Mwanga (Distrikt)
Mwanga ist ein Distrikt in der Region Kilimandscharo im Nordosten von Tansania mit der Hauptstadt Mwanga. Der Distrikt grenzt im Nordosten an Kenia, im Süden an den Distrikt Same, im Westen an die Region Manyara und im Nordwesten an den Distrikt Moshi.
Distrikt Mwanga | |
---|---|
Lage des Distrikts Mwanga in Tansania | |
Basisdaten | |
Staat | Tansania |
Region | Kilimandscharo |
Fläche | 2641 km² |
Einwohner | 131.442 (2012) |
Dichte | 50 Einwohner pro km² |
ISO 3166-2 | TZ-09 |
Geographie
Der Distrikt hat eine Größe von 2641 Quadratkilometer und rund 130.000 Einwohner (Stand 2012).[1][2] Mwanga ist ein Hochland, das im Westen vom Fluss Pangani mit dem Nyumba ya Mungu Reservoir begrenzt wird. Im Osten, an der Grenze zu Kenia, liegt der Jipe-See. Dazwischen zieht sich von Norden nach Süden das Pare-Gebirge durch den Distrikt.[3] Das Klima in der Ebene, wo auch die Hauptstadt Mwanga liegt, ist ein lokales Steppenklima, BSh nach der effektiven Klimaklassifikation. Die Niederschläge sind gering, im Jahresdurchschnitt fallen 400 bis 600 Millimeter Regen. In den Bergen gibt es zwei Regenzeiten. Eine von Oktober bis Dezember, die zweite von März bis Juni. Es fallen insgesamt 800 bis 1200 Millimeter Niederschläge. Die Temperatur reicht von 14 bis 32 Grad Celsius.[1][4]
Geschichte
Im Jahr 1928 wurde das Hochland zwischen dem Kilimandscharo und den Usambara-Bergen „Upare“ genannt und von jährlich wechselnden Häuptlingen regiert, die die Vorgaben der Kolonialregierung umsetzten. Im Jahr 1979, nach der Unabhängigkeit von Tanganjika, wurde Mwanga einer der damals vier Distrikte der Region Kilimandscharo.[1]
Verwaltungsgliederung
Der Distrikt wird in 20 Gemeinden (Wards) gegliedert:[5]
- Kileo
- Mwanga
- Msangeni
- Kifula
- Kighare
- Kirongwe
- Kwakoa
- Lembeni
- Jipe
- Mwaniko
- Chomvu
- Ngujini
- Kirya
- Kilomeni
- Shighatini
- Lang'at
- Mgagao
- Toloha
- Kigonigoni
- Kivisini
Bevölkerung
Der Großteil der Bevölkerung gehört zur Ethnie der Pare. Sie sprechen größtenteils Pare, im Süden aber auch Chagga.[1] Waren es im Jahr 1988 noch 97.003 Einwohner, so stieg die Zahl bis 2002 auf 115.145 und schließlich auf 141.442 im Jahr 2012. Das entspricht einem jährlichen Wachstum von 1,2 bis 1,3 Prozent.[6] Von 2002 bis 2012 stieg die Alphabetisierungsrate von 90 auf 93 Prozent, 67 Prozent der Bevölkerung über fünf Jahren sprachen Swahili, 22 Prozent Englisch und Swahili.[7] |
Einrichtungen und Dienstleistungen
- Bildung: Für die Bildung der Jugend stehen 114 Grundschulen und 44 weiterführende Schulen bereit (Stand 2019).[8]
- Gesundheit: Im Distrikt gibt es 48 Gesundheitszentren.[8]
Wirtschaft und InfrastrukturDie wichtigsten Wirtschaftszweige sind Ackerbau und Viehzucht, daneben gibt es auch Fischerei und kleine Unternehmen. LandwirtschaftIn höheren Lagen, wo die Niederschläge ausreichend sind, werden vor allem Bananen und Bohnen zur Selbstversorgung und Kaffee als Handelsware angebaut. Die Kaffeeproduktion ging von 700 Tonnen im Jahr 1985/1986 auf 100 Tonnen 2004/2005 zurück.[9] In den Ebenen im Osten und im Westen werden mit Hilfe von Bewässerungsanlagen Mais, Bohnen, Bananen, Maniok, Süßkartoffeln und Reis für den Eigenbedarf und Mais, Reis, Obst und Gemüse für den Verkauf angebaut. Etwa zwei Drittel aller Haushalte halten auch Nutztiere. Im Jahr 2016/2017 waren dies 250.000 Hühner, 150.000 Ziegen und 120.000 Rinder.[10][1] |
