Knebel (Adelsgeschlecht)
Knebel und Knebel Doeberitz sind die Namen eines alten mittelfränkischen Geschlechts, das 1756 in den preußischen Adelsstand erhoben wurde.
Geschichte
Die direkte Stammreihe des Geschlechts beginnt mit Hanns Knebel, der urkundlich im Jahr 1495 in Lentersheim (heute ein Ortsteil von Ehingen, Landkreis Ansbach) erwähnt ist.
Die Brüder Kaspar, Hans, Sixt und Lienhart Knebel erhielten gemeinsam am 3. Juli 1581 in Nürnberg vom kaiserlichen Hofpfalzgrafen Paul Melissus (1539–1602) einen Wappenbrief.
Adelserhebung
Georg Knebel, markgräflich brandenburg-ansbachischer Geheimrat, wurde am 4. Dezember 1756 in Berlin mit Wappenbestätigung in den preußischen Adelsstand erhoben. Seine Brüder Johann Christian Knebel, markgräflich brandenburg-ansbachischer Konsistorialrat und Pfarrer in Ansbach, sowie Johann Wilhelm Knebel, kaiserlicher Oberstwachtmeister im Bayreuth’schen Infanterie-Regiment, wurden am 14. Mai 1759 in Wien in den Reichsadelsstand erhoben.
Knebel Doeberitz
Der Sohn des Geheimrats Georg von Knebel war Christian Friedrich, preußischer Generalmajor. Dessen Sohn, der Kreisdeputierte Ludwig von Knebel (1783–1840), wurde von Ludwig Christoph Georg von Doeberitz († 14. Oktober 1807) adoptiert und erhielt am 15. Oktober 1806 in Berlin die Erlaubnis zur preußischen Namen- und Wappenvereinigung mit Namensführung „von Knebel Doeberitz“. Er war Gutsherr auf Groß-Grünow (heute Gronowo, Gemeinde Złocieniec/Falkenburg) und seit 1819 auch auf den Gütern Friedrichsdorf mit Klestin, Brandenbrück, Luisenau, Ludwigsberg, Marienau bei Wusterwitz, Zetzin, Klebow und Dalow mit Martha und Kotzbahn (alle im Landkreis Dramburg, Provinz Pommern). Die Familie von Doeberitz starb 1811 mit dem preußischen Generalmajor Johann Heinrich Albert von Doeberitz aus.[1]
Wappen
Das Wappen von 1581 und 1756 zeigt in Silber einen mit drei silbernen Rosen mit goldenen Butzen belegten roten Schrägrechtsbalken. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken zwei von Silber und Rot übereck-geteilte Büffelhörner.
Namensträger
- Johann Georg Friedrich Knebel (1697–1787), ansbachischer Geheimrat, 1756 geadelt
- Christian Friedrich von Knebel (1743–1802), preußischer Generalmajor
- Ludwig von Knebel (1783–1840) auf Groß-Grünow, Friedrichsdorf usw., Adoptivsohn des Ludwig Christoph Georg von Doeberitz († 1807)
- Georg von Knebel Doeberitz (1810–1880), preußischer Landrat und Politiker
- Ludwig von Knebel Doeberitz (1844–1900), preußischer Gutsbesitzer und Politiker
- Friedrich von Knebel Doeberitz (1815–1884), Geheimer Regierungsrat und Landrat
- Edgar von Knebel Doeberitz (1853–1894)[2]
- Magnus von Knebel Doeberitz (1890–1942), Gutsbesitzer und Agrarpolitiker, Widerstandskämpfer
- Rudolf, Erbe[3] von Friedrichshof, Dr. jur., Ehrenkommendator des Johanniterorden[4]
- Magnus von Knebel Doeberitz (1890–1942), Gutsbesitzer und Agrarpolitiker, Widerstandskämpfer
- Gebhard von Knebel Doeberitz (1848–1921), preußischer Gutsbesitzer und Politiker
- Edgar von Knebel Doeberitz (1853–1894)[2]
- Georg von Knebel Doeberitz (1810–1880), preußischer Landrat und Politiker
- Ludwig von Knebel (1783–1840) auf Groß-Grünow, Friedrichsdorf usw., Adoptivsohn des Ludwig Christoph Georg von Doeberitz († 1807)
- Karl Ludwig von Knebel (1744–1834), Erzieher am Weimarer Hof, Lyriker und Übersetzer, Freund Goethes
- Carl (1796–1861), Major und Polizeidirektor (Adoptivsohn, unehelicher Sohn seiner Frau Luise von Rudorff mit Herzog Carl August von Sachsen-Weimar)
- Christian Friedrich von Knebel (1743–1802), preußischer Generalmajor
Siehe auch
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band VI, Band 91 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1987, ISSN 0435-2408, S. 308–309.
- Hans Wätjen: Geschichte des Geschlechtes von Knebel Doeberitz, Hrsg. Rudolf und Hans-Jochen v. Knebel Doeberitz, Verlag Westermann, Braunschweig, 1966[5]
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Adelslexikon. S. 152. (Digitalisat)
Einzelnachweise
- Märkische Forschungen. Bände 4–6, S. 185.
- Edgar von Knebel Doeberitz (1853–1894) auf gedbas.genealogy.net
- Hans Friedrich v. Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / B (Briefadel) 1956. In: Ausschuss für adelsrechtliche Fragen der deutschen Adelsverbände in Gemeinschaft mit dem Deutschen Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA Gesamtreihe von 1951 bis 2015. Band II, Nr. 12. C. A. Starke, Glücksburg/Ostsee 1956, S. 163–166 (d-nb.info [abgerufen am 1. September 2021]).
- Johanniterorden (Hrsg.): Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem. Nach dem Stand vom April 1991. Eigenverlag, Bonn, Berlin 1991, S. 219 (DNB 017899265 [abgerufen am 1. September 2021]).
- Hans Wätjen: Geschichte des Geschlechts von Knebel Doeberitz 1966. In: Rudolf und Hans-Jochen v. Knebel Doeberitz (Hrsg.): Genealogie. Druck Georg Westermann, Braunschweig 1966, S. 1 f. (kit.edu [abgerufen am 1. September 2021]).