Hürtgenwald
Hürtgenwald ist eine Gemeinde in Nordrhein-Westfalen und gehört zum Kreis Düren.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Köln | |
Kreis: | Düren | |
Höhe: | 380 m ü. NHN | |
Fläche: | 88,05 km2 | |
Einwohner: | 8675 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 99 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 52393 | |
Vorwahl: | 02429 | |
Kfz-Kennzeichen: | DN, JÜL, MON, SLE | |
Gemeindeschlüssel: | 05 3 58 016 | |
Gemeindegliederung: | 13 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
August-Scholl-Straße 5 52393 Hürtgenwald | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Andreas Claßen (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Hürtgenwald im Kreis Düren | ||
Geografie
Lage
Die Gemeinde liegt im Nationalpark Eifel in der Rureifel und im Naturpark Nordeifel. Der höchste Punkt im Gemeindegebiet ist am Forsthaus Jägerhaus am Langschoß auf 566 m ü. NHN, der niedrigste zwischen Gey und Birgel auf 170 m Höhe.
Im Kreis Düren
Gemeindegliederung
- Gey
- Horm
- Straß
- Schafberg
- Großhau
- Kleinhau als Verwaltungssitz mit Rathaus
- Bergstein
- Brandenberg
- Zerkall
- Hürtgen
- Vossenack
- Simonskall
- Raffelsbrand
Die Ortsteile Simonskall und Vossenack sind als Erholungsorte anerkannt.
Geschichte
Im Mittelalter stand beim Ortsteil Bergstein auf dem Burgberg die Reichsburg Burg Berenstein. Sie ist nur noch als Burgstall zu erkennen. Dort steht der Aussichtsturm Krawutschketurm.
Im Rahmen des Westwalls wurde hier ein Bunker gebaut. Vom 6. Oktober 1944 bis zum 10. Februar 1945 fand im Gemeindebereich um Vossenack und Hürtgen die Schlacht im Hürtgenwald statt. Trotz schwerster Kämpfe konnte keine Seite unmittelbare strategische Erfolge erzielen. Insgesamt gab es an die 24.000 Tote.
Der Name Hürtgenwald bezog sich bis zu diesen Kämpfen lediglich auf das staatliche Forstamt. Die US-amerikanische Bezeichnung des gesamten Gebietes mit „Huertgen Forest“ führte erst bei einer späteren Gebietsreform zum Namen „Hürtgenwald“.
Entstehung/Eingemeindungen
Aus dem im 19. Jahrhundert durch die Verschmelzung der Bürgermeistereien Straß und Bergstein entstandenen Amt Straß-Bergstein (Verwaltungssitz in Gey) ging am 1. Juli 1969 die Gemeinde Hürtgenwald hervor.[2]
Der § 9 des „Gesetzes zur Neugliederung von Gemeinden des Landkreises Düren vom 24. Juni 1969“ sagt: „Die Gemeinden Bergstein, Brandenberg, Gey, Großhau, Hürtgen, Kleinhau und Straß (Amt Straß-Bergstein) werden zu einer neuen Gemeinde zusammengeschlossen. Die Gemeinde erhält den Namen Hürtgenwald.“
Das Amt Straß-Bergstein umfasste die acht Gemeinden Bergstein (mit Zerkall), Brandenberg, Gey, Großhau, Hürtgen, Kleinhau, Straß-Langenbroich-Horm und Untermaubach-Bilstein.
Ab 1969 bestand das Amt Straß-Bergstein aus den Gemeinden Hürtgenwald und Untermaubach-Bilstein.
Am 1. Januar 1972 erfolgte die kommunale Neugliederung durch das Aachen-Gesetz, wobei die Gemeinde Hürtgenwald um die ehemalige Gemeinde Vossenack (Kreis Monschau) vergrößert wurde.[3]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat ist die kommunale Volksvertretung der Gemeinde Hürtgenwald. Über die Zusammensetzung entscheiden die Bürger alle fünf Jahre, zuletzt an 13. September 2020.[5]
Bürgermeister
Andreas Claßen wurde 2020 mit 61,06 % der Stimmen zum Bürgermeister gewählt.[6] Sein Vorgänger war Axel Buch (* 1954).
Wappen und Banner
Der Gemeinde Hürtgenwald ist mit Urkunde des Innenministers des Landes Nordrhein-Westfalen vom 8. Dezember 1975 das Recht zur Führung eines Wappens, eines Siegels und einer Flagge verliehen worden.
Das Wappen ist ein dreigeteilter Schild: Auf grünem Grund ein goldgelber Göpel und je ein silberweißer Kiefernzapfen in den drei grünen Feldern.
Der Göpel teilt das Wappen auf, wodurch die Zusammensetzung von Hürtgenwald aus verschiedenen Ortschaften symbolisiert werden soll, die früher zu den Ämtern Straß, Bergstein und Simmerath gehörten. Die Zapfen verweisen auf die umliegenden Wälder, die das Landschaftsbild prägen.
