Hammerschmiede (Ehingen)
Hammerschmiede ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Ehingen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Hammerschmiede Gemeinde Ehingen | |
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Höhe: | 445 m ü. NHN |
Einwohner: | 15 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91725 |
Vorwahl: | 09835 |
Geografie
Die Einöde liegt am Moosgraben, der nordwestlich des Ortes den Kreutweiher und östlich des Ortes den Hammer- und Moosweiher speist und ein linker Zufluss des Lentersheimer Mühlbachs ist, und am Hammerschmiedsgraben, der im Ort als rechter Zufluss in den Moosgraben mündet. Unmittelbar nördlich verläuft ein Abschnitt des Limes. Im Osten liegt das Waldgebiet Hammerschmiedschlag.
Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Staatsstraße 2221 (1,4 km nördlich) bzw. zu einer Gemeindeverbindungsstraße (0,4 km westlich), die nach Brunn (1,4 km nordwestlich) bzw. nach Lentersheim (2,3 km südlich) verläuft.[2]
Hammerschmiede liegt am Limesweg des Fränkischen Albvereins, einem Teilabschnitt des Deutschen Limes-Wanderwegs.
Geschichte
Nachdem die Germanen laut Dietwulf Baatz spätestens um 260 n. Chr.[3] die Anlagen des Kastells Dambach überrannt hatten, war dieses Gebiet lange Zeit unbewohnt. Im Jahre 1720 entstand auf dem Gelände des ehemaligen römischen Kastells eine Getreidemühle mit Weiher und Sägegatter, die später als Hammerschmiede zur Herstellung von Werkzeugen aus Eisen wie Schaufeln und Pickel genutzt wurde. Der Betrieb wurde im Zweiten Weltkrieg eingestellt. Neben der Hammerschmiede entstand eine Ziegelei. Bis zum Ersten Weltkrieg wurden dort Dachziegel und Backsteine hergestellt sowie Kalk gebrannt.
Hammerschmiede hieß ursprünglich Kreutmühle. Sie lag im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Wassertrüdingen. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand der Ort aus einer Hammerschmiede mit Mahl- und Schleifmühle und einer Ziegelhütte. Grundherr beider Anwesen war das Kastenamt Wassertrüdingen.[4][5] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Wassertrüdingen.[6]
Infolge des Gemeindeedikts wurde Hammerschmiede dem 1809 gebildeten Steuerdistrikt Lentersheim und der Ruralgemeinde Dambach zugewiesen.[7] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Hammerschmiede am 1. Mai 1978 nach Ehingen eingemeindet.[6]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Kreutmühl. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 210 (Digitalisat).
- Teresa Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 40). Michael Laßleben, Kallmünz 2018, ISBN 978-3-7696-6562-8, S. 435.
Weblinks
- Hammerschmiede in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 27. November 2021.
- Hammerschmiede in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 17. September 2019.
- Hammerschmiede im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 325 (Digitalisat).
- Hammerschmiede im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- Günter Ulbert, Thomas Fischer: Der Limes in Bayern., Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1983, ISBN 3-8062-0-351-2. S. 64
- T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 435.
- Johann Bernhard Fischer: Kreutmühl. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 382 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh, Bd. 3, Sp. 210). Hiernach gab es eine Untertansfamilie.
- T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 552f.
- T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 534.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“, 1871 bis 1987 als „Wohngebäude“.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 36 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 251 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1004, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1170, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1101 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1167 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1205 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1034 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 760 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 168 (Digitalisat).