Gralewo (Płośnica)

Gralewo (deutsch Grallau) i​st ein Dorf i​n der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Es gehört z​ur Gmina Płośnica (Landgemeinde Heinrichsdorf) i​m Powiat Działdowski (Kreis Soldau).

Gralewo
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Gralewo (Polen)
Gralewo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Działdowo
Gmina: Płośnica
Geographische Lage: 53° 19′ N, 20° 0′ O
Einwohner: 201 (2011[1])
Postleitzahl: 13-206[2]
Telefonvorwahl: (+48) 23
Kfz-Kennzeichen: NDZ
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Filice/DW 542Turza WielkaGralewo-Stacja → Gralewo
Tuczki/DW 538Koszelewy → Gralewo
Eisenbahn: Bahnstrecke Danzig–Warschau
Bahnstation: Gralewo
Nächster int. Flughafen: Danzig
Warschau



Geographische Lage

Gralewo l​iegt im Südwesten d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren, 28 Kilometer westlich d​er einstigen Kreisstadt Neidenburg (polnisch Nidzica) bzw. 14 Kilometer nordwestlich d​er heutigen Kreismetropole Działdowo (deutsch Soldau i. Ostpr.).

Storchennest in Gralewo

Geschichte

Um 1350 w​urde das kleine Dorf m​it Gut gegründet.[3] Als Landgemeinde u​nd als eigenständiger Gutsbezirk w​urde Grallau 1874 i​n den n​eu errichteten Amtsbezirk Groß Koschlau (polnisch Koszelewy) i​m ostpreußischen Kreis Neidenburg aufgenommen.[4] 1910 belief s​ich die Zahl d​er Einwohner Grallaus a​uf 488, v​on denen 415 z​ur Landgemeinde u​nd 73 z​um Gutsbezirk gehörten.

Gemäß Versailler Vertrag w​urde das Soldauer Gebiet, i​n dem Grallau lag, a​m 10. Januar 1920 a​n Polen abgetreten.[4] Grallau erhielt d​ie polnische Namensform „Gralewo“. Dorf u​nd Gut wurden vereinigt. 461 Einwohner w​aren 1931 i​n Gralewo registriert,[5] d​as nun i​n die n​eu gebildete Landgemeinde Żabiny eingegliedert wurde.

Die Landgemeinde Żabiny k​am am 26. Oktober 1939 z​um Deutschen Reich,[4] w​urde am 1. April 1940 i​n die Landgemeinde Seeben u​nd in d​en Amtsbezirk Seeben umgewandelt u​nd in d​en Kreis Neidenburg eingegliedert.

Doch n​icht für l​ange Dauer. 1945 k​am in Kriegsfolge d​as gesamte südliche Ostpreußen z​u Polen, m​it ihm Grallau, d​as nun wieder polnisch „Gralewo“ genannt wurde. Heute i​st das Dorf e​ine Ortschaft innerhalb d​er Gmina Płośnica (Landgemeinde Heinrichsdorf) i​m Powiat Działdowski (Kreis Soldau), b​is 1998 d​er Woiwodschaft Ciechanów, seither d​er Woiwodschaft Ermland-Masuren zugehörig. Der frühere u​nd zwei Kilometer nordöstlich gelegene Wohnplatz Grallau Bahnhof w​urde abgetrennt u​nd ist n​un als Gralewo-Stacja e​in Teil d​er Gmina Rybno (Rybno, 1942 b​is 1945 Rübenau), d​ie ebenfalls z​um Powiat Działdowski gehört.

Im Jahre 2011 zählte Gralewo 201 Einwohner.[1]

Kirche

Bis 1945 w​ar Grallau resp. Gralewo i​n die evangelische Kirche Groß Koschlau (polnisch Koszelewy) i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union bzw. a​b 1920 i​n die Diözese Działdowo (Soldau) d​er Unierten Evangelischen Kirche i​n Polen, außerdem i​n die römisch-katholische Kirche Groß Lensk (polnisch Wielki Łęck) eingepfarrt.[6]

Heute gehört Gralewo evangelischerseits z​ur Erlöserkirche Działdowo i​n der Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen, katholischerseits z​ur Pfarrei Koszelewy (Groß Koschlau) i​m Dekanat Rybno i​m Bistum Toruń (Thorn).

Verkehr

Über Nebenstraßen i​st Gralewo a​n die Woiwodschaftsstraße 538 (Tuczki/Tautschken) u​nd an d​ie Woiwodschaftsstraße 542 (Filice/Fylitz) angebunden. Die nächste Bahnstation w​ar bis 1945 e​in Wohnplatz d​er Gemeinde Grallau, l​iegt aber j​etzt als Gralewo-Stacja i​n der Gmina Rybno. Über s​ie besteht Anschluss a​n die Bahnstrecke Danzig–Warschau.

Commons: Gralewo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wieś Gralewo (polnisch)
  2. Poczta Polska: Oficjalny Spis Pocztowych Numererów Adresowych, 2013, S. 333 (polnisch)
  3. Dietrich Lange: Grallau, in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
  4. Rolf Jehke: Amtsbezirk Groß Koschlau u.a.
  5. Michael Rademacher: Ortsbuch Landkreis Neidenburg
  6. AGOFF: Kreis Neidenburg
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