Gerthe (Bochum)
Gerthe ist ein Stadtteil von Bochum, der im Norden liegt und an Herne, Castrop-Rauxel und Dortmund grenzt.
Trotz der Großzeche Lothringen und den dazugehörigen chemischen Werken, die das Bild des Stadtteils prägten, haben sich an seinem Rand Grünflächen und Landwirtschaft erhalten.
Gerthe besitzt ein historisches Amtshaus, in dem die Bezirksvertretung Bochum-Nord untergebracht ist, ein Schulzentrum (mit dem Heinrich-von-Kleist-Gymnasium und der Anne-Frank-Realschule), das St. Maria-Hilf-Krankenhaus sowie das Kulturwerk Lothringen. Letzteres ist neben seiner Funktion als Kleinkunstbühne eine Art Start-Up-Agentur für Künstler. Sehenswert sind die denkmalgeschützten Kirchen St. Elisabeth und die Christuskirche.
Geschichte
Am 1. April 1907 wurde Hiltrop eingemeindet. Am 3. Februar 1914 kam ein Teil von Holthausen bei Castrop hinzu. Harpen wurde durch das Gesetz über die Neuregelung der kommunalen Grenzen im rheinisch-westfälischen Industriebezirke am 1. April 1926 zusammen mit Teilen von Altenbochum und Bövinghausen bei Castrop nach Bochum eingemeindet. Am 1. August 1929 folgte Gerthe, wobei ein kleinerer Teil zu Herne kam.[3]
Im Gewerbegebiet an der Gewerkenstraße befand sich zur Zeit des Nationalsozialismus das Zwangsarbeiterlager Zeche Lothringen. Heute ist hier ein Wohnprojekt beheimatet, das sich um die geschichtliche Aufarbeitung des Lagers kümmert.
Bevölkerung
Am 31. Dezember 2020 lebten 9.201 Einwohner in Gerthe.
Strukturdaten der Bevölkerung in Gerthe:
- Minderjährigenquote: 16,1 % [Bochumer Durchschnitt: 14,8 % (2020)]
- Altenquote (60 Jahre und älter): 27,5 % [Bochumer Durchschnitt 28,6 % (2020)]
- Ausländeranteil: 12,3 % [Bochumer Durchschnitt 14,7 % (2019)]
- Arbeitslosenquote: 7,8 % [Bochumer Durchschnitt 8,9 % (2017)]
Weblinks
- Kulturwerk Lothringen
- Gerthe (Bochum) im Kulturatlas Westfalen
- Wohnprojekt Gerthe
Einzelnachweise und Fußnoten
- Statistisches Jahrbuch der Stadt Bochum 2017 ().
- Die Einwohnerzahlen sind nach statistischen Bezirken und nicht nach den Gemarkungen angegeben, die Zahlen hierfür sind im Artikel Einwohnerentwicklung von Bochum.
- Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 236.