Flammenmädchen
Flammenmädchen ist ein österreichischer Fernsehfilm aus der Landkrimi-Filmreihe aus dem Jahr 2021 von Catalina Molina mit Manuel Rubey und Stefanie Reinsperger in den Hauptrollen. Nach Drachenjungfrau (2016) und Das dunkle Paradies (2019) ist dies der dritte Fall mit den Ermittlern Martin Merana und Franziska Heilmayr im Bundesland Salzburg.
Film | |||
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Originaltitel | Flammenmädchen | ||
Produktionsland | Österreich | ||
Originalsprache | Deutsch | ||
Erscheinungsjahr | 2021 | ||
Länge | 90 Minuten | ||
Stab | |||
Regie | Catalina Molina | ||
Drehbuch | Sarah Wassermair, Catalina Molina | ||
Produktion | Jakob Pochlatko, Dieter Pochlatko | ||
Musik | Patrik Lerchmüller | ||
Kamera | Klemens Hufnagl | ||
Schnitt | Julia Drack | ||
Besetzung | |||
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Chronologie | |||
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Premiere war am 10. Juni 2021 auf der Diagonale in Graz.[1][2][3][4] Die Erstausstrahlung im ORF erfolgte am 21. Dezember 2021.[5] Auf Flimmit wurde der Film am 14. Dezember 2021 veröffentlicht.[6]
Handlung
Seit mehreren Monaten kommt es zu Brandstiftungen, bei mehreren Bränden gehen Scheunen in Flammen auf. Der Brandstifter konnte bislang nicht ausgeforscht werden. Nachdem in den ausgebrannten Resten eines verlassenen Hauses eine verkohlte Leiche gefunden wird, zieht Polizistin Franzi Heilmayr Martin Merana vom Landeskriminalamt hinzu. Beim Opfer handelt es sich um den Salzburger BWL-Studenten Basti Moser, den Sohn des Feuerwehrkommandanten Andreas Moser, der die Leiche gefunden und identifiziert hat. Andreas Moser vermutet zunächst, dass die Tat gegen ihn gerichtet war. Basti hatte sich ein Semester freigenommen, um in der Baufirma seines Vaters ein eigenes Projekt zu betreuen.
Ein Mordmotiv hat unter anderem Kinderbuchlektorin Marlis Hochgatterer, die Martin Merana aus ihrer Jugendzeit kennt. Sie hatte den Mosers ein Grundstück verkauft, das anschließend in Bauland umgewidmet und um den 20-fachen Preis verkauft wurde. Nachdem Martin Meranas Großmutter versucht ihn und Marlis zu verkuppeln beginnen die beiden eine Affäre. Beim letzten Brand wurde derselbe Brandbeschleuniger wie bei den anderen Bränden verwendet, außerdem wurden Schuhabdrücke und Racing-Öl, ein spezielles Motorrad-Öl, am Tatort gefunden. Das toxikologische Gutachten ergibt, dass das Opfer unter dem Einfluss von KO-Tropfen stand.
Die Außenseiterin Sophie Fenks ist die Tochter von Hannes Fenks, dem Wirt vom Gasthaus Kirchenwirt, sie wird von ihrem autoritären Vater schlecht behandelt und fühlt sich unsichtbar und unbeachtet. Nachdem Sophie zufällig von Franzi erfährt, dass beim letzten Brand Basti Moser ums Leben gekommen ist, ist sie am Boden zerstört. Außerdem entwendet sie von Franzi die Ermittlungsunterlagen, wird aber von Franzi erwischt. Sophie behauptet, dass es sich eine Wette mit anderen Jugendlichen handelte, dass sie nicht den Mut habe, die Tasche der Polizistin zu stehlen. Andreas Moser führt die Ermittler auf die Spur von Theo Jagner, dem Betreiber einer Motorrad-Werkstätte, der angibt, dass in letzter Zeit immer wieder Motorrad-Öl aus seiner Werkstätte verschwunden ist. Nachdem er daraufhin vorübergehend in einer Gefängniszelle sitzt, während ein neuerlicher Brand ausbricht, ist er allerdings entlastet. Die neuerliche Inbrandsetzung wurde zwar von einem kleinen Mädchen beobachtet, deren Aussage, dass sie eine weiße Maus gesehen habe, ist allerdings für die Ermittler zunächst nicht hilfreich.
In der Folge erfahren die Ermittler, dass Basti vor einiger Zeit einen Autounfall hatte, der Beifahrer, der Bruder von Theo Jagner, war an der Stelle tot. Franziskas Vater, der frühere Postenkommandant Heilmayr, wurde von Andreas Moser bezahlt, um nicht weiter zu ermitteln. Während Moser weiter glaubt, das sich jemand an ihm rächen wollte, nimmt Merana an, dass der Tod von Basti Moser nicht geplant war, sondern Basti nur zufällig zur falschen Zeit am falschen Ort war. Später fällt Franziska ein, dass am Rucksack von Sophie eine weiße Maus abgebildet ist. Sophie findet heraus, dass Theo Jagner eine Ortungs-Software auf ihrem Smartphone installiert hatte, um sie zu verfolgen. Sophie wurde von Theo Jagner benutzt, er wusste dass es sich bei ihr um die Brandstifterin handelt seitdem er in ihrem Rucksack in der Werkstätte die Zutaten für einen Molotowcocktail gefunden hatte. Theo hatte den Brand für den Mord an Basti Moser genutzt um sich für den Tod seines Bruders zu rächen und Basti die KO-Tropfen verabreicht. Sophie und Theo werden festgenommen.
