Feuerwehr Dresden
Die Feuerwehr Dresden besteht aus der Berufsfeuerwehr und den Freiwilligen Feuerwehren (auch Stadtteilfeuerwehren genannt) der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Sie untersteht organisatorisch dem Brand- und Katastrophenschutzamt der Landeshauptstadt. Das Aufgabenspektrum der Dresdner Feuerwehr umfasst den vorbeugenden und abwehrenden Brandschutz sowie die technische Hilfeleistung.
Feuerwehr Dresden | |
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Amt der Stadt Dresden | |
Berufsfeuerwehr | |
Gründungsjahr: | 1868 |
Standorte: | 5 |
Mitarbeiter: | 668[1] |
Freiwillige Feuerwehr | |
Gründungsjahr: | 1863 |
Abteilungen: | 21 |
Aktive Mitglieder: | 634[1] |
Jugendfeuerwehr | |
Gruppen: | 18 |
Mitglieder: | 368[1] |
Kinderfeuerwehr | |
Gründungsjahr: | 2017 |
Mitglieder: | 19[1] |
www.dresden.de/feuerwehr |
Die Berufsfeuerwehr unterhält fünf innenstadtnahe Feuer- und Rettungswachen, deren Ausrückebereiche das gesamte Dresdner Stadtgebiet abdecken. Zusätzlich bestehen 21 Stadtteilfeuerwehren der Freiwilligen Feuerwehr, deren Einsatzgebiet sich rings um das Zentrum, vor allem auf dem Gebiet der Vororte erstreckt. Der Stadtfeuerwehrverband ist die Interessenvertretung der Feuerwehren. Die Nachwuchsförderung erfolgt durch die 20 Jugendfeuerwehren und eine Kinderfeuerwehr im Stadtteil Bühlau.
Zusätzlich zu den Standorten der Feuerwehr Dresden bestehen diverse unabhängige Werk- und Betriebsfeuerwehren, wie am Flughafen Dresden oder an der Technischen Universität.
Geschichte
Im Jahr 1558 wurde in Dresden die erste Brandordnung erlassen, welche unter anderem für die Quartiere der Stadt zuständige Viertelsmeister ernannte. Diese waren für die Koordination des Löschens von Bränden verantwortlich. Mit der Feuerordnung von 1686 wurden erstmals eine Ausbildung und regelmäßige Übung für Bürger im Brandlöscheinsatz vorgeschrieben sowie eine regelmäßige Überprüfung von Feuerstätten und Brandmauern.[2]
Die erste organisiert Feuerwehr (freiwillige Turner-Feuerwehr) entstand im Jahr 1863 in Dresden. Deren Kommandant Gustav Ritz wurde 1866 als städtischer Branddirektor angestellt. Auf sein Bestreben erfolgte 1868 die Gründung eines ständigen Berufsfeuerwehrcorps, um einen adäquate Brandschutz für die knapp 160.000 Einwohner der Großstadt zu gewährleisten.[3]
Ende des 19. Jahrhunderts gab es zwei Hauptwachen – die Hauptwache Altstadt in der Annenstraße und die Hauptwache Neustadt in der Louisenstraße – sowie fünf Nebenwachen. Der Brand der Kreuzkirche 1897 zeigte jedoch deutliche Defizite bei der Brandbekämpfung auf. So wurden in den Folgejahren mehrere dampfbetriebene Kraftspritzen beschafft.
Im Zuge der Motorisierung der Dresdner Feuerwehr ab 1914 wurden 1916 die letzten pferdebespannten Geräte-, Spritzen- und Mannschaftswagen außer Betrieb genommen. Noch bis 1922 waren Pferde für Hilfsdienste im Einsatz.[4]
Die Feuerwehren in der NS-Zeit wurden ab 1938 Feuerschutzpolizei genannt, bereits ab 1933 hießen die Berufsfeuerwehren Feuerlöschpolizei. Die ab 1940 gelieferten Wagen waren im Tannengrün (RAL 6009) der Polizei lackiert. Im Mai 1939 stand Dresden mit knapp 630.000 Einwohnern auf Rang 8 der Liste der größten deutschen Städte, wobei Wien mit berücksichtigt ist. Nun bestanden insgesamt fünf Wachen der Feuerschutzpolizei mit eigenen Löschzügen.[5]
Beim Brand der Alten Synagoge in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 verhinderte die Feuerwehr lediglich das Übergreifen des Feuers auf andere Gebäude. Die beiden Davidsterne, die man fälschlich für echt golden hielt, nahmen Polizei und Feuerwehr an sich. Der Feuerwehrmann Alfred Neugebauer nahm wenig später den Davidstern aus der Feuerwache mit und versteckte ihn, sodass dieser das NS-Regime und den Krieg überstand und später wieder an die jüdische Gemeinde Dresdens übergeben werden konnte.
