Grubo
Grubo ist ein Ortsteil der amtsfreien Gemeinde Wiesenburg/Mark im Landkreis Potsdam-Mittelmark in Brandenburg.
Grubo Gemeinde Wiesenburg/Mark | |
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Höhe: | 119 m ü. NHN |
Einwohner: | 177 (11. Dez. 2018) |
Eingemeindung: | 1. November 2001 |
Postleitzahl: | 14823 |
Vorwahl: | 033849 |
Lage
Grubo ist ein typisches Straßenangerdorf mit Kirche und Dorfteich zwischen zwei durch Straßen erschlossenen Häuserreihen. Es liegt im Naturpark Hoher Fläming zwischen den Orten Wiesenburg, Rabenstein und Bergholz an der Einmündung der (K 6926) in die Gruboer Hauptstraße (L 84). Das Dorf gehört zusammen mit seiner Ortslage Welsigke zur Gemeinde Wiesenburg/Mark sowie zum Kirchenkreis Lehnin-Belzig. Die Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt verläuft unmittelbar süd-westlich.
Geschichte
Im 13. Jahrhundert bestand in Grubo bereits die spätromanische Kirche aus Feldstein. Der Ort selber wird 1388 zum ersten Mal als Czu der Grube urkundlich erwähnt als derer von Thümen zugehörig. Genannt wurden: Richter hat das Gut Breitenstein mit 3 Hufen, Krüger hat 2 Hufen, von der Danne hat 1 Hufen, Grufemann hat 3 Hufen zum Lehen. Der Ortsname dürfte von der Lage in einer Talsenke abgeleitet sein und ist wohl deutschen Ursprungs. 1441 gab Markgraf Friedrich Grubo an den dort wohnenden Iwan II von Quitzow zum Lehen.[1][2][3]
Für 1591 werden für Grubo 12 besessene Mann (Hufner) gezählt. Im Verlauf des Dreißigjährigen Kriegs war Grubo ab 1640 Wüstung. Erst 1661 werden wieder 10 Hüfner, 1 Halbhüfner, 1 Kossät und ein Hirte verzeichnet.[3]
1743 hatte Grubo ca. 17 Einwohner und 42 Hufen, außerdem waren der Feldmark 21 Hufen der wüsten Feldmark Breitenstein zugeschlagen worden. 1845 erwarb der Tischlermeister Gottfried Heinrich aus Reetz von dem Hüfner Paul zu Grubo eine Ackerparzelle, und erbaute dort ab 1846 eine Windmühle. Nach mehreren Besitzerwechseln brannte die Mühle am 18. Dezember 1926 ab. Zu der Zeit gab es in Grubo 38 Häuser. Im Jahr 1931 waren es mit den eingemeindeten Wohnplätzen Welsigke und Jeserigerhütten 50 Wohnhäuser mit 66 Haushalten.[3]
Am 1. Dezember 2001 wurde Grubo mit anderen Gemeinden zu Wiesenburg/Mark zusammengeschlossen.
Besonderheiten
- Martin Hagendorf lebte bis in die 1640er Jahre in Grubo. Historiker vermuten in ihm den Bruder des Sölders Peter Hagendorf.[4]
- Die Vogtei Breitenstein gehörte ab 1426 als Wüstung zu Grubo.[3]
- In Grubo liegt am Ausgang der Brautrummel ein Findling mit Namen Riesenstein, im Volksmund auch Breede Steen genannt.[3]
- Die Mitte des 13. Jahrhunderts erbaute spätromanische Feldsteinkirche des vollständigen Typs mit Schiff, eingezogenem Chor und nur sehr leicht eingezogener Apsis. Sie wurde mehrfach verändert und 1903/4 renoviert. Aus dieser Zeit stammen die Jugendstilmalereien im Innern. Sie gehört zum Kirchenkreis Lehnin-Belzig und steht unter Denkmalschutz.[5]
- In Grubo sind eine Reihe von alten Bäumen Naturdenkmal, darunter eine über 300 Jahre alte Dorflinde.
Weblinks
- Homepage der Gemeinde
- Grubo in Askanier-Welten
Einzelnachweise
- Adolf Friedrich Riedel: Geschichte der geistlichen Stiftungen, der adlichen Familien, so wie der Städte und Burgen. Reprint, 1837, S. 437 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Reinhard E. Fischer: Brandenburgisches Namenbuch. Teil 2. Die Ortsnamen des Kreises Belzig. Böhlau Verlag, 1970, S. 52.
- Peter P. Rohrlach, Klaus Neitmann: Historisches Ortslexikon für Brandenburg: Teil 5 Zauch - Belzig. BoD, Potsdam 2011, ISBN 978-3-941919-82-2, S. 53 u. 157 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Marco von Müller: Peter Hagendorf kehrt heim; Hans Medick: Der Dreißigjährige Krieg – Zeugnisse vom Leben mit Gewalt. Wallstein-Verlag, Göttingen 2018, ISBN 978-3-8353-3248-5, S. 118/119.
- Theo Engeser, Konstanze Stehr: Grubo (Ev. Dorfkirche). In: zedat. Freie Universität Berlin, 2003, abgerufen am 18. März 2019.