Guruça
Guruça (Guruca, Gurusa) ist ein osttimoresischer Ort und Suco im Verwaltungsamt Quelicai (Gemeinde Baucau).
Guruça | |||
Daten | |||
Fläche | 16,71 km²[1] | ||
Einwohnerzahl | 1.520 (2015)[1] | ||
Chefe de Suco | Filomeno Mendonça (Wahl 2016) | ||
Aldeias | Einwohner (2015)[1] | ||
Eu-Afa | 176 | ||
Fae-Ua | 238 | ||
Laculela | 261 | ||
Saebere | 569 | ||
Uadaboru | 276 | ||
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Der Ort
Der Ort Guruça liegt im Nordwesten des Sucos, auf einer Meereshöhe von 275 m und besteht aus den Ortsteilen Cotaissi und Telama. Guruça liegt an der Überlandstraße, die den Ort Baguia mit der nördlichen Küstenstraße verbindet. Hier befindet sich eine Grundschule.[2]
Der Suco
Guruça | ||
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Orte | Position[3] | Höhe |
Cotaissi | 8° 32′ S, 126° 34′ O | 249 m |
Culugia | 8° 35′ S, 126° 36′ O | 759 m |
Daraloi | 8° 36′ S, 126° 37′ O | 1495 m |
Facua | 8° 35′ S, 126° 36′ O | 841 m |
Gugulai | 8° 35′ S, 126° 36′ O | 759 m |
Guruça | 8° 33′ S, 126° 34′ O | 275 m |
Maebu | 8° 32′ S, 126° 35′ O | 198 m |
Maukiki | 8° 35′ S, 126° 36′ O | 950 m |
Saebere | 8° 34′ S, 126° 36′ O | ? |
Telama | 8° 33′ S, 126° 34′ O | 275 m |
Uadaboru | 8° 36′ S, 126° 37′ O | 1340 m |
Ucamuni | 8° 33′ S, 126° 35′ O | 412 m |
Uehuafa | 8° 34′ S, 126° 37′ O | 844 m |
In Guruça leben 1520 Einwohner (2015), davon sind 724 Männer und 796 Frauen. Die Bevölkerungsdichte beträgt 91,0 Einwohner/km². Im Suco gibt es 315 Haushalte.[1] Über 95 % der Einwohner geben Makasae als ihre Muttersprache an. Minderheiten sprechen den Makasae-Dialekt Sa’ane oder Tetum Prasa.[4]
Vor der Gebietsreform 2015 hatte Guruça eine Fläche von 27,33 km².[5] Nun sind es 16,71 km².[1] Der Suco liegt im Nordosten des Verwaltungsamts Quelicai. Nordöstlich liegen die Sucos Afaçá und Namanei, südwestlich die Sucos Macalaco, Baguia, Abafala und Uaitame. Im Nordwesten grenzt Guruça an das Verwaltungsamt Laga mit seinem Suco Tequinaumata und an das Verwaltungsamt Baucau mit seinem Suco Seiçal. Die Grenze zu Seiçal bildet der Fluss Borauai. Im Südosten liegt das Verwaltungsamt Baguia mit seinen Sucos Samalari und Hae Coni. Im Norden von Guruça münden beim Dorf Ucamuni die Flüsse Otorocaiboro und Maucolo in den Uaimuhi, der später einen Teil der Grenze zu Afaçá bildet. Westlich vom Uaimuhi entspringt der Lianau. An seinem Ufer liegt das Dorf Maebu.[6]
Etwas südlich vom Ort Guruça reicht der Ort Abafala aus dem gleichnamigen Suco in den Suco Guruça hinein. An der Südgrenze von Afaçá liegt in Guruça das Dorf Uehuafa. Im Süden befinden sich an der Grenze zu Uaitame die Orte Culugia (Culuguia), Gugulai (Gugolai), Saebere, Facua, Maukiki, Uadaboru (Uadaboro) und Daraloi. Grundschulen gibt es in Uehuafa und Culugia (Escola Primaria Catolica Culuguia).[6][7][2]
Im Suco befinden sich die fünf Aldeias Eu-Afa, Fae-Ua, Laculela, Saebere und Uadaboru.[8]
Geschichte
1977 flohen die Einwohner von Guruça vor den indonesischen Invasoren zum Matebian. Dort siedelten sie sich in einer Widerstandsbasis (base de apoio) an. Im Oktober 1978 begannen die indonesischen Angriffe auf die Basis.[9] Durch Bombardements aus der Luft mit schweren Bomben starben alleine aus Guruça bis zu 800 Menschen.[10] Am 22. November wurde die FALINTIL von den Invasoren überrannt. Noch heute kann man Höhlen besichtigen, die den Widerstandskämpfern als Unterschlupf dienten.[9]
