Hai (Distrikt)
Hai ist einer von 6 Distrikten der Kilimandscharo-Region im Nordosten Tansanias. Der Distrikt grenzt im Nordwesten an den Distrikt Siha, im Westen an die Arusha-Region, im Süden an die Region Manyara, im Osten an den Distrikt Moshi und im Nordosten an den Distrikt Rombo.
Hai | |
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Basisdaten | |
Staat | Tansania |
Hauptstadt | Hai Mjini |
Fläche | 902 km² |
Einwohner | 210.533 (2012) |
Dichte | 233 Einwohner pro km² |
ISO 3166-2 | TZ-09 |
Geographie
Hai liegt am Westhang des Kilimandscharo, hat eine Größe von 902 Quadratkilometer und 210.533 Einwohner (Stand 2012).[1] Das Gebiet ist im Süden flach und steigt nach Nordosten rasch an. Es gibt zwei Regenzeiten, eine mit kurzen Regenschauern von Oktober bis Dezember, die zweite mit längeren Regenfällen von März bis Mai/Juni. Die Trockenzeit dauert von August bis Oktober.[2]
Verwaltungsgliederung
Der Distrikt ist in 14 Gemeinden (Wards) untergliedert:[3]
- Hai Mjini
- KIA
- Machame Kaskazini
- Machame Kusini
- Machame Magharibi
- Machame Mashariki
- Machame Weruweru
- Machame Narumu
- Machame Uroki
- Masama Rundugai
- Masama Mashariki
- Masama Magharibi
- Masama Kusini
- Masama Kati
BevölkerungDie vorherrschende Ethnie im Distrikt sind die Chagga.[4] Hatte Hai im Jahr 1988 bereits 197.518 Bewohner, so sank diese Zahl bis 2002 auf 169.721, um bis 2012 auf 210.533 anzusteigen.[1] Im Zeitraum von 2002 bis 2012 stieg die Alphabetisierungsrate der über Fünfzehnjährigen von 90 auf 92 Prozent. Etwa zwei Drittel der Bevölkerung sprach Swahili, rund ein Fünftel Englisch und Swahili.[5] Teilt man die Haushalte in fünf Gruppen ein, beginnend mit den ärmsten bis zu den reichsten, so zeigt sich, dass Hai im Vergleich zu den Nachbardistrikten recht wohlhabend ist. Nur 12 Prozent fallen in das ärmste Fünftel, 28 Prozent in das reichste Fünftel.[6] Einrichtungen und Dienstleistungen |
Haushaltsvermögen in Quintilen |
- Bildung: Im Distrikt gibt es 105 Grundschulen und 29 weiterführende Schulen.[7]
- Gesundheit: Für die medizinische Versorgung der Bevölkerung gibt es zwei Krankenhäuser (Stand 2019).[7]
- Wasser: Im Jahr 2011 wurden 80 Prozent der Bevölkerung mit sicherem Trinkwasser versorgt.[8]
Wirtschaft und InfrastrukturDer wichtigste Wirtschaftszweig im Distrikt ist die Landwirtschaft. Daneben gibt es noch Forstwirtschaft und Fischerei.[9] LandwirtschaftDie Landwirtschaft wird hauptsächlich von Kleinbauern betrieben. Einjährige Hauptanbauprodukte sind Mais und Reis, daneben werden auch Hirse und Weizen angebaut. Es werden auch mehrjährige Früchte kultiviert, vor allem Bananen, Kaffee, Orangen und Guaven (Stand 2002).[9] Von der zunehmenden Trockenheit sind überwiegend einjährige Pflanzen betroffen, so gingen die Erträge von Mais und Bohnen im Jahr 2015 zurück.[10] Von den 60.000 Haushalten besaßen sechzig Prozent Haustiere, meist gehalten wurden Hühner, Rinder und Ziegen (Stand 2012).[11] |
Handel und Gewerbe
Im Vergleich zu anderen Distrikten in der Region hat Hai mit 36 Prozent einen hohen Anteil von Unternehmen mit Miteigentum. Nur acht Prozent der Betriebe hat Angestellte.[12]
Tourismus
Die wichtigste touristische Attraktion ist der Kilimandscharo-Nationalpark, der etwa ein Viertel der Gesamtfläche des Distriktes einnimmt.[13]
Infrastruktur
- Flugverkehr: Der Flughafen Kilimandscharo ist nach dem Flughafen Daressalam und dem Flughafen Sansibar der drittgrößte Flughafen in Sansibar. Im Jahr 2018 wurden 455.000 Passagiere abgefertigt.[14]
- Straßen: Die Hauptverkehrsstraße ist die Nationalstraße T2 von Moshi nach Arusha, die den Distrikt von Osten nach Westen durchquert.[15][13]
- Eisenbahn: Durch den Süden des Distrikts verläuft die Usambarabahn von Tanga nach Arusha.
