HSG Uni Rostock
Die Hochschulsportgemeinschaft Universität Rostock, kurz HSG Uni Rostock, ist ein deutscher Sportverein aus der Hansestadt Rostock. Er ist einer der ältesten Sportvereine Rostocks und bietet seinen 2300 Mitgliedern[1] Angebote im Breitensport, Gesundheitssport und Trendsport. Die Abteilung Gesundheitssport umfasst davon über 700 Mitglieder und ist zahlenmäßig eine der stärksten in ganz Mecklenburg-Vorpommern. Weitere Abteilungen der HSG Uni Rostock sind folgende: Baseball, Basketball, Fechten, Fußball, Handball, Hockey, Jazzdance, Leichtathletik, Parkour & Freerunning, Rudern, Schach, Schwimmen, Seniorentanz, Tischtennis, Turnen, Unihockey, Volleyball und Yoga.
Name | Hochschulsportgemeinschaft Universität Rostock e.V. |
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Gegründet | 1949 |
Vereinssitz | Ulmenstraße 69, Haus 4, 18057 Rostock |
Mitglieder | 2.300 [12/2019] |
Vorsitzender | Andreas Tesche |
Homepage | https://www.hsgunirostock.de/ |
Historische Entwicklung
Die Gründung der Hochschulsportgemeinschaft der Universität Rostock im Mai des Jahres 1949 fiel zusammen mit der Neuordnung und Profilierung des Hochschulwesens in der ehemaligen Sowjetischen Besatzungszone und ab Oktober dieses Jahres dann in der DDR. Im Sinne der damaligen Organisation des Sports war die HSG einzuordnen als Betriebssportgemeinschaft. Sie war verantwortlich für den Hochschulsport und darüber hinaus auch für die Organisation und Durchführung des studentischen Freizeitsports. Die haupt- und ehrenamtlichen leitenden Funktionäre waren Mitarbeiter der Universität Rostock.
Den Organisationsformen des Sports in der DDR angepasst, gliederte sich die HSG in Sektionen, die ihrerseits eigenständige Leitungen hatten. Zu nennen wären hier insbesondere die Sektionen: Leichtathletik, Handball, Volleyball, Schwimmen, Hockey und Rudern, die sich schnell zu leistungsstarken Gemeinschaften entwickelten und mit dazu beitrugen, Sport außerhalb des Leistungssports im Norden der DDR durchzusetzen.
Sportler der HSG nahmen an vielen nationalen und internationalen Wettkämpfen, vor allem im Rahmen von Studentenwettbewerben, teil. Es konnten in den folgenden Jahren viele Erfolge errungen werden. Die Universität Rostock nahm einen angesehenen Platz unter den sporttreibenden Studenten ein. Ausgezeichnete Leistungen in den genannten Hauptsportarten, Pokale und Urkunden bestätigen diese Entwicklung. Nicht unerwähnt bleiben sollen die Vorstände und die vielen ehrenamtlichen Funktionäre, die zu den guten, bemerkenswerten Ergebnissen entscheidend mit beigetragen haben.
Von Beginn an wurde großer Wert auf die zielgerichtete, sportliche Zusammenarbeit mit Sportgemeinschaften befreundeter ausländischer Universitäten und Hochschulen gelegt u. a. die Wettkämpfe der Schwimmer mit den Sportlern der Universität Brno, die bis heute freundschaftlich bestehen und mindestens einmal jährlich auch ausgetragen werden. Auch die Handballer setzten Zeichen. Ihre sportliche Verbundenheit mit der Universität in Gdańsk besteht ebenfalls bis heute, auch wenn die damaligen Studenten heute fast ausnahmslos Pensionäre sind.
Die Leichtathleten können auf viele Ereignisse solcher sportlichen Zusammenarbeit zurückblicken. Zu nennen wären hier insbesondere auch die Namen Renate Vogel und Christiane Schmalbruch, die noch heute als Sportler und Übungsleiter Beispiel für Jung und Alt sind.
Mit der gesellschaftlichen Wende Ende des Jahres 1989 und dem dann später vollzogenen Beitritt der DDR zur Bundesrepublik Deutschland, änderte sich im gesamten Hochschulwesen Wesentliches an Organisation und Inhalt und das natürlich auch auf dem Gebiet des Hochschulsports.
