschule in Berlin.[9] In weiteren Rollen sind Lisa Vicari, Jeanette Hain, Heiner Lauterbach und Hannelore Elsner in ihrer letzten Leinwandrolle zu sehen.
Förderungen, Dreharbeiten und Veröffentlichung
Der Film erhielt vom FilmFernsehFonds Bayern eine Produktionsförderung in Höhe von 650.000 Euro, von der Filmförderungsanstalt in Höhe von 360.000 Euro und vom Bayerischen Bankenfonds in Höhe von 100.000 Euro. Die Dreharbeiten fanden von 10. Oktober bis 26./27. November 2018 überwiegend in München und Umgebung, aber auch in Italien und Spanien statt.[10][11]
Der Film sollte ursprünglich am 29. April 2021 in die deutschen und Deutschschweizer Kinos kommen, aufgrund des anhaltenden Lockdowns im Zuge der Corona-Pandemie wurde der Termin jedoch zunächst auf den 3. Juni 2021 und schließlich auf den 25. November 2021 verschoben.[12][13] Am 23. August 2021 eröffnete der Film das Filmfestival Kitzbühel, wo er seine Österreich-Premiere feierte.[14] Ende August 2021 wurde er auch beim Fünf Seen Filmfestival gezeigt.[15] Am 23. November 2021 eröffnete Hannes das Kinofest Lünen.[16]
Rezeption
Kritiken
Thomas Schultze schreibt in seiner Kritik für Blickpunkt:Film, Hans Steinbichler finde in dem dramatischen Szenario überraschend viel Humor, was den Film nicht nur zur Lebenslektion mache, sondern auch zum Vergnügen. Letzten Endes erweise sich Hannes als Schauspielerfilm und als Showcase für seine beiden jungen Stars Leonard Scheicher und Johannes Nussbaum, die ihre schwierigen Rollen ganz wunderbar meisterten.[17]
Auszeichnungen
- Nominierung für den Publikumspreis (Hans Steinbichler)[15]
Literatur
- Rita Falk: Hannes. dtv, 2012. ISBN 978-3-423-28001-3
Weblinks
- Hannes in der Internet Movie Database (englisch)
- Hannes bei crew united
- Hannes – Trailer von Studiocanal Germany bei YouTube (Video)
Einzelnachweise
- Freigabebescheinigung für Hannes. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüfnummer: 202724/K).
- Alterskennzeichnung für Hannes. Jugendmedienkommission.
- Hans Steinbichler verfilmt Rita Falks berührendsten Roman „Hannes“. In: regieverband.de, 26. Oktober 2019.
- Regisseur Hans Steinbichler verfilmt Rita Falks berührendsten Roman: Drehstart für „Hannes“. In: studiocanal.de 16. Oktober 2018.
- Darum geht es im Roman „Hannes“ von Rita Falk. In: dtv.de. Abgerufen am 22. November 2020.
- Sinn und Unsinn: Bayerischer Blues. In: Süddeutsche Zeitung, 15. Juli 2016.
- Jochen Müller: Steinbichler: "Wir sprechen zu wenig über unsere Filme". In: Blickpunkt:Film, 22. November 2018.
- Thomas Schultze: Rita Falk & Hans Steinbichler zu Hannes: „Etwas Magisches“. In: Blickpunkt:Film, 23. November 2021.
- Christoph Leibold: Gespräch mit Hans Steinbichler über „Hannes“. In: br.de, 25. November 2021. (Audio)
- Jochen Müller: Drehstart für Falk-Adaption „Hannes“. In: Blickpunkt:Film, 16. Oktober 2018.
- Abgedreht: „Hannes“. In: degeto.de, 27. November 2018.
- Starttermine Deutschland. In: insidekino.de, abgerufen am 3. Mai 2021.
- Startliste Deutschschweiz. In: pathefilms.ch, 3. Mai 2021. Abgerufen am 3. Mai 2021.
- Jochen Müller: "Hannes" eröffnet Filmfestival Kitzbühel. In: Blickpunkt:Film, 7. Juli 2021.
- Hannes. In: fsff.de. Abgerufen am 25. November 2021.
- Jochen Müller: „Hannes“ eröffnet Kinofest Lünen. In: Blickpunkt:Film, 29. Oktober 2021.
- Thomas Schultze: Hannes. In: Blickpunkt:Film. Abgerufen am 15. November 2021.