Bereits im Mai 1978 hatten sich 500 Einwohner aus Guruça ergeben, nachdem sie vom Matebian zurückgekehrt waren. Obwohl viele krank und zu schwach waren, wurden Männer zur Arbeit für die indonesische Armee oder die Hansip gezwungen oder mussten als TBOs (Tenaga Bantuan Operasi, Operationsassistenzkräfte) dienen. Frauen wurden zum nächtlichen Wachdienst verpflichtet. TBOs mussten die Truppen an die Frontlinien begleiten und Munition und Ausrüstung tragen. Zeitweise dienten sie auch als Späher und Führer, manchmal auch als Spione in den von der FALINTIL gehaltenen Zonen.[10]
Ende 1979 befand sich in Guruça ein indonesisches Lager für Osttimoresen, die zur besseren Kontrolle von den Besatzern umgesiedelt werden sollten. Einwohner des Sucos wurden nach Mulia (Verwaltungsamt Laga) zwangsumgesiedelt. Man befürchtete, die Dörfer, die nah an den Wäldern lagen, könnten die FALINTIL unterstützen. Die alten Wohnhäuser wurden nach der Räumung niedergebrannt, Felder zerstört und das Vieh getötet. Mehrere Bewohner wurden verletzt. Unter schwerer Bewachung wurden die Einwohner auf Lastwagen nach Mulia gebracht.[9]
Die pro-indonesische Team Saka-Miliz brannte in Guruça am 8. September 1999, während der Operation Donner mehrere Häuser nieder und tötete das Vieh. Am 9. September wurde ein Jugendlicher von ihnen getötet.[9]
Politik
Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Luís da Costa Gaio zum Chefe de Suco gewählt[11] und 2009 in seinem Amt bestätigt.[12] Bei den Wahlen 2016 gewann Filomeno Mendonça.[13]
Weblinks
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Guruça (tetum) (PDF; 8,22 MB)
- Ergebnisse des Zensus 2015 für den Suco Guruça (tetum; PDF)
- Seeds of Life: Suco information sheets Quelicai (tetum)
Einzelnachweise
- Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
- UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF; 499 kB)
- Atlanten der zwölf Gemeinden und der Sonderverwaltungsregion Osttimors, Stand 2019 (Direcção-Geral de Estatística DGE).
- Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Guruça (tetum; PDF; 8,6 MB)
- Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Memento vom 5. Januar 2017 im Internet Archive) (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
- Timor-Leste GIS-Portal (Memento vom 30. Juni 2007 im Internet Archive)
- Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
- Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Memento vom 3. Februar 2010 im Internet Archive) (portugiesisch; PDF; 323 kB)
- „Chapter 7.3: Forced Displacement and Famine“ (Memento vom 28. November 2015 im Internet Archive) (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
- „Chapter: Violations of the Laws of War“ (Memento vom 5. September 2014 im Internet Archive) (PDF; 534 kB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
- Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados (Memento vom 4. August 2010 im Internet Archive)
- Jornal da República: Lista Naran Xefe Suku Eleito 2016, 2. Dezember 2016, abgerufen am 17. Juni 2020.