Friedrich Bindewald

Friedrich „Fritz“ Bindewald (* 31. Januar 1862 i​n Busenborn; † 1. Februar 1940 i​n Berlin) w​ar ein Kunstmaler d​er Düsseldorfer Schule u​nd Mitglied d​es Deutschen Reichstags.

Leben

Bindewald w​urde als Sohn d​es Pfarrers u​nd Lehrers i​n Busenborn, Theodor Bindewald, u​nd seiner Gattin Luise Christine, geborene Buff (einer Großnichte v​on Charlotte Buff), geboren. Er besuchte d​as Gymnasium i​n Laubach i​n Oberhessen v​on 1875 b​is 1880 u​nd erwarb d​ort die Berechtigung z​um einjährigfreiwilligen Dienst v​or der staatliche Prüfungskommission. Zwischen 1880 u​nd 1888 w​ar er a​n der Kunstakademie i​n Düsseldorf immatrikuliert u​nd studierte Historienmalerei u​nd die obligatorischen Fächer Anatomie u​nd Perspektive b​ei Johann Peter Theodor Janssen, Eduard Gebhardt, Hugo Crola u​nd Julius Roeting. Er w​ar von 1886 b​is 1890 Ehrenmitglied d​er Burschenschaft Arminia Gießen, u​nd Mitglied i​n der Studentenverbindung „Tartarus“ m​it dem Alias „Alarich“. Von Oktober 1888 b​is 1889 diente a​ls Einjährig-Freiwilliger i​m 116. Regiment i​n Gießen (später: „Kaiser Wilhelm“). Von 1889 a​b arbeitete e​r selbständig a​n figürlichen Kompositionen u​nd aus besonderer Neigung a​n Landschafts- u​nd Waldbildern m​it Motiven a​us der Schwalm, d​em Vogelsberg, d​er Rhön u​nd den bayerischen Alpen. Um 1890 w​ar er – u​nter anderem m​it Carl Bantzer – i​n der Willingshäuser Malerkolonie aktiv.

Ab 1889 w​ar er a​ls bekennender Antisemit rednerisch tätig. Von 1893 b​is 1903 u​nd von 1907 b​is 1912 w​ar er Mitglied d​es Deutschen Reichstags für d​en Wahlkreis Hessen 3 (Alsfeld, Lauterbach) u​nd die Deutsche Reformpartei.[1] 1909 schied e​r im Streit a​us der Partei aus.[2]

Fritz Bindewald w​ar mit Martha Lange (* 1865 i​n Grimma, Sachsen, † 1919 ebenda) verheiratet. Der gemeinsame Sohn Erwin (* 1897 i​n Berlin, † 1950 i​n Würzburg) betätigte s​ich ebenfalls künstlerisch.[3]

Bildnis

  • Hans von Volkmann: Bildnis des Malers und Reichstagsabgeordneten Fritz Bindewald, Zeichnung 1890, signiert unten links: HR (ligiert). v. Volkmann 90 (Abbildung: Roland Demme: Die Willingshäuser Maler als Gruppe. Interpretation von Erwartungshaltungen prägnanter Rollenträger gegenüber Interaktionen in Gruppenprozessen). kassel university press, Kassel 2008, S. 106.

Werke (Auswahl)

  • Wassermühle in der Rhön, 1892, Öl/Lwd., 65 × 50 cm
  • Partie vom Königssee, Öl/Lwd., 80 × 119 cm
  • Partie vom Karer See, Öl/Lwd., 80 ×x 19 cm
  • Heimwärts nach der Ernte in der Schwalm, signiert und datiert: F. Bindewald 1924. Abbildung: http://www.juergen-wollmann.de/b.htm

Literatur

  • Dresslers Kunsthandbuch 1930.
  • Hans Paffrath / Kunstmuseum Düsseldorf (Hrsg.): Lexikon der Düsseldorfer Malerschule. Bd. 1, F. Bruckmann, München 1997, ISBN 3-7654-3009-9, Anhang, S. 439.
  • Carola Runge: Theodor, Friedrich und Erwin Bindewald, eine Vogelsberger Künstlerfamilie in drei Generationen. In: Hessische Heimat, 40. Jahrgang, 1990, Heft 3/4.
  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 9: Nachträge. Koblenz 2021, S. 15–16. (Online-PDF)

Einzelnachweise

  1. Zu den einzelnen Wahlen siehe Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890–1918. Bündnisse, Ergebnisse, Kandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 15). Halbband 2, Droste, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-7700-5284-4, S. 1327–1331.
  2. Antisemitismus und völkische Bewegung im Königreich Sachsen 1879-1914 Von Matthias Piefel, S. 160
  3. Walther Neubach: Der alte Weg. Mit Bildern aus dem Marburger Skizzenbuch des Erwin Bindewald. Nürnberg 1943
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