Gewöhnlicher Rosskümmel
Der Gewöhnliche Rosskümmel (Laser trilobum)[1], auch Dreilappiger Rosskümmel genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Rosskümmel (Laser) innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae).[2]
Rosskümmel | ||||||||||||
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Gewöhnlicher Rosskümmel (Laser trilobum) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Laser trilobum | ||||||||||||
(L.) Borkh. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Der Gewöhnliche Rosskümmel ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 30 bis 120 Zentimetern erreicht. Die Pflanzenteile besitzen einen starken Kümmel-Geruch.[1] Der stielrunde Stängel ist fein gerillt, bläulich bereift[1] und gänzlich kahl.
Die wechselständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind zwei- oder meist dreifach und dreizählig gefiedert.[1] Deren unterseits bläulichen Abschnitte sind bei einer Länge von etwa 5 Zentimetern verkehrt-eiförmig bis rundlich, am Grund herzförmig und ungleich stumpf gekerbt[1] bis gelappt.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni. In einem doppeldoldigen Blütenstand stehen an 11 bis 20 Strahlen 11 bis 20 Döldchen zusammen.[1] Die höchstens wenigen Hüllblätter und Hüllchenblätter sind hinfällige.[1]
Die zwittrigen oder männlichen Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Kelch ist deutlich fünfzähnig.[1] Die fünf Kronblätter sind lang genagelt und verkehrt-eiförmig. Der obere Teil ist eingeschlagen. Die Farbe ist reinweiß oder rötlich. Der Fruchtknoten ist kahl.
Die Doppelachächnen sind bei einer Länge von 5 bis 10 Millimetern[1] eiförmig oder länglich, abgeflacht und besitzen eine breite Fugenfläche. Die Teilfrüchte haben je fünf Haupt- und vier Nebenrippen. Das Griffelpolster ist gewölbt und hat einen gekerbten Rand. Die Ölstriemen sind groß und stehen einzeln unter den Nebenrippen. An der Fugenfläche gibt es vier Ölstriemen. Der Fruchthalter ist frei und tief zweiteilig.
Bei Laser trilobum liegt Diploidie vor und die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.[3][1]
Vorkommen und Artenschutz
Der Gewöhnliche Rosskümmel ist ein gemäßigt-kontinental-ost-submediterranes Florenelement. Er kommt von Westfrankreich über Deutschland, Österreich, das ehemalige Jugoslawien, Bulgarien, Rumänien, Mittelrussland bis Vorderasien vor.
In Deutschland ist der Gewöhnliche Rosskümmel sehr selten anzutreffen; Vorkommen befinden sich in Niedersachsen, im Oberwesertal, in Hessen sowie im Maingebiet. Ein größeres Vorkommen findet sich am Pagenrücken zwischen Lütgenade und Warbsen (Kreis Holzminden, Weserbergland).
Laser trilobum wächst auf mehr oder weniger trockenen, kalkreichen beziehungsweise lehmigen Böden. Er gedeiht meist inWaldsaumgesellschaften. Laser trilobum ist eine Charakterart des Calamintho-Laseretum trilobi aus dem Verband Geranion sanguinei.[3]
Laser trilobum ist nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt.[1]
Taxonomie
Die Erstveröffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen (Basionym) Laserpitium trilobum durch Carl von Linné. Die Neukombination zu Laser trilobum (L.) Borkh. wurde 1795 durch Moritz Balthasar Borkhausen veröffentlicht.[1] Das Artepitheton trilobum bedeutet dreilappig.
Literatur
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
- Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Eugen Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
- Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. Mit Berücksichtigung der Grenzgebiete. Bestimmungsbuch für die wildwachsenden Gefässpflanzen. Begründet von August Binz. 18. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Schwabe & Co., Basel 1986, ISBN 3-7965-0832-4.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. Unter Mitarbeit von Theo Müller. 6., überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1990, ISBN 3-8001-3454-3.
- Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.
Einzelnachweise
- Laser trilobum (L.) Borkh., Gewöhnlicher Rosskümmel. FloraWeb.de
- Łukasz Banasiak, Aneta Wojewódzka, Jakub Baczyński, Jean-Pierre Reduron, Marcin Piwczyński, Renata Kurzyna-Młynik, Rafał Gutaker, Agnieszka Czarnocka-Cieciura, Sylwia Kosmala-Grzechnik, Krzysztof Spalik: Phylogeny of Apiaceae subtribe Daucinae and the taxonomic delineation of its genera. In: Taxon, Volume 65, Issue 3, 2016, S. 563–585. JSTOR taxon.65.3.563 doi:10.12705/653.8
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 723.
Weblinks
- Gewöhnlicher Rosskümmel. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Gerhard Nitter: Steckbrief mit Fotos.
- Günther Blaich: Dateiblatt mit Fotos.
- Thomas Meyer: Rosskümmel Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).