Halleluja
Halleluja ist die deutsche Transkription des hebräischen הַלְּלוּיָהּ (hallelu-Jáh), ein liturgischer Freudengesang in der jüdischen Tradition und ein Aufruf zum Lobe Gottes in der christlichen Tradition.[1][2] Es setzt sich zusammen aus dem Imperativ Plural preiset von hillel (hebräisch für „preisen, verherrlichen, ausrufen“) und Jah, der Kurzform des Gottesnamens JHWH. Wörtliche Übersetzung: Lobet Jah![3]
"JAH" ist eine poetische Kurzform für JHWH, den Namen Gottes, des Höchsten (Ex 15,1–2 ). Diese gekürzte Form entspricht der ersten Hälfte des hebräischen Tetragrammatons יהוה (JHWH), d. h. den Buchstaben jōd (י) und hēʼ (ה), dem zehnten bzw. fünften Buchstaben des hebräischen Alphabets.
Die lateinische Form Alleluia (deutsch: Alleluja) geht auf die griechische Transkription „ἁλληλουϊά“ zurück. Dort wurde lediglich das diakritische Zeichen Spiritus asper ἁ verwendet, weil das griechische Alphabet kein „h“ kennt.
Judentum
Der hebräische Ausdruck הַלְּלוּיָהּ (hallelu-Jáh) wird im Judentum als Teil der Hallel-Gebete verwendet, das sind das Ägyptische Hallel, das Große Hallel und das Kleine Hallel. Die Bezeichnung gründet sich in den Anfangswörtern dieser Psalmen, hallelu-Jáh beginnt und schließt eine Reihe von Psalmen ab. Es findet sich in 24 Versen im Buch der Psalmen[4] (104–106, 111–117, 135, 145–150), aber zweimal in Psalm 150:6.
Christentum
Die griechische Transliteration Allēlouia erscheint in der Version des Griechischen Alten Testaments dieser Psalmen, in Tobit 13:17 und 3 Makkabäer 7:13 und viermal in der Offenbarung (19,1–6 ), dem großen Lobgesang auf Gott für seinen Triumph über die Hure Babylon. Es ist diese Verwendung, die Charles Jennens für den Hallelujah Chorus in Händels Messiah ausgewählt hat. Diese Transliteration ist die Grundlage der alternativen englischen Transliteration von "Alleluia", die auch von Christen verwendet wird.
Übersetzungen
„Alleluja“ verwenden
- die Übersetzung von Joseph Franz von Allioli, 1937;
- die Übersetzung von Konstantin Rösch, bearbeitet von Bott, 1967.
„Halleluja“ verwenden
- die revidierte Elberfelder Übersetzung;
- die Einheitsübersetzung, 1980;
- die Gute Nachricht Bibel, 1997;
- die Übersetzung Martin Luthers, revidierte Fassung von 1984 und 2017;
- die Übersetzung von Hermann Menge, 1951;
- die Neues Leben Bibel, 2006;
- die „Schlachter-Bibel“, 1951;
- die „Zürcher Bibel“, 2007;
- die Übersetzung Hoffnung für alle, 1996;
- die Neue evangelistische Übersetzung, 2010.
„Preiset Jah“ verwenden
- Franz Delitzsch, Commentar über den Psalter, 1860;
- die Neue-Welt-Übersetzung, 1989.
„Lobet Jah“ verwenden
- Caesar von Lengerke, Die fünf Bücher der Psalmen, 1847;
- Heinrich Ewald, Die poetischen Bücher des Alten Bundes, 1835
„Lobet Jehova(h)“ wird verwendet in
- Johann Gottfried Herder, Vom Geist der ebräischen Poesie, 1825;
- Wilhelm Martin Leberecht de Wette, Die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments, 1839
"Rühmet Jah" verwendet
- die Textbibel
Liturgie
Im Ritus der römisch-katholischen Kirche ist in der Heiligen Messe außerhalb der Fastenzeit das gesungene Halleluja Teil des Rufs vor dem Evangelium, mit dem die Gemeinde den im Evangelium gegenwärtigen Christus verehrt.
In der Fastenzeit wird im römischen Ritus das Halleluja nicht gebraucht.[5] In der Osterzeit wird in der Heiligen Messe an den Eingangs- und den Kommunionvers ein Halleluja angefügt, während der Osteroktav folgt dem Entlassungsruf ein zweifaches Halleluja.
Im Stundengebet singt oder spricht man innerhalb der Osterzeit ein Halleluja an einigen Stellen zusätzlich. In der Osterwoche folgt wie in der Messe dem Entlassungsruf ein zweifaches Halleluja. In der Fastenzeit fällt es ganz weg.
Im byzantinischen Ritus der Ostkirchen wird es nicht als Jubel-, sondern als Huldigungsruf aufgefasst und unabhängig von den Festzeiten immer gesungen.
Im evangelisch-lutherischen Gottesdienst ist das Halleluja (meist ohne Versikel) die Antwort der Gemeinde auf die Epistellesung. Ihm folgt das Wochenlied, darauf das Evangelium.[6]
Das Halleluja wird in den Charismatischen Kirchen sowie den Pfingstgemeinden bei den Lobpreisgottesdiensten, wie sie vor allem in den Vereinigten Staaten und Afrika populär sind, intensiv verwendet. (Siehe dazu auch Jehovah).
Weblinks
Siehe auch
Einzelnachweise
- DUDEN Fremdwörterbuch, S. 262, Dudenverlag Mannheim 1966.
- Meyers Enzyklopädisches Lexikon, Band 11, S. 332, Mannheim 1974.
- Matthias Millard: Eintrag Halleluja (2015). In: Deutsche Bibel Gesellschaft: WiBiLex Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet.
- Psalm 104:35; 105:45; 106:1, 48; 111:1; 112:1; 113:1, 9; 115:18; 116:19; 117:2; 135:1, 3, 21; 146:1, 10; 147:1, 20; 148:1, 14; 149:1, 9; 150:1, 6.
- Vgl. Allgemeine Einführung in das Römische Messbuch, 2. Auflage, Nr. 37–38
- Der evangelische Gottesdienst: Halleluja im Gottesdienstablauf