Produktion
Die Dreharbeiten fanden vom 2. Februar bis zum 5. März 2021 im Land Salzburg statt.[7][8] Drehorte waren unter anderem Golling, in Scheffau das Feuerwehrhaus[9] und Werfen.[10]
Produziert wurde der Film von der Epo-Film, beteiligt waren der Österreichische Rundfunk und das ZDF, unterstützt wurde die Produktion vom Fernsehfonds Austria und dem Land Salzburg.[11][8][12]
Für das Kostümbild zeichnete Theresa Kopf verantwortlich, für das Szenenbild Bertram Reiter, für den Ton Klaus Kellermann und für das Maskenbild Marcus Zenaty und Regina Breitfellner.[7]
Catalina Molina führte zum dritten Mal bei einem Salzburger Landkrimi Regie. Das Drehbuch schrieb nach Das dunkle Paradies erneut Sarah Wassermair, unter Mitarbeit von Catalina Molina und nach Motiven und Figuren von Manfred Baumann.[11][12][13]
Rezeption
Christian Ude meinte in der Kleinen Zeitung, dass es eineinhalb Stunden spannend bleibe, obwohl schon in den Eröffnungsszenen der Feuerteufel bzw. das Flammenmädchen dem Zuschauer offenbart wird. Die brillante Regie-Arbeit mit der fantastischen Kamera, einem fesselnden Cast sowie atmosphärischem Soundtrack sei mehr als ein Krimi – fast ein Psycho-Thriller, der sich zum lodernden Gesellschaftsdrama ausweite. Ein Landkrimi müsse nicht als Whodunit-Fall ausgerollt werden, um das Publikum bis zur letzten Minute in Atem zu halten. Die klassischen Erzählstränge des Genres würden mutig verlassen, um mit Lokalkolorit die Enge darzustellen, in die das Flammenmädchen hineingeboren wurde.[14]
Auszeichnungen und Nominierungen
Weblinks
- Flammenmädchen bei crew united
- Flammenmädchen in der Internet Movie Database (englisch)
- Flammenmädchen auf orf.at
Einzelnachweise
- „Flammenmädchen“: ORF-Landkrimi fängt Feuer. In: ORF.at. 10. Juni 2021, abgerufen am 11. Juni 2021.
- Der ORF auf der Diagonale 2021. In: ots.at. 28. Mai 2021, abgerufen am 28. Mai 2021.
- Flammenmädchen (Premiere des ORF-Landkrimis). In: diagonale.at. Abgerufen am 8. Juni 2021.
- Premiere für den ORF-Landkrimi „Flammenmädchen“ auf der Diagonale. In: ots.at. 11. Juni 2021, abgerufen am 11. Juni 2021.
- Flammenmädchen. In: Wunschliste.de. Abgerufen am 16. November 2021.
- Flimmit im Dezember: Exklusive Vorpremieren ORF-Stadtkomödien und ORF-Landkrimi, „Simpl Revue“ und „Maria Theresia“. In: ots.at. 29. November 2021, abgerufen am 30. November 2021.
- Flammenmädchen bei crew united, abgerufen am 28. Mai 2021.
- „Das Flammenmädchen“ im Visier von Reinsperger und Rubey. In: ots.at. 8. Februar 2021, abgerufen am 28. Mai 2021.
- Spannender Filmdreh im Tennengau: "Feuerteufel-Alarm" in der Gemeinde Scheffau. Abgerufen am 22. Dezember 2021.
- Matthias Petry, Maria Riedler, R. Putz: ORF dreht Landkrimi in Golling und Scheffau. In: Salzburger Nachrichten. 27. Februar 2021, abgerufen am 28. Mai 2021.
- „Das Flammenmädchen“ im Visier von Reinsperger und Rubey. In: ORF.at. Abgerufen am 28. Mai 2021.
- "Das Flammenmädchen": ZDF koproduziert neuen Landkrimi. In: presseportal.de. Abgerufen am 28. Mai 2021.
- Brandneu: Reinsperger und Rubey drehen dritten Salzburger ORF-Landkrimi. In: ots.at. 28. Februar 2021, abgerufen am 28. Mai 2021.
- Christian Ude: TV-Kritik: Neuer Landkrimi aus Salzburg: Wenn es brennt, ist es zu spät. In: Kleine Zeitung. 21. Dezember 2021, abgerufen am 21. Dezember 2021.
- ROMY 2022: Stefanie Reinsperger, nominiert als beliebteste Schauspielerin Serie/Reihe. In: Kurier.at. 14. Februar 2022, abgerufen am 14. Februar 2022.
- ROMY 2022: Annika Wonner, nominiert in der Kategorie Entdeckung weiblich. In: Kurier.at. 14. Februar 2022, abgerufen am 14. Februar 2022.