HMS Hood (1891)
Das zweite Kriegsschiff namens HMS Hood war ein modifiziertes Turmschiff der Royal Navy und ein Halb-Schwesterschiff der Linienschiffe der Royal Sovereign-Klasse.
Die Hood | ||||||||||||||||
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Sie wurde benannt nach Admiral Sir Arthur Hood, Erster Seelord der Admiralität von 1885 bis 1889. Zu ihrer Zeit waren die Schlachtschiffe der Royal Sovereign-Klasse die größten je gebauten Kriegsschiffe. Die anderen beiden Kriegsschiffe namens Hood sind benannt nach einem früheren Verwandten, Admiral Sir Samuel Hood.
Die Hood unterschied sich stark von den anderen Schiffen ihrer Klasse, indem sie eine geringere Deckhöhe aufwies. Eine niedrige Deckhöhe war ungefähr zehn Jahre lang populär gewesen, da man nicht so viel Rumpffläche panzern musste und diese zudem nur ein kleineres Ziel abgab. Allerdings reduzierte sie erheblich die Hochseetauglichkeit, da die Freibordhöhe reduziert wurde und damit bei rauer See Probleme auftraten.
Bei hohem Seegang war das Deck der Hood zeitweise überspült. Höchstgeschwindigkeit konnte dann aus Sicherheitsgründen nicht mehr gefahren werden, um das Schiff und die Besatzung nicht zu gefährden. Aus diesem Grund war sie nur zum Dienst in den relativ ruhigen Gewässern des Mittelmeeres geeignet.
Die Hauptartillerie und deren Bedienungen waren mit gepanzerten Türmen geschützt. Dadurch lag der Schwerpunkt der Hood höher als bei den anderen Schiffen ihrer Klasse (4,1 ft im Vergleich zu 3,6 ft). Die Rollperiode bei Seegang war im Vergleich zu den Schwesterschiffen um ungefähr sieben Prozent verkürzt, worunter die Treffsicherheit litt.
1901 bis 1902 wurden die oberen 6-Zoll-Kanonen durch Kasematten geschützt. Zuvor hatten diese lediglich Panzerschilde gehabt. Dadurch wanderte der Schwerpunkt noch höher und die Stabilität des Schiffes litt weiter.
Nach einem Jahrzehnt Dienst im Mittelmeer wurde sie in die Heimatgewässer abgezogen. Durch die Entente cordiale hatte sich Frankreich zum Schutz des Mittelmeers verpflichtet, Großbritannien zum Schutz der Kanalküste. Die Hood wurde zunächst der Home Fleet zugeteilt, danach der Reserveflotte in Devonport. Von 1910 bis 1913 war sie das Flaggschiff des Befehlshabers der Irischen Küste. Danach wurde sie Testschiff für Maßnahmen zur Abwehr von Torpedos (anti-torpedo-bulges), die im Ersten Weltkrieg als Notbehelf bei vielen britischen Schiffen verbaut wurden.
Am 4. November 1914, kurz nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde die Hood im Hafen von Portland versenkt, um den südlichen Schiffskanal zu versperren, der einen möglichen Zugang für feindliche U-Boote bot. Eigentlich hatte man geplant, dass sie durch das Öffnen der Ventile langsam zum Meeresgrund sinken sollte. Dies dauerte aber zu lange, und die Tide drohte, sie von ihrer Position zu ziehen. Also beeilte man sich, ein Loch in den Rumpf zu sprengen. Das Wrack liegt kieloben auf dem Meeresgrund. Es war ein beliebter Platz für Taucher, bis dies aus Sicherheitsgründen im Januar 2004 verboten wurde.