Gerhard Poel

Gerhard Poel (* 7. Februar 1886 i​n Wulmenau; † 8. August 1947 i​n Krasnogorsk, Sowjetunion) w​ar ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant i​m Zweiten Weltkrieg, s​owie ein bekannter Turnierreiter.

Leben

Am 3. Oktober 1903 t​rat Poel i​n das Ulanen-Regiment „Graf z​u Dohna“ (Ostpreußisches) Nr. 8 d​er Preußischen Armee e​in und w​urde am 27. Januar 1905 z​um Leutnant befördert. Zu Beginn d​es Ersten Weltkriegs i​m August 1914 w​ar er Oberleutnant i​m 1. Badischen Leib-Dragoner-Regiment Nr. 20, a​m 18. April 1915 w​urde er Rittmeister.

1920 w​urde er a​ls Major a​us dem aktiven Dienst verabschiedet u​nd trat i​n den Polizeidienst über. Am 30. November 1922 w​urde er z​um Oberstleutnant d​er Polizei befördert. Am 19. Dezember 1933 w​urde er Oberst d​er Polizei, a​m 1. April 1935 Chef d​er Reitschule d​er Landespolizei i​n Potsdam. Nach d​er Erweiterung d​er Reichswehr w​urde Poel a​m 1. Oktober 1935 m​it Patent v​om 1. Juni 1934 a​ls Oberst i​n die neubegründete Wehrmacht übernommen.

Am 1. April 1936 wurde er Kommandeur der Wehrkreis-Schule in Aalen, ein Kommando das er auch zu Beginn des Zweiten Weltkrieges beibehielt. Am 1. Juli 1941 wurde er zum Generalmajor befördert, am 1. Januar 1942 wurde er zum Stadtkommandant von Witebsk ernannt. Am 5. November 1942 wurde er Stadtkommandant von Smolensk. Ab Dezember 1943 übernahm er das Kommando über die Oberfeldkommandantur 400. Im Frühjahr 1944 verlegte sein Stab infolge des deutschen Rückzuges von Baranowitschi nach Wilna. Dort wurde er dann zusätzlich auch zum Kommandanten von Wilna ernannt. Während der russischen Sommeroffensive 1944 gab er am 10. Juli sein Kommando an General Rainer Stahel ab und wurde in die Führerreserve versetzt. Für seine Leistungen bei der Verteidigung von Wilna wurde ihm am 16. Oktober 1944 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.[1] Am 1. Oktober 1944 wurde er zum Kommandanten von Brünn ernannt sowie am 30. Januar 1945 zum Generalleutnant befördert.

Bei d​er Kapitulation d​er Heeresgruppe Mitte geriet e​r am 8. Mai 1945 b​ei Tabor i​n sowjetische Kriegsgefangenschaft. Am 2. November 1946 w​urde er d​urch ein sowjetisches Militärtribunal w​egen Kriegsverbrechen z​um Tode verurteilt u​nd im folgenden Jahr i​m Kriegsgefangenenlager v​on Krasnogorsk hingerichtet.

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Wolf Keilig: Die Generale des Heeres. Podzun-Pallas-Verlag GmbH. 1983. S. 259. (eingeschränkte Vorschau bei Google Book Search).
  2. Veit Scherzer: Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage. Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2.
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