Fischerei
Fischfang gibt es im Nyumba ya Mungu Reservoir und im Jipe-See.[1] Von den 30.000 Haushalten im Distrikt leben jedoch nur 150 vom Fischfang (Stand 2012). Jährlich werden rund 1300 Tonnen Fisch gefangen.[11][12]
Töpferei
Vor allem Frauen beschäftigen sich mit Töpferei und verkaufen ihre Waren in die umliegenden Distrikte und bis Moshi und Arusha und auch nach Mombasa.[1]
Infrastruktur
- Eisenbahn: Durch den Distrikt führt die im Jahr 2019 wieder eröffnete Usambarabahn von Tanga nach Arusha.[13]
- Straße: Die wichtigste Straßenverbindung ist die Nationalstraße T2 von Daressalam nach Moshi. Sie führt westlich des Pare-Gebirges von Süden nach Norden durch den Distrikt. Daneben gibt es 750 Kilometer größtenteils unbefestigte Straßen.[14][15]
Sonstiges
Im Jahr 2019 wurden in Mwanga vier Menschen durch Elefanten getötet.[16]
Weblinks
Einzelnachweise
- History | Mwanga District Council. Abgerufen am 14. Januar 2020 (Suaheli).
- Tanzania Regional Profiles, 03 Kilimanjaro Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 16, abgerufen am 14. Januar 2020.
- Google Maps. Abgerufen am 14. Januar 2020 (de-US).
- Mwanga climate: Average Temperature, weather by month, Mwanga weather averages - Climate-Data.org. Abgerufen am 14. Januar 2020.
- 2012 Population and Housing Census. (PDF) National Bureau of Statistics and Ministry of Finance, März 2013, S. 37, abgerufen am 14. Januar 2020.
- Tanzania Regional Profiles, 03 Kilimanjaro Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 15, abgerufen am 14. Januar 2020.
- Tanzania Regional Profiles, 03 Kilimanjaro Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 68, 72, abgerufen am 14. Januar 2020.
- Statistics | Mwanga District Council. Abgerufen am 14. Januar 2020 (Suaheli).
- Jun Ikeno: The Declining Coffee Economy and Low Population Growth in Mwanga District. 2007, abgerufen am 15. Januar 2020.
- Fursa-za-Kilimo (Landwirtschaft) | Mwanga District Council. Abgerufen am 14. Januar 2020 (Suaheli).
- Tanzania Regional Profiles, 03 Kilimanjaro Regional Profile. (PDF) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 133, abgerufen am 14. Januar 2020.
- Fursa za Uvuvi (Fischerei) | Mwanga District Council. Abgerufen am 14. Januar 2020 (Suaheli).
- Tanzania Standard Newspapers Ltd: Tanga-Moshi Railway relaunched. Abgerufen am 14. Januar 2020 (englisch).
- Category publications | Mwanga District Council. (PDF) RASIMU YA WILAYA YA MWANGA. 4. Dezember 2017, abgerufen am 14. Januar 2020 (Suaheli).
- Tanzania Trunk Road Network. Abgerufen am 14. Januar 2020.
- Tanzania – elephants kill three more people in Mwanga district. In: Africa Sustainable Conservation News. 12. Oktober 2019, abgerufen am 15. Januar 2020 (englisch).