Bei den Luftangriffen vom 13. und 14. Februar 1945 wurde ein Großteil des Löschgerätes zerstört und 107 Feuerwehrleute getötet.[3]
Nach Kriegsende musste die Feuerwehr neu aufgebaut werden. Mit dem zur Verfügung stehenden Material wurde der Dienst in vier Feuerwachen aufgenommen. Im Februar 1998 wurde die Feuerwache Übigau als erster Neubau seit 1916 eröffnet.[2]
Im Oktober 2012 wurde der Neubau der Feuerwache 5 (auch Citywache genannt) eröffnet. Diese wurde auf einer Brachfläche zwischen der Strehlener Straße und der Bahntrasse errichtet. Neben einer modernen Feuer- und Rettungswache entstand hier auch das Brandschutzerziehungszentrum.
Im April 2016 wurde nach zweijähriger Bauzeit die neue Feuerwache 1 in der Albertstadt als Ersatz für die zu klein gewordene Feuerwache Dresden-Neustadt in Betrieb genommen. Neben der Sanierung der denkmalgeschützten Kaserne Magazinstraße 1 entstand eine moderne Fahrzeughalle. Die denkmalgeschützte, 1912–1916 errichtete Feuerwache Dresden-Neustadt in der Louisenstraße wird durch den Rettungsdienst weitergenutzt.[6]
Dresden war ebenfalls Veranstaltungsort diverse Messen und Fachtage zum Thema Brandschutz. So fand 1880 in Dresden der 11. Deutsche Feuerwehrtag statt, und 1935 die „Der Rote Hahn“ (heute Interschutz). Der internationale CTIF-Kongress kam 1984 nach Dresden. Im Jahr 1997 fand die erste Messe Florian – Fachmesse für Feuerwehr, Rettungswesen, Brand- und Katastrophenschutz in Dresden statt. Nachdem sie 2006 und 2014 wieder in Dresden war, findet sie seit 2016 jährlich in der Messe Dresden statt.
Unter der Führung der Feuerwehr ist in Dresden die 24. Medizinische Task Force des Bundes stationiert. Neben den Leistungserbringern des Rettungsdienstes, dem Deutschen Roten Kreuz, G.A.R.D. und dem Malteser Hilfsdienst, wirkt auch die Johanniter Unfallhilfe mit.
Feuer- und Rettungswachen der Berufsfeuerwehr
- Feuerwache Striesen, von Hans Erlwein entworfen
- Feuer- und Rettungswache Altstadt
- Feuer- und Rettungswache Dresden-Löbtau
Feuerwachen[7]
Wache | 1 Albertstadt |
2 Übigau |
3 Striesen |
4 Löbtau |
5 Altstadt |
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Standort | Magazinstraße/Fabricestraße (ehemals als Feuerwache Neustadt in der Louisenstraße) |
Washingtonstraße 59 (angrenzend befindet sich das Brand- und Katastrophenschutzamt auf der Scharfenberger Straße 47) |
Schlüterstraße 39 | Clara-Zetkin-Straße 24 | Strehlener Straße 23 (Standort des Brandschutzerziehungszentrums) |
Dresdner Löschzug | |||||
Sonderfahrzeuge |
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Die Landeshauptstadt Dresden hat als Träger des Rettungsdienstes die damit verbundenen Rechte und Pflichten dem Brand- und Katastrophenschutzamt 37 übertragen. Die Berufsfeuerwehr nimmt gemeinsam mit den Leistungserbringern im Rettungsdienst die Notfallrettung im Bereich der kreisfreien Stadt Dresden wahr. Neben der Feuerwehr sind das Deutsche Rote Kreuz, der Malteser Hilfsdienst sowie die Firma G.A.R.D. an der Notfallrettung beteiligt. Dafür stehen neben den fünf Feuer- und Rettungswachen weitere Standorte als Rettungswachen zur Verfügung. Nach der Fertigstellung aktueller Bauprojekte verfügt der Rettungsdienst über insgesamt 16 Standorte.[1]
Stadtteilfeuerwehren der Freiwilligen Feuerwehr
