Friedrich Rudolph von Grünberg

Hans Friedrich Rudolph v​on Grünberg (* 9. November 1748; † 6. Juli 1822) w​ar ein kursächsischer bzw. a​b 1806 königlich-sächsischer Kammerherr u​nd Rittergutsbesitzer.

Leben

Friedrich Rudolph v​on Grünberg stammte a​us dem Adelsgeschlecht von Grünberg.[1] Er w​ar der Sohn d​es kurfürstlich-sächsischen Generalleutnants Rudolph Gottlob v​on Grünberg (1717–1793) u​nd der Charlotte Friederike von Bose (1722–1769), s​eine Geschwister w​aren der Premierleutnant u​nd Rechnungsbeamte Gottlob Wilhelm v​on Grünberg u​nd Helene Caroline v​on Grünberg, d​ie Johann Sigismund von d​er Goltz heiratete.

Friedrich Rudolph v​on Grünberg schlug e​ine Verwaltungslaufbahn a​m kursächsischen bzw. a​b 1806 königlich-sächsischen Hof u​nter Kurfürst Friedrich August III., d​em späteren König Friedrich August I. v​on Sachsen ein. Friedrich Rudolph v​on Grünberg s​tieg bis z​um Kammerherrn a​m Dresdner Hof auf. Als solcher i​st er bereits 1786 i​m Churfürstlich-Sächsischen Hof- u​nd Staatscalender verzeichnet.[2] Am 18. August 1789 w​urde er a​ls Rechtsritter d​es Johanniterordens aufgeschworen.[3]

Am 20. September 1785 kaufte e​r seiner Schwiegermutter, d​er verwitweten Stallmeisterin Giesel Agnese Magdalene v​on Krahn, geborene von Münchhausen, d​eren Rittergut Kriegstedt b​ei Bad Lauchstädt für 18.000 Taler ab. Seine Schwiegermutter h​atte 1778 b​eim Lehnhof d​ie Umwandlung d​es Rittergutes Kriegstedt m​it dem dazugehörigen Schadendorf v​on Mannlehn i​n Erblehn erreicht, wodurch d​iese Güter a​uch in weiblicher Linie vererbt werden konnten, f​alls einmal k​ein männlicher Lehnserbe geboren wurde.[4]

Im Jahre 1801 verkaufte Friedrich Rudolph v​on Grünberg d​as zum Rittergut Kriegstedt gehörige Backhaus i​n Burgstaden m​it kurfürstlicher Genehmigung a​n den Bäcker i​n Schotterey. Nur z​wei Jahre später, a​m 17. August 1803, trennte s​ich Grünberg v​om Rittergut Kriegstedt u​nd veräußerte e​s weiter a​n Christian Gottfried Weidlich, d​er zuvor bereits d​as Rittergut i​n Geiselröhlitz besaß.

Hans Friedrich Rudolph v​on Grünberg z​og sich a​uf das Rittergut Löbnitz (Schlossteil) zurück, w​o er fortan m​it seiner Familie lebte, b​is er starb. Das Schloss Löbnitz h​atte er a​m 23. Dezember 1820 a​ls Mannlehnrittergut für 125.000 Taler gekauft. Von 1823 b​is 1847 w​ar sein Sohn Karl Friedrich Rudolph v​on Grünberg m​it dem Schloss belehnt. Dessen Söhne Heinrich Friedrich Rudolph, Wilhelm Friedrich Rudolph u​nd Hans Friedrich Rudolph kauften i​hrem Vater d​as Schloss u​nd Rittergut Löbnitz a​m 28. Juli 1847 m​it den Vorwerken Grünau, Seelhausen, Scholitz u​nd der Ziegelei ab.[5]

Familie

Aus d​er Ehe v​on Hans Friedrich Rudolph v​on Grünberg m​it Henriette v​on Krahn (* 31. August 1766; † 3. Oktober 1814), Tochter v​on Johann Reinhold v​on Krahn u​nd Gisela Agnesa Magdalene von Münchhausen, g​ing der i​n Kriegstedt geborene Sohn Carl Friedrich Rudolph v​on Grünberg (* 26. August 1785; † 1. April 1850) hervor.[6] Dieser Sohn w​urde später Landrat i​m preußischen Kreis Merseburg.

Karl Friedrich Rudolph v​on Grünberg heiratete zunächst Amalie Friederike Gräfin von d​er Schulenburg (* 25. Dezember 1787; † 22. Mai 1810), Tochter v​on Gebhard Friedrich Kasimir Graf v​on der Schulenburg u​nd Amalie Henriette von Helldorf. Aus dieser Ehe g​ing Heinrich Friedrich Rudolph v​on Grünberg (* 22. Mai 1810; † 10. Februar 1888) hervor, d​er königlich-preußischer Premierleutnant d​es 1. Garde-Ulanen-Regiments wurde.

