Gärtitz
Gärtitz ist ein nördlicher Ortsteil der Stadt Döbeln im Landkreis Mittelsachsen in Sachsen. An ihn grenzen die Ortsteile Pommlitz und Großbauchlitz, sowie der Stadtteil Döbeln-Nord. Angrenzende eigenständige Gemeinde ist Großweitzschen.
Geografische Lage
Gärtitz liegt im Mittelsächsischen Hügelland, in der fruchtbaren Döbelner Pflege am Gärtitzer Bach, ungefähr in der Mitte des Dreiecks zwischen den sächsischen Metropolen Chemnitz, Dresden und Leipzig. Die Umgebung ist geprägt durch die umliegende hügelige Landschaft. Das Stadtzentrum Döbelns ist etwa 3,5 km, die Landeshauptstadt Dresden ist etwa 40 km entfernt, Chemnitz ebenfalls 40 km, Leipzig etwa 65 km und Berlin etwa 200 km.
Verkehr
Gärtitz erreicht man über die BAB 14 (Anschluss Döbeln-Nord) und weiter auf der B 169. Es liegt an der Bahnstrecke Riesa–Chemnitz und an den ehemaligen Strecken der Schmalspurbahn Oschatz–Mügeln–Döbeln und Schmalspurbahn Wilsdruff–Gärtitz. Durch den Ort führt der Elbe-Mulde-Radwanderweg, der den Mulderadweg mit dem Elberadweg verbindet.
Geschichte
Bei archäologischen Ausgrabungen im Zuge von Straßenbaumaßnahmen wurden in den Jahren 2008 und 2009 spätneolithische Hausgrundrisse ergraben, die zur Kugelamphorenkultur (um 3000 v. Chr.) gehören und für das westliche Verbreitungsgebiet dieses neolithischen Kulturkreises in Sachsen von herausragender Bedeutung sind.[1]
Das Dorf wurde 1292 erstmals in einer Urkunde indirekt als Jertitz erwähnt. Der Name geht auf einen altsorbischen Personennamen zurück und bedeutet Siedlung eines Jerota oder Jarota.[2]
Die Geschichte von Gärtitz ist eng mit dem Herrensitz verbunden, der bereits 1292 in einer Urkunde Erwähnung fand. Das Rittergut gehörte der sächsischen Adelsfamilie Marschall von Mockritz, bevor es 1469 in den Besitz des meißnischen Adelsgeschlechts von Polentz kam. Fritzsche von Polentz ging 1478 als Amtmann zu Döbeln in die Geschichte ein. Im Besitz des Adelsgeschlechts von Polentz verblieb es bis zur Aufsiedelung des Rittergutes 1933. Zum Rittergut gehörten das Vorwerk Pommlitz und die Gutsdörfer Großbauchlitz, Zschepplitz und Niederranschütz.
Am 1. Juli 1950 wurde Gärtitz nach Döbeln eingemeindet.
Literatur
- Carl Wilhelm Hingst: Chronik von Döbeln und Umgebung. Döbeln 1872 (online).
- Emil Reinhold: Geschichtliches Heimatbuch des Bezirkes Döbeln. Döbeln 1925
Weblinks
- Rittergut Gärtitz
- historische Ansichten von Gärtitz
- Gärtitz im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
- Archäologie in Sachsen: 24. April 2009 – Hausgrundrisse der Kugelamphorenkultur in Döbeln-Gärtitz
- Ernst Eichler, Hans Walther (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen, Berlin 2001, Band I, S. 288, ISBN 3-05-003728-8