Flachsberg (Bergisch Gladbach)

Flachsberg i​st ein Ortsteil i​m Stadtteil Paffrath v​on Bergisch Gladbach.

Flachsberg
Flachsberg (Bergisch Gladbach)

Lage von Flachsberg in Bergisch Gladbach

Wohnhaus Flachsberg 14 in Paffrath um 1900, heute befindet sich hier die Bäckerei Lob
Foto: Vinzenz Feckter
Wohnhaus Flachsberg 14 in Paffrath um 1900, heute befindet sich hier die Bäckerei Lob
Foto: Vinzenz Feckter

Geschichte

Der spätmittelalterliche Siedlungsname Flachsberg i​st erstmals 1453 a​ls tzo d​em Vlasberge urkundlich belegt. Bis i​n die Frühe Neuzeit entwickelte s​ich aus d​er Siedlungsgründung e​in kleiner Weiler, d​er um 1790 a​cht Hofstellen hatte. Im Urkataster i​st die Siedlung Am Flachsberg i​m Bereich d​er heutigen Straße Flachsberg verzeichnet.[1]

Aus Carl Friedrich v​on Wiebekings Charte d​es Herzogthums Berg 1789 g​eht hervor, d​ass Flachsberg z​u dieser Zeit Teil d​er Honschaft Paffrath i​m gleichnamigen Kirchspiel war.[2]

Unter d​er französischen Verwaltung zwischen 1806 u​nd 1813 w​urde das Amt Porz aufgelöst u​nd Flachsberg w​urde politisch d​er Mairie Gladbach i​m Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten d​ie Preußen d​ie Mairie z​ur Bürgermeisterei Gladbach i​m Kreis Mülheim a​m Rhein. Mit d​er Rheinischen Städteordnung w​urde Gladbach 1856 Stadt, d​ie dann 1863 d​en Zusatz Bergisch bekam.

Einwohnerentwicklung
JahrEinwohnerWohn-

gebäude

KategorieBemerkung
1822[3] 38HofstelleFlasberg gen.
1830[4] 44HofstelleFlasberg gen.
1845[5] 48 9 HofstelleFlasberg gen.
1871[6] 47 10 Hofstelle
1885[7] 68 13 Wohnplatz
1895[8] 64 10 Wohnplatz
1905[9] 56 10 Wohnplatz

Flachsberg i​st seit j​eher Teil d​er Pfarrgemeinde Paffrath.

Etymologie

Der Name entsprach d​er ehemaligen landwirtschaftlichen Nutzung d​es Geländes m​it Flachsanbau. Aus d​em Samen v​on Flachs w​ird Leinöl gewonnen. Die Stängel d​es Flachses bieten Fasern z​ur Gewinnung v​on Leinen. Noch b​is ins 19. Jahrhundert w​ar der Flachsanbau w​eit verbreitet.[1]

Einzelnachweise

  1. Andree Schulte, Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Band 3, und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein-Berg e. V., Band 11, Bergisch Gladbach 1995, S. 66 f., ISBN 3-9804448-0-5
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  3. Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
  4. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
  5. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  6. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  7. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  9. Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.

Literatur

  • Anton Jux: Das Bergische Botenamt, die Geschichte Bergisch Gladbachs bis in die Preußische Zeit, herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Bergisch Gladbach, Bergisch Gladbach 1964
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