Beschreibung des Banners: „Grün-Weiß-Grün im Verhältnis 1 : 4 : 1 längsgestreift mit dem etwas über die Mitte nach oben verschobenen Gemeindewappen.“[7]
- Wappen der Gemeinde Hürtgenwald
- Banner der Gemeinde Hürtgenwald
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Ehrenfriedhöfe im Hürtgenwald
Die beiden Ehrenfriedhöfe im „Hürtgenwald“ sind die Kriegsgräberstätte Vossenack bei Vossenack etwa 500 m hinter dem Ortsende an der Simonskaller Straße und die Kriegsgräberstätte Hürtgen bei Hürtgen etwa 500 m hinter dem Ortsende unmittelbar an der Bundesstraße 399, jeweils aus Richtung Düren gesehen.
Bauwerke
- Der Krawutschketurm auf dem Burgberg in Bergstein.
Wirtschaft und Infrastruktur
Maubacher Bleiberg
Von 1948 bis 1968 wurde neben dem Ort Horm im Maubacher Bleiberg Erzabbau betrieben. Später befand sich hier die Mülldeponie für den Kreis Düren.
Verkehr
Die Bundesstraße 399 durchzieht die Gemeinde von Nordosten nach Südwesten zwischen den Ortschaften Gey und Raffelsbrand, die Landesstraße 11 von Südosten nach Nordwesten zwischen den Gemeindeteilen Kleinhau und Zerkall.
Zerkall ist auch durch die Bahnstrecke Düren–Heimbach erschlossen.
Bildung
Die Gemeinde Hürtgenwald verfügt über drei Grundschulen in den Ortsteilen Vossenack, Straß und Bergstein. Für Schüler mit Hauptschul-, Realschul- und Gymnasialempfehlung unterhält die Gemeinde Hürtgenwald die Sekundarschule Nordeifel im Ortsteil Kleinhau. Ein sich in kirchlicher Trägerschaft befindliches Gymnasium im Ortsteil Vossenack rundet das Angebot ab.
Persönlichkeiten
- Arnold Poll (1925–2016), römisch-katholischer Priester und von 1980 bis 2000 Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“.
Literatur
- Dieter Robert Bettinger, Hans-Josef Hansen, Daniel Lois: Der Westwall von Kleve bis Basel. Auf den Spuren deutscher Geschichte. Nebel Verlag, Eggolsheim, 2., aktualisierte und erweiterte Auflage 2008, ISBN 978-3-89555-414-8.
- Alexander Kuffner: Zeitreiseführer Eifel 1933–1945. Helios, Aachen 2007, ISBN 978-3-938208-42-7.
- Hans-Josef Hansen (Hrsg.): Auf den Spuren des Westwalls. Helios Verlags- und Buchvertriebsgesellschaft Aachen, 2009, ISBN 3-925087-76-1.
- Manfred Groß, Horst Rohde, Rudi Rolf: Der Westwall. Vom Denkmalwert des Unerfreulichen. Rheinland-Verlag GmbH Köln, 1997, ISBN 3-7927-1668-2.
- Adolf Hohenstein und Wolfgang Trees: Hölle im Hürtgenwald. Triangel-Verlag, ISBN 3-922974-01-5.
- Rainer Monnartz: Hürtgenwald 1944/45 – Militärgeschichtlicher Tourenplaner. Helios-Verlag, Aachen 2008, ISBN 978-3-938208-68-7.
- Matthias Thömmes: Tod am Eifelhimmel. Helios Verlags- und Buchvertriebsgesellschaft Aachen, ISBN 3-933608-04-X.
- Peter Többicke: Militärgeschichtlicher Reiseführer Hürtgenwald. Taschenbuch Verlag E. S. Mittler & Sohn GmbH Hamburg, ISBN 3-8132-0735-8.
- Wolfgang Trees: Schlachtfeld zwischen Maas und Rhein. Triangel Verlag Aachen, ISBN 3-922974-05-8.
- Robert Hellwig: „Gedenken und Mahnen“ Mahnmale in Hürtgenwald, Herausgeber: Geschichtsverein Hürtgenwald 2007 (38 Mahnmale mit Fotos und Text auf 56 Seiten).
- Jobst C. Knigge: Hemingway und die Deutschen, Verlag Dr. Kovac Hamburg 2009, ISBN 978-3-8300-4707-0.
Einzelnachweise
- Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2020 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 21. Juni 2021. (Hilfe dazu)
- Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 98.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 307.
- Gemeinde Hürtgenwald. Kommunalwahlen 2020. Abgerufen am 2. November 2020.
- Gemeinde Hürtgenwald. Europawahl / Kommunalwahlen 2020. Abgerufen am 4. November 2020.
- Wahl des Bürgermeisters - Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Hürtgenwald - Gesamtergebnis. Abgerufen am 2. November 2020.
- Hauptsatzung der Gemeinde Hürtgenwald, § 2 Absatz 1. Abgerufen am 23. Januar 2018.