Günter Bock (Architekt)
Günter Erich Joachim Bock (* 5. März 1918 in Danzig; † 11. September 2002 in Berlin) war ein deutscher Architekt, Architekturtheoretiker und Stadtplaner.
Leben
Nach der Mittleren Reife an der Oberrealschule und einer dreijährigen Maurerlehre studierte Bock Hochbau an der Staatsgewerbeschule in Salzburg und schloss dieses 1940 als Hochbauingenieur ab. Auch als Bürger der freien Reichsstadt Danzig musste er ab 1940 in Österreich als Wehrpflichtiger in den Zweiten Weltkrieg; zum Schluss hatte er vier Verwundungen.
Bekanntschaften mit Künstlern wie Karl Otto Götz, Bernard Schultze, Otto Herbert Hajek und Joseph Beuys führten Bock dazu, eigene Wege zu gehen und Architektur und Kunst miteinander zu verbinden. Seine Ideen setzte er ab 1956 mit einem eigenen Büro um, nachdem er einige Jahre Mitarbeiter von Johannes Krahn gewesen war.
1970 wurde Günter Bock Leiter der Architekturklasse an der Städelschule in Frankfurt am Main und damit Professor an einer akademischen Einrichtung. Aus der von Bock geschaffenen Einrichtung des Postgraduiertenstudiengangs „Konzeptionelles Entwerfen“ entwickelte sich der Master of Advanced Design. Nach 1984 führte Peter Cook dieses besondere Lehrangebot am Städel weiter. Nach der Emeritierung 1984 lehrte Günter Bock ab 1990 als Gastprofessor am MIT in Cambridge (Massachusetts).
Schüler von Günter Bock waren unter anderem Gerd de Bruyn und Max Dudler. 2001 gründete Bock die Stiftung Städelschule für Baukunst.[1] Nach ihm ist der Günter-Bock-Preis der Stiftung benannt.
Werk
Bauten
- Gesundheitsamt in Offenbach
- Polizeipräsidium in Offenbach
- Bürgerhaus (Haus Sindlingen), Bahnstrasse 124 in Frankfurt-Sindlingen ist ein Kulturdenkmal
- Friedhofsbauten Westhausen
- Wohnhäuser im Taunus
Schriften
- Architekturtheoretische Vermutungen eines alten Praktikers. Stiftung Städelschule für Baukunst, Frankfurt am Main 2003. (PDF; 574 kB)
- Regelmäßige Textpublikationen zur Architekturdebatte in den Fachzeitschriften "Bauwelt" und "Baumeister".
Auszeichnungen
- 1969: Grand Prix de l'architecture de l'urbanisme in Cannes für den Wettbewerbsbeitrag „Trassenstadt 69“ in Zusammenarbeit mit Carlfried Mutschler
Literatur
Ulrich Conrads: Günter Bock 1918-2002. In. Bauwelt 37/2002, S. 4
Weblinks
- zur Architektur des Hauses Sindlingen auf www.haus-sindlingen.de, zuletzt abgerufen am 26. Dezember 2010
- Artikel zum Günter Bock Preis bei Rhein Main News – Bad Vilbel Online