Freiwillige Feuerwehr (FF) | Fahrzeuge | Link zur offiziellen Präsenz der Stadt Dresden |
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FF Brabschütz | LF 10/6; MTF | |
FF Bühlau | HLF 20/16; TLF 16/25; MTF | |
FF Cossebaude | HLF 20; MTF, TSF-W | |
FF Eschdorf | LF 8/6; MZF | |
FF Gompitz | HLF 20; TLF 4000; MTF; | |
FF Gorbitz | HLF 20; LF 10, Dekon-P; MTF | |
FF Hellerau/Klotzsche | HLF 20; LF 10; TLF 4000; MTF | |
FF Kaitz | HLF 10, MTF | |
FF Langebrück | LF 10/6; TLF 16/25; MTF | |
FF Lockwitz | HLF 20; MTF, GW-Einsatzversorgung | |
FF Mobschatz | LF 10/6; MTF | |
FF Niedersedlitz | HLF 20; LF 10; DLA(K)23/12; MZF | |
FF Ockerwitz | LF 10/6 | |
FF Pappritz | LF 10/6; SW 1000; MTF | |
FF Pillnitz | LF 10/6; DLK 12/9-LF; GW-Sondereinsatz; MTF | |
FF Rockau | TSF-W/Z | |
FF Schönfeld | LF 8/6; MTF | |
FF Weißig | LF 10/6; TLF 4000; DLA(K) 23/12; MTF | |
FF Weixdorf | LF 10/6; DLK 12/9-LF; MTF | |
FF Wilschdorf | HLF 10; MZF | |
FF Zaschendorf | TSF-W |
Durch diese 21 Stadtteilfeuerwehren werden 20 Jugendfeuerwehren betreut, in denen rund 350 Kinder und Jugendlichen organisiert sind. Zudem wird im Stadtteil Bühlau seit August 2017 eine Kinderfeuerwehr geführt.
Der Stadtrat beschloss 2009 im Rahmen der Fortschreibung des Brandschutzbedarfsplans die Zusammenlegung der Stadtteilfeuerwehren Klotzsche und Hellerau (zwei der fünf im Dresdner Norden). Dafür erfolgte im Mai 2015 die Grundsteinlegung für ein neues Feuerwehrhaus. Die Wache 22 wurde im Juni 2016 in Betrieb genommen und bietet Platz für zwei Löschfahrzeuge und ein Mannschaftstransportfahrzeug (MTF) sowie für einen Rettungswagen (RTW) in einem separaten Rettungsdienstbereich.[8] Längerfristig geplant wird eine Zusammenlegung der sechs Feuerwehren im Schönfelder Hochland.[9]
Öffentlichkeitsarbeit und Marketing
Eine Straßenbahn der Dresdner Verkehrsbetriebe wurde 2018 zum Zwecke der Öffentlichkeitsarbeit und des Marketings im Logodesign der Feuerwehr beklebt. Das Hauptthema ist das 150-jährige Bestehen der Dresdner Berufsfeuerwehr. Zusätzlich wird die Straßenbahn als Plattform der Stellennachwuchssuche bei der Feuerwehr genutzt.
Internationaler Florianstag und Blaulichtfest
Der 7. Internationaler Florianstag fand am 4. Mai 2019 in Dresden statt.[10] Der öffentliche Festumzug der Feuerwehr begann nach einem Gottesdienst auf dem Altmarkt und endete am Stallhof des Dresdner Residenzschlosses. Gleichzeitig begann das Blaulichtfest auf dem Neumarkt mit vielen Vorführen und Ausstellungsgegenständen der Feuerwehr, Polizei und Rettungskräften.
Weblinks
Einzelnachweise
- Jahresbericht 2019. (PDF) Landeshauptstadt Dresden – Brand- und Katastrophenschutzamt, abgerufen am 22. Januar 2020.
- Geschichte der Feuerwehr Dresden, IG Feuerwehrhistorik Dresden
- Geschichte der Feuerwehr Dresden. Landeshauptstadt Dresden, abgerufen am 8. August 2016.
- Klaus Dieter Graage: Das Pferd in der Dresdner Stadtgeschichte. In: Stadtmuseum Dresden: Dresdner Geschichtsbuch, Nr. 10. DZA Verlag, Altenburg 2004.
- Geschichte des Verbandes der Feuerwehren von Dresden und Umgegend, Feuerwehr Pillnitz
- 25. April 2016, Einweihung Feuer- und Rettungswache Albertstadt. Landeshauptstadt Dresden, archiviert vom Original am 5. Mai 2016; abgerufen am 8. August 2016. Siehe auch:
- Juliane Weigt: Die neