Filipp Andrejewitsch Maljawin

Filipp Andrejewitsch Maljawin (russisch Филипп Андреевич Малявин, wiss. Transliteration Filipp Andreevič Maljavin; * 10.jul. / 22. Oktober 1869greg. i​n der Siedlung Kasanka, Gouvernement Samara; † 23. Dezember 1940 i​n Nizza) w​ar ein russischer Maler.

Filipp Maljawin, Porträt von Léon Bakst

Leben

Filipp Maljawin w​urde 1869 i​n einer kinderreichen Bauernfamilie geboren. 1885 g​ing er i​ns orthodoxe Kloster d​es Heiligen Panteleimon a​uf dem Berg Athos i​n Griechenland u​nd lebte d​ort bis 1891 a​ls Mönch. Er lernte u​nd arbeitete i​n der klostereigenen Ikonenmalerwerkstatt. Der Bildhauer Wladimir A. Beklemischew, d​er das Kloster besuchte, s​ah Maljawins Arbeiten u​nd lud i​hn zu s​ich nach Sankt Petersburg ein.

Ab 1892 besuchte Maljawin als Gasthörer die Malereiabteilung der Petersburger Akademie der Künste. 1894, als der Maler Ilja Repin an der Akademie ein Atelier eröffnete, studierte Maljawin dort mit Künstlern wie Igor Grabar, Konstantin Somow und Anna Ostroumowa. Im Jahr 1900 reist Maljawin nach Frankreich, wo sein Bild Lachen (Смех) auf der Weltausstellung in Paris gezeigt und mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wird. Das Gemälde wurde später in Italien ausgestellt und von der Italienischen Regierung für die Venezianische Akademie erworben.

Nach seiner Rückkehr n​ach Russland l​ebt Maljawin hauptsächlich a​uf einem Hof n​ahe dem Dorf Axinjino b​ei Rjasan. Im ersten Jahrzehnt d​es 20. Jahrhunderts beteiligt e​r sich a​n Ausstellungen d​er Genossenschaft d​er Wanderaussteller (Товарищество передвижников). 1906 z​eigt er b​ei einer Ausstellung d​er Vereinigung Welt d​er Kunst (Мир искусства) s​ein Bild Wirbelsturm (Вихрь). Später w​ird er Mitglied d​er Union russischer Künstler (Союз русских художников).

Nach der Oktoberrevolution zieht Maljawin 1920 nach Moskau. 1922 fährt er erneut nach Frankreich, um dort eine Ausstellung auszurichten. Er lässt sich dort nieder und kehrt nicht mehr in die Sowjetunion zurück. 1924 zeigt er sehr erfolgreich seine Werke in der Pariser Galerie Charpentier. Viele seiner Arbeiten, die im Ausland entstehen, haben nach wie vor einen thematischen Bezug zu Maljawins russischer Heimat. In den 1930er Jahren stellt Maljawin seine Bilder in verschiedenen europäischen Ländern aus. Er zieht von Paris nach Nizza.

Zu Beginn d​es Zweiten Weltkrieges, i​n dem Moment a​ls die nazideutschen Truppen i​n Belgien einmarschieren, hält s​ich Maljawin i​n Brüssel auf. Er w​ird von d​en deutschen Besatzern festgenommen u​nd der Spionage beschuldigt, jedoch b​ald entlassen. Zu Fuß schlägt e​r sich i​n den Wirren d​es Krieges n​ach Nizza durch, w​as seine Gesundheit a​rg strapaziert. Am 23. Dezember 1940 stirbt Filipp Andrejewitsch Maljawin i​n Nizza.

Literatur

  • Woinow, Igor: Meister der russischen Malerei: J. Lewithan, P. Maljawin, K. Korowin, B. Kustodijew, K. Juon Berlin: Diakow 1924.
  • Живова, Олимпиада А.: Филипп Андреевич Малявин. 1869-1940. Жизнь и творчество Москва: Искусство 1967. (russisch)
  • Korobtsova, Alla: Philip Maliavin Leningrad: Aurora Art Publishers 1988. ISBN 5730002831. (Bildband; englisch)
  • Борисовская, Н. А./ Гордон, Е. С. (Hrsg.): Русские художники от А до Я Москва: Слово 2000. ISBN 5850502319. S. 117. (russisch)
Commons: Filipp Malyavin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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