Frida Ånnevik
Frida Ånnevik (* 18. Juni 1984 in Hamar) ist eine norwegische Sängerin, Lyrikerin und Komponistin.
Biografie
Frida Ånnevik wuchs in einem musikalischen Haushalt in Ridabu bei Hamar in der Landschaft Hedmarken auf. Ihr Vater ist der Liedermacher (norwegisch visesanger) Tor Karseth, ihre Mutter Trude ist Journalistin. Durch ihre Eltern wurde sie früh mit Joni Mitchell sowie der norwegischen Liedermachertradition und ihren prominenten Vertretern Alf Prøysen und Vidar Sandbeck vertraut und zählt diese zu ihren größten Einflüssen.[1][2] In der Grundschule spielte Ånnevik Klarinette im Schulorchester, später besuchte sie den musischen Gymnasialzweig der Oberschule in Stange. Anschließend studierte sie Gesang und Musikpädagogik am Musikkonservatorium der Universität Agder in Kristiansand und war zeitweilig als Musiklehrerin tätig.[1]
Künstlerische Karriere
Ånneviks Musik steht in der skandinavischen Visetradition und zeichnet sich durch einen besonderen Fokus auf die Texte ihrer Lieder aus. Meist schreibt sie diese in ihrem eigenen Hedmarksdialekt. Ihre Alben haben verschiedene Musikrichtungen wie Jazz, Soul, Volksmusik und Weisengesang als Grundlage.[3] Im Jahr 2008 begann sie an ihrer Solokarriere zu arbeiten. Ihr Debütalbum Synlige hjerteslag veröffentlichte sie 2010, vom Radiosender NRK P1 wurde es zum besten norwegischsprachigen Album des Jahres gekürt.[3] Im gleichen Jahr wurde sie beim Musikpreis Spellemannprisen unter anderem in der Newcomer-Kategorie nominiert. In den Jahren darauf konnte sie dort mehrfach Auszeichnungen unter anderem in den Kategorien für Songwriting sowie in der Kategorie „Viser“, also für Weisengesang, gewinnen. Ånneviks zweites Album Ville ord wurde im Jahr 2013 herausgegeben.
Im Jahr 2014 arbeitete sie gemeinsam mit dem norwegischen Jazztrio In The Country am Album Skogens sang. Die Texte dazu stammten zum Teil aus Gedichten von Hans Børli.[3] Mit der Begründung, dass Ånnevik das Erbe des Sängers Alf Prøysen weiterführe, entschied eine Jury im Jahr 2015, ihr die Auszeichnung Prøysenprisen zu verleihen.[4] Ihr viertes Album Her bor veröffentlichte sie 2016, 2017 folgte Flyge fra. Die beiden musikalisch ähnlichen Werke beschrieb sie auch als Geschwisteralben. Im Jahr 2018 war sie Teil der Fernsehsendung Århundrets stemme im TV 2, wo sie das Halbfinale erreichte. Im Sommer 2019 war sie eine der Teilnehmerin der TV-2-Produktion Hver gang vi møtes, der norwegischen Version der schwedischen Sendung Så mycket bättre.[5] Im September 2019 veröffentlichte sie Andre sanger, ein Coveralbum, für das sie unter anderem englische Lieder ins Norwegische übersetzte.[6]
Im Frühjahr 2020 sang sie gemeinsam mit dem Popsänger Chris Holsten das Lied Hvis verden ein, das in die norwegischen Singlecharts einstieg. Es handelte sich um ein Cover des Liedes If the World Was Ending von Julia Michaels und JP Saxe.[7] Beim Spellemannpris 2020 gewann die Version von Holsten und Ånnevik in der Kategorie „Lied des Jahres“.
Auszeichnungen
- 2010: Nominierung in der Kategorie „Viser“ für Synlige hjerteslag
- 2010: Nominierung in der Kategorie „Newcomer des Jahres“
- 2013: Nominierung in der Kategorie „Viser“ für Ville Ord
- 2013: „Songwriter“ für Ville Ord
- 2014: Nominierung in der Kategorie „offene Klasse“ für Skogens sang
- 2016: „Viser“ für Her bor
- 2017: „Viser“ für Flyge fra
- 2019: Nominierung in der Kategorie „Songwriter des Jahres“ für Andre sanger
- 2019: „Viser“ für Andre sanger
- 2020: „Lied des Jahres“ für Hvis verden (mit Chris Holsten)
weitere Preise
- 2010: Tekstforfatterfondets lyspunktpris – Auszeichnung der norwegischen Liedermachervereinigung
- 2011: Vidar Sandbecks Kulturpreis
- 2014: Neshornet, Kulturpreis der Zeitung Klassekampen
- 2015: Prøysenprisen
- 2015: Kulturpreis der Fylkeskommune Hedmark
Diskografie
Alben
Jahr | Titel | Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[9] (Jahr, Titel, Platzierungen, Wochen, Auszeichnungen, Anmerkungen) |
Anmerkungen |
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NO | |||
2010 | Synlige hjerteslag | — | |
2013 | Ville ord | — | |
2014 | Skogens sang | — |
mit In The Country |
2016 | Her bor | — | |
2017 | Flyge fra | — | |
2019 | Andre sanger | NO18 (1 Wo.)NO |
Weblinks
- Website der Künstlerin
- Künstlerseite auf der Website der Plattenfirma
- Frida Ånnevik bei Discogs
- Frida Ånnevik in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Håvard Lillebo: Ny plate fra Ånnevik. Hamar Dagblad, 20. Juni 2013, abgerufen am 4. Dezember 2020 (norwegisch).
- Biografi. fridaannevik.no, abgerufen am 4. Dezember 2020.
- Camilla Louise Økland Skredderberget: Frida Ånnevik. Store norske leksikon, abgerufen am 11. Dezember 2020 (norwegisch).
- Prøysenprisen til Frida Ånnevik. In: framtida.no. 9. Februar 2015, abgerufen am 11. Dezember 2020 (norwegisch).
- Erik Thime: Variasjon med Ånnevik. In: Avisen Agder. 16. September 2019, S. 15 (norwegisch, nb.no).
- Ida Madsen Hestman: Nytt liv til andres låter. In: Rogaland Avis. 13. November 2019, S. 24 (norwegisch, nb.no).
- Elisa Alexandra Gulbrandsen: Chris Holsten og Frida Ånnevik om hitlåt: − Helt uventet. In: VG. 11. Juli 2020, abgerufen am 11. Dezember 2020 (norwegisch).
- Arkiv. Spellemannprisen, abgerufen am 16. April 2021 (norwegisch).
- Frida Ånnevik. In: VGlista. Abgerufen am 11. Dezember 2020 (norwegisch).
- Troféoversikt. In: ifpi Norge. Abgerufen am 11. Dezember 2020 (norwegisch).