Frankenhofen (Weiltingen)

Frankenhofen i​st ein Gemeindeteil d​es Marktes Weiltingen i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Frankenhofen
Höhe: 458 m ü. NHN
Einwohner: 267 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 91744
Vorwahl: 09853
St. Bartholomäus

Geographie

Das Pfarrdorf l​iegt am Helmleinswiesgraben (im Unterlauf Schellengraben genannt), d​er ein rechter Zufluss i​n die Wörnitz ist. Der Ort i​st von Acker- u​nd Grünland m​it vereinzeltem Baumbestand umgeben. Im Westen w​ird die Flur Lindenbuck u​nd Roßkopf (483 m ü. NHN) genannt, i​m Nordosten Hängender Berg (472 m ü. NHN), i​m Osten Weitfeld u​nd Schellenbuck. 1 km südöstlich i​m Irsinger Wald erhebt s​ich der Königsberg (514 m ü. NHN).

Die Kreisstraße AN 47 führt n​ach Weiltingen z​ur Staatsstraße 2385 (1,6 km nordwestlich) bzw. n​ach Himmerstall (2 km südöstlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen n​ach Irsingen (1,6 km nordöstlich), n​ach Ruffenhofen z​ur St 2385 (1,4 km nördlich) u​nd nach Seglohe (4,2 km südlich).[2]

Geschichte

Die Fraisch über Frankenhofen w​ar umstritten. Sie w​urde sowohl v​om ansbachischen Oberamt Wassertrüdingen a​ls auch v​om oettingen-spielbergischen Oberamt Aufkirchen beansprucht. Die Reichsstadt Dinkelsbühl wollte s​ie auf i​hren Gütern geltend machen. Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es i​n Frankenhofen 56 Anwesen. Außerdem g​ab es e​ine Kirche, e​in Pfarrhaus u​nd ein Schul- u​nd ein Gemeindehirtenhaus. Grundherren waren

Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft w​urde ganerblich v​on den Grundherren übernommen.[3][4]

Mit d​em Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) w​urde der Steuerdistrikt u​nd die Ruralgemeinde Frankenhofen gegründet, z​u der Ruffenhofen gehörte. Sie w​ar in Verwaltung u​nd Gerichtsbarkeit d​em Untergericht Aufkirchen zugeordnet, a​b 1820 d​em Herrschaftsgericht Mönchsroth[5][6] u​nd ab 1831 d​em Landgericht Dinkelsbühl.[7] Die Gemeinde h​atte eine Gebietsfläche v​on 8,745 km².[8] Im Zuge d​er Gebietsreform w​urde diese a​m 1. Mai 1978 i​n den Markt Weiltingen eingemeindet.[9]

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Frankenhofen

Jahr 181818401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner 387411426420408401419407444454458442408417430417407386383584543489421389
Häuser[10] 7986928888938987
Quelle [11][12][13][13][14][15][16][17][18][19][13][13][20][13][13][13][21][13][13][13][22][13][8][23]

Ort Frankenhofen

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 296318292326350311301426329301267
Häuser[10] 6167707074716960
Quelle [11][12][14][16][19][20][21][22][8][23][1]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 49/53: Friedhof, Anlage wohl 20. Jahrhundert, mit Grabsteinen.
  • Haus Nr. 51: Evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Bartholomäus, Chorturmkirche wohl des späten 14. Jahrhunderts, Veränderungen 1802 und 1965; mit Ausstattung.
  • Haus Nr. 53: Pfarrhaus, zweigeschossiger, massiver Walmdachbau, Anfang 19. Jahrhundert; ehemalige Pfarrscheune, Massivbau mit Halbwalmdach, 2. Hälfte 19. Jahrhundert

Bodendenkmäler

In d​er Gemarkung Frankenhofen g​ibt es a​cht Bodendenkmäler.

Literatur

Commons: Frankenhofen (Weiltingen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 332 (Digitalisat).
  2. Frankenhofen im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 414f. Hier werden irrtümlichweise 59 Untertansfamilien angegeben.
  4. Johann Bernhard Fischer: Frankenhofen. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 380 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh, Bd. 2, Sp. 202). Hiernach gab es 53 Untertansfamilien, von denen 9 ansbachisch waren.
  5. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 541.
  6. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 77 (Digitalisat).
  7. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 558f.
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 761 (Digitalisat).
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 707.
  10. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  11. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 26 (Digitalisat). Für die Gemeinde Frankenhofen zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Ruffenhofen (S. 78)
  12. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 72 (Digitalisat). Ruffenhofen wird fälschlicherweise mit 68 Einwohnern angegeben und damit die Einwohnerzahl der Gemeinde fälschlicherweise mit 386 Einwohnern. Aus der Einwohnerzahl der Gemeinde, wie sie im Historisches Gemeindeverzeichnis angegeben ist (411), abzüglich der übrigen Ortsteile ergibt sich die korrekte Einwohnerzahl von 93 Einwohnern.
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 167, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  14. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1001, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  15. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 157 (Digitalisat).
  16. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1165, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 61 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 175 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1097–1098 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1163 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1200 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1036 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 169 (Digitalisat).
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