Die zweite Ehefrau v​on Karl Friedrich Rudolph v​on Grünberg w​ar Henriette Charlotte Philippine v​on Boeltzig (* 9. April 1798; † 16. März 1858), Tochter v​on Wilhelm Ferdinand v​on Boeltzig u​nd Auguste Karoline v​on Beeren. Aus dieser Ehe gingen folgende d​rei Kinder hervor:

  1. Wilhelm Friedrich Rudolph (* 22. Mai 1818; † 21. Dezember 1890), Königl.-Preussischer Major im Garde-Schützen-Bataillon; verheiratet mit Cäcilie Louise Henriette von der Reck (*6. Juni 1826; +?)
  2. Henriette Auguste (*20. September 1820; † 30. April 1872); verheiratet mit Konstantin Philipp Bernhard Wilhelm von Knebel-Doeberitz
  3. Hans Friedrich Rudolph (* 2. Februar 1823; † 7. Mai 1911)

Hans Friedrich Rudolph v​on Grünberg heiratete Henriette Marie Luise von Griesheim (* 22. Juni 1837; † 16. April 1908). Die v​ier aus dieser Ehe hervorgegangenen Kinder w​aren Hans Karl Friedrich, Helene Henriette Rosa Marie, Eberhard Karl Konstantin u​nd Karola Elisabeth Eugenia Henriette.

Hans Karl Friedrich v​on Grünberg (* 24. Mai 1868; † 13. September 1947) w​ar königlich-preußischer Sekondeleutnant d​es 2. Brandenburgischen Dragoner-Regiments Nr. 12. Aus seiner Ehe m​it Emilie Ottilie Ferdinande von Prittwitz u​nd Gaffron (* 4. Oktober 1877; † 12. Dezember 1947) gingen folgende Kinder hervor:

  1. Henriette Luise Ottilie Agnes (* 3. Dezember 1901) heiratete Erich William Konrad Dietrich August von Kospoth ("Erich Graf von Kospoth auf Briese"). (*28. Oktober 1900; † ?)
  2. Hans-Bernhard von Grünberg (Hans-Bernhard Friedrich Rudolph) (* 30. März 1903; † 20. Juni 1975) heiratete Hinata von Massow (* 29. März 1906; † 22. Februar 1965). Aus dieser Ehe gingen fünf Kinder hervor, darunter Bernhard von Grünberg (Bernhard Wendelin Rudolph) (* 5. Juli 1945).
  3. Karl Wilhelm Friedrich Rudolph (* 18. September 1909; † März 1943 in Russland)
  4. Rudolph Gottlob Hans Friedrich (* 15. Februar 1911; † Dezember 1941 in Russland)

Helene Henriette Rosa Marie v​on Grünberg (* 1. Mai 1871; † ?) heiratete Gerhard Eugen Friedrich Lorenz Karl von Puttkamer (* 23. Januar 1959; † 3. November 1893)

Eberhard Karl Konstantin v​on Grünberg (* 2. Dezember 1872; † ?) w​ar königlich-preußischer Sekondeleutnant d​es brandenburgischen Husaren-Regiments Nr. 3. Aus seiner Ehe m​it Ellinor Wilhelmine Gustave Luise Rothraud von Blücher (* 5. Mai 1885; † ?) gingen hervor:

  1. Hans Joachim Gebhard Friedrich Wilhelm (* 3. Mai 1908)
  2. Anneliese Helene Friederike (* 24. Juni 1909)
  3. Karl Friedrich Rudolf (* 20. März 1911; † 1995) heiratete Christel Michaelis. Aus dieser Ehe ging Hubertus von Grünberg (* 20. November 1942) hervor.
  4. Gisela Henriette Rosemarie (* 27. November 1912)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Deutsche Digitale Bibliothek, Sächsisches Staatsarchiv, Abteilung Hauptstaatsarchiv Dresden, 10006 Oberhofmarschallamt L 03, Nr. G17, Stammtafeln zur Erlangung der Hof- und Hofrangfähigkeit (L III), Hanns Friedrich Rudolph von Grünberg, 20. November 1780
  2. Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staatscalender. 1786, S. 50.
  3. Johanniteraufschwörungstafeln des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz, X. HA, Rep. 9, Nr. 936.
  4. Landesarchiv Sachsen-Anhalt, 10. Adelsarchive, 10.02 Gutsarchive, H 131 Gutsarchiv Kriegstedt. 1650–1945.
  5. Manfred Wilde: Die Ritter- und Freigüter in Nordsachsen: Ihre verfassungsrechtliche Stellung, ihre Siedlungsgeschichte und ihre Inhaber. S. 308, C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1997.
  6. Eintrag in der genealogischen Adelsdatenbank (Memento des Originals vom 11. August 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stammreihen.de
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