Gerhard Reischl
Gerhard Reischl (* 17. Juli 1918 in München; † 16. April 1998 in Bonn) war ein deutscher Politiker (SPD) und Jurist. Er war von 1969 bis 1971 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen und von 1973 bis 1981 Generalanwalt am Europäischen Gerichtshof.
Ausbildung und Beruf
1950 erfolgte Reischls Promotion zum Dr. jur. an der Universität München mit der Arbeit Die Abwandlungen der Verhältniswahl durch Landeswahlgesetze und Rechtsprechung in der Weimarer Epoche.
Er war seit 1937 Mitglied der Burschenschaft Cimbria München[1] und der NSDAP (Mitgliedsnummer 5.516.584).[2]
Abgeordneter
Reischl war von 1961 bis 1972 Mitglied des Deutschen Bundestages. Er ist stets über die Landesliste Bayern in den Bundestag eingezogen. Außerdem war er von 1971 bis 1973 Mitglied des Europäischen Parlaments.
Öffentliche Ämter
Gerhard Reischl wurde am 22. Oktober 1969 als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen in das von Bundeskanzler Willy Brandt geführte Kabinett Brandt I berufen. Mit dem Rücktritt von Bundesminister Alex Möller schied auch Reischl am 13. Mai 1971 aus dem Amt. Als Generalanwalt am Europäischen Gerichtshof war er sodann vom 9. Oktober 1973 bis zum 11. Januar 1981 tätig.
Ehrungen
- 1984: Großes Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland
Literatur
- Rudolf Vierhaus, Ludolf Herbst (Hrsg.), Bruno Jahn (Mitarb.): Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages. 1949–2002. Bd. 2: N–Z. Anhang. K. G. Saur, München 2002, ISBN 3-598-23782-0, S. 678.
Weblinks
- Gerhard Reischl im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Einzelnachweise
- Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 5: R–S. Winter, Heidelberg 2002, ISBN 3-8253-1256-9, S. 47–48.
- Helmut Gewalt: Angehörige des Bundestags / I. - X. Legislaturperiode ehemaliger NSDAP- & / oder Gliederungsmitgliedschaften (Memento vom 3. Januar 2016 im Internet Archive) (PDF-Datei, abgerufen am 19. November 2011; 61 kB).