Gabriel Pierre Deville

Gabriel Pierre Deville (* 8. März 1854 i​n Tarbes; † 28. Februar 1940 i​n Viroflay) w​ar ein französischer Politiker, Historiker, Publizist u​nd Diplomat.

Leben

Gabriel Pierre Deville studierte Rechtswissenschaft an der Universität Toulouse und an der Universität Paris. Er wurde im Café Soufflet an der Ecke Rue des Écoles/Boulevard Saint-Michel in Paris Mitglied der parti ouvrier français (französische Arbeiterpartei) von Jules Guesde und Paul Lafargue. Er organisierte den internationalen Arbeiterkongresses 1889 in Paris. In seinen Zeitungsartikeln forderte er die Freilassung von Louis-Auguste Blanqui. Er fasste den ersten Band von Das Kapital, das Hauptwerk von Karl Marx, zusammen und übersetzte es ins Französische. Er ersuchte bei Marx um das Recht zur Veröffentlichung, was ihm von Friedrich Engels erteilt wurde. Die Edition erfolgte 1883 unter dem Namen Le capital in Paris. Er wurde 1895 erstmals in die Nationalversammlung gewählt, wo er sich bis 1898 der Fraktion Groupe Socialiste anschloss.

Im Dezember 1903 w​urde Gabriel Deville Mitglied d​er Commission centrale d​e recherche e​t de publication d​es documents s​ur l’histoire économique d​e la Révolution française (Wissenschaftsgremium z​ur Wirtschaftsgeschichte d​er Französischen Revolution).

1904 verließ e​r die sozialistische Partei u​nd trat i​n den auswärtigen Dienst. Im Juni 1905 w​urde er Mitglied d​er Commission d’organisation d​es bibliothèques e​t des archives a​us der d​as Nationalarchiv hervorging. Am 16. Juli 1907 w​urde er Mitglied d​er französischen Delegation d​er Commission européene d​u Danube (Europäische Donaukommission). Am 6. Februar 1909 w​urde er stellvertretender Bürovorsteher d​es Außenministers.

Von 5. Juni 1909 b​is Juli 1915 w​ar er französischer Gesandter i​n Athen.[1] Mit d​em Aufstand v​on Goudi v​on 1909 k​am Ministerpräsident Eleftherios Venizelos a​n die Macht. Deville w​urde vom König Georg I. akkreditiert. Bei Hof h​atte er k​ein Vortragsrecht, kommunizierte a​ber über Francis Edmund Hugh Elliot m​it dem König.[2]

Er hinterließ 1,2 Meter Literatur i​m Nationalarchiv v​on Frankreich.

Veröffentlichungen

  • Anarchisme par Gabriel Deville, Paris 1887
  • Gracchus Babeuf und die Verschwörung der Gleichen, Hottingen-Zürich 1887
  • Philosophie du socialisme, Lille, 1896
  • Principes socialistes, Paris 1896, 1898
  • L'entente la Grèce & la Bulgarie, Paris 1919[3]

Einzelnachweise

  1. George M. Mélas, Ex-King Constantine and the War S. 134
  2. Max Weber, Max Weber-Gesamtausgabe: Band III/4: Arbeiterfrage und Arbeiterbewegung S. 320
  3. Archives nationales (France), Suzanne d'Huart, Chantal de Tourtier-Bonazzi-État sommaire des fonds d'archives privées: séries AP (1 à 629 AP) S. 116
VorgängerAmtNachfolger
Olivier d'Ormesson (1849–1923)Ambassade de France en Grèce
5. Juni 1909 bis Juli 1915
Jean Guillemin
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.