Die HSG Uni Rostock e.V. heute und in ihrer weiteren Entwicklung
Wichtigstes Ergebnis der veränderten Organisation war, dass der Hochschulsport aus der HSG herausgelöst wurde und in das Lehr- und Bildungssysten der Universität selbst integriert wurde. Damit bestand und besteht auch heute keine Sportgemeinschaft der Universität mehr. Es entstand die eigenständige Hochschulsportgemeinschaft Universität Rostock e.V., die organisatorisch dem Stadtsportbund zugeordnet ist.
Die HSG Uni Rostock e.V. setzte natürlich die guten Traditionen der "alten HSG" fort. Das gute Fundament bot beste Voraussetzungen, dass sich in den letzten 20 Jahren ein Verein entwickelte, der Sportinteressierten aller Bevölkerungsschichten ein umfangreiches und vielseitig gestaltetes Sportangebot bietet. Die Leitung der HSG legte immer besonderen Wert auf Vielseitigkeit, auf Angebote für Senioren und -innen und auf die zielgerichtete Gewinnung von Kindern für sportliche Betätigung.
Mit etwa 2.300 Mitgliedern zählt die HSG heute zu den mitgliederstärksten Vereinen der Hansestadt Rostock. Es trainieren regelmäßig fast 300 Kinder und über 1.000 Männer und Frauen im Seniorenalter. In diesem Bereich ist die HSG die stärkste Fraktion unter den Rostocker Sportvereinen. Über 60 % der Mitglieder sind Frauen.
Schriften
Infolge des siebzigjährigen Bestehens der HSG Uni Rostock blieb es nicht aus, dass verschiedene Texte, Broschüren, Hefte und Bücher über den Verein, die Aktiven und deren sportliche Aktivitäten erschienen sind. Neben journalistischen Artikeln in Lokal- und Regionalpresse ist es ein paar HSG-Mitgliedern gelungen, diverse Publikationen zu veröffentlichen, die in direktem Bezug zur HSG Uni Rostock stehen. Hervorzuheben ist an erster Stelle Dr. Wolfgang Pahncke, der gleich drei Bände (20, 25 und 30 Jahre Hochschulsportgemeinschaft der Universität Rostock) zur Geschichte des Vereins redaktionell verantwortete. Kurz nach dessen Tod erschien 1989, wegen ökonomischer Verknappung bereits in reduzierter Form, eine Festschrift zum 40. Jahrestag der Gründung der HSG Uni Rostock. Nach der Wende beschritten einige Abteilungen Sonderwege und veröffentlichten Texte in Eigenregie, welche sich thematisch auf das Wirken der einzelnen Abteilungen fokussierten. So feierten die traditionsreichen Ruderer 1999 den 50. Jahrestag der Gründung ihrer Sparte. 2006 taten es ihnen die Wanderer und Bergsteiger gleich und 2019 erschien ein Buch der Handballabteilung über die Revitalisierung ihres Bereichs, nachdem diese Kernsportart jahrelang nicht unter dem Dach der HSG betrieben werden konnte.
Literatur
- Marcus Helwing: Zweite Welle – Über die Wiederentstehung einer HSG-Abteilung und den Uni-Handball in der Hansestadt Rostock des dritten Jahrtausends, Norderstedt, 2019, ISBN 978-3-7481-4181-5, 236S.
- Klaus Wagner (Hrsg.): 50 Jahre Wandern und Bergsteigen – HSG Uni Rostock 1956–2006, Rostock, 2006, 58S.
- Wolfgang Krutzke: 50 Jahre Rudern – Hochschulsportgemeinschaft der Universität Rostock 1949–1999 – Boote, Namen und Geschichte(n), Rostock, 1999, 80S.
- Wolfgang Pahncke: 20 Jahre Hochschulsportgemeinschaft der Universität Rostock 1949–1969, Wismar, 1969, 47S.
- Wolfgang Pahncke: 25 Jahre Hochschulsportgemeinschaft der Universität Rostock 1949–1974, Greifswald, 1974, 80S.
- Wolfgang Pahncke, Karl-Heinz Lemcke: 30 Jahre Hochschulsportgemeinschaft der Universität Rostock 1949–1979, Wismar, 1979, 60S.
- Vorstand der HSG WPU Rostock (Hrsg.): 40 Jahre Hochschulsportgemeinschaft der Universität Rostock 1949–1989, Rostock, 1989, 39S.
- Ralf-Peter Lange: Die Entwicklung der Hochschulsportgemeinschaft der Universität Rostock vom VIII. Parteitag der SED bis zum XI. Parteitag der SED (1971–1986)., Diplomarbeit, Rostock, 1986.
Weblinks
Einzelnachweise
- LSB MV: LSB Statistik 2019. LSB MV, abgerufen am 18. Mai 2020.