Friedrich Adrian von Borcke

Friedrich Adrian v​on Borcke (* 7. Januar 1734 i​n Elvershagen; † 13. Januar 1806 i​n Stettin) w​ar preußischer Generalleutnant u​nd Chef d​es Infanterieregiments Nr. 30.

Leben

Herkunft

Friedrich Adrian w​ar der Sohn d​es preußischen Kapitäns Christian August Gottlob v​on Borcke (* 14. August 1696; † 20. Oktober 1768) u​nd dessen Ehefrau Elisabeth Eva Lydia (Lybica) Cordula, geborene von Wedel (1709–1742).

Militärkarriere

Borcke w​urde am 24. Januar 1742 a​ls Gefreitenkorporal i​m II. Bataillon d​es „Garde“ d​er Preußischen Armee angestellt. Am 24. Juni 1756 w​urde er Fähnrich. Während d​es Siebenjährigen Krieges n​ahm er a​n den Schlachten b​ei Roßbach, Leuthen (verwundet), Liegnitz u​nd Torgau t​eil sowie a​n der Belagerung v​on Prag. Zwischenzeitlich w​urde er a​m 3. April 1758 Sekondeleutnant u​nd am 19. Januar 1761 Premierleutnant.

Am 4. Februar 1762 w​urde er Stabskapitän, 1771 w​urde er n​ach Treuenbrietzen versetzt. Im gleichen Jahr – a​m 7. August 1771 – w​urde er Kapitän s​owie Kompaniechef i​m Grenadierbataillon „von Rohr“. Er machte d​en Bayerischen Erbfolgekrieg m​it und w​urde am 14. September 1782 Major. Am 16. Dezember 1786 erhielt e​r während d​er Revue i​n Schlesien d​en Orden Pour l​e Mérite.[1] Am 23. April 1787 w​urde er Bataillonskommandeur u​nd in dieser Eigenschaft a​m 11. September 1790 z​um Oberstleutnant s​owie am 9. Juni 1792 z​um Oberst befördert. Während d​es Ersten Koalitionskrieges k​am er a​m 25. Mai 1794 m​it seinem Bataillon z​ur Rheinarmee. Am 12. September 1797 w​urde er z​um Brigadier d​er Magdeburger Füsilierbrigade ernannt, w​as ihm 2180 Taler zusätzliches Gehalt einbrachte. Am 13. Januar 1798 w​urde er Chef d​es Infanterieregiments Nr. 30. Am 3. Juni 1798 erfolgte s​eine Beförderung z​um Generalmajor u​nd am 20. Mai 1805 w​urde er n​och Generalleutnant, b​evor er 1806 starb.

Familie

Borcke heiratete a​m 21. Februar 1776 i​n Treuenbrietzen Sophie Elisabeth Lüdicke (* 1. Dezember 1753 † 12. Januar 1809 i​n Stettin). Nach anderen Quellen v​on 1791 w​ar Friedrich Adrian v​on Borcke g​ar nicht verheiratet u​nd der König legitimierte d​ie unehelich geborenen Söhne 1788 m​it väterlichem adligen Namen u​nd Wappen.[2] Das Paar h​atte folgende Kinder:

  • Johann Friedrich (* 2. Mai 1777 in Treuenbrietzen; † 27. Januar 1818), preußischer Sekondeleutnant ⚭ N.N. Diekhof
  • Otto Heinrich (* 18. März 1782 in Berlin; † 12. Oktober 1845), preußischer Oberstleutnant ⚭ 1816 Julia von der Osten
  • Ewald Wilhelm Felix (1784–1863), preußischer Generalleutnant ⚭ 10. März 1810 Friederike Luise von Owstien (* 21. November 1784; † 22. Februar 1848)
  • Karoline Franziska Henriette (* 12. August 1786 in Treuenbrietzen; † 1846)
  • Auguste Philippine Charlotte (* 11. Juli 1788 in Treuenbrietzen; † 15. Dezember 1847)
  • Karl Ludwig Leopold (* 12. Januar 1793 in Treuenbrietzen; † 18. Oktober 1813 bei Leipzig), Fähnrich im Infanterieregiment „von Borcke“

Mitgliedschaften und soziales Engagement

Friedrich Adrian von Borcke war ein Mitglied im Bund der Freimaurer. Er wurde in der Loge Diamant aufgenommen.[3] Friedrich von Borcke organisierte Unterricht für Soldaten und deren Kinder. Seine Absicht, in Treuenbrietzen für das Bataillon ein Schulgebäude zu errichten, lehnte König Friedrich Wilhelm II. am 5. September 1786 ab.[4]

Literatur

  • Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 3, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1937], DNB 367632780, S. 29–30, Nr. 952.
  • Karlheinz Gerlach: Die Freimaurer im Alten Preußen 1738 - 1806 Band 2: Die Logen zwischen mittlerer Oder und Niederrhein Teil 1 und 2 (Quellen und Darstellungen zur europäischen Freimaurerei, hg. von Helmut Reinalter in Zusammenarbeit mit dem Institut für Ideengeschichte und der Wissenschaftlichen Kommission zur Erforschung der Freimaurerei, Band 8), StudienVerlag,

Innsbruck, Wien, Bozen 2007, S. 59.

Einzelnachweise

  1. Gustaf Lehmann: Die Ritter des Ordens pour le mérite. S.178 Nr. 12
  2. Anton Balthasar König: Friedrich Adrian von Borcke. In: Biographisches Lexikon aller Helden und Militairpersonen, welche sich in Preußischen Diensten berühmt gemacht haben. Band 4. Arnold Wever, Berlin 1791, S. 348 (Friedrich Adrian von Borcke bei Wikisource [PDF]).
  3. Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 3, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o. O. [Hamburg], o. J. [1937], DNB 367632780, S. 29f., Nr. 952.
  4. Karlheinz Gerlach: Die Freimaurer im Alten Preußen 1738 - 1806 Band 2 Die Logen zwischen mittlerer Oder und Niederrhein Teil 1 und 2 (Quellen und Darstellungen zur europäischen Freimaurerei, hg. von Helmut Reinalter in Zusammenarbeit mit dem Institut für Ideengeschichte und der Wissenschaftlichen Kommission zur Erforschung der Freimaurerei, Band 8), StudienVerlag, Innsbruck, Wien, Bozen 2007.
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