Naturschutzgebiete, Sehenswürdigkeiten
- Kilimandscharo-Nationalpark: Der nördliche Teil des Distrikts hat Anteil am Kilimandscharo-Nationalpark, der insgesamt 1668 Quadratkilometer groß ist. Er wurde 1987 zum UNESCO-Welterbe erklärt. Der Kilimandscharo ist der größte freistehende Vulkan der Erde, der seine Umgebung fast 5000 Meter überragt.[16][17]
Weblinks
Einzelnachweise
- Tanzania Regional Profiles, 03 Kilimanjaro Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 15, abgerufen am 14. Januar 2020.
- Baseline Study for Hand in Hand Eastern Africa Program in Northern Tanzania. (PDF) August 2017, S. 22, 28, abgerufen am 15. Januar 2020.
- 2012 Population and Housing Census. (PDF) National Bureau of Statistics and Ministry of Finance, März 2013, S. 40, abgerufen am 14. Januar 2020.
- Kilimanjaro Region, Investment Guide. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2017, S. 7, abgerufen am 16. Januar 2020.
- Tanzania Regional Profiles, 03 Kilimanjaro Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 68, 72, abgerufen am 14. Januar 2020.
- Baseline Study for Hand in Hand Eastern Africa Program in Northern Tanzania. (PDF) August 2017, S. 32, abgerufen am 15. Januar 2020.
- Statistics | Hai District Council. Abgerufen am 15. Januar 2020.
- Providing everyone with safe drinking water in Tanazania’s Hai District. Abgerufen am 15. Januar 2020 (englisch).
- Regional Report: Kilimanjaro Region. (PDF) National Bureau of Statistics, Ministry of Agriculture and Food Security, Ministry of Water and Livestock Development, Dezember 2007, S. 119, abgerufen am 15. Januar 2020.
- Linus K. Munishi, Anza A. Lema, Patrick A. Ndakidemi: Decline in maize and beans production in the face of climate change at Hai District in Kilimanjaro Region, Tanzania. In: International Journal of Climate Change Strategies and Management. 16. März 2015, ISSN 1756-8692, doi:10.1108/IJCCSM-07-2013-0094 (emerald.com [abgerufen am 15. Januar 2020]).
- Tanzania Regional Profiles, 03 Kilimanjaro Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 129, 132, abgerufen am 14. Januar 2020.
- Baseline Study for Hand in Hand Eastern Africa Program in Northern Tanzania. (PDF) August 2017, S. 8, abgerufen am 15. Januar 2020.
- Google Maps. Abgerufen am 16. Januar 2020 (de-US).
- Tanzania in Figures 2018. (PDF) National Bureau of Statistics, Juni 2019, S. 67, abgerufen am 16. Januar 2020.
- Tanzania Trunk Road Network. Abgerufen am 16. Januar 2020.
- Tanzania in Figures 2018. (PDF) National Bureau of Statistics, Juni 2019, S. 8, abgerufen am 16. Januar 2020.
- UNESCO World Heritage Centre: Kilimanjaro National Park. Abgerufen am 16. Januar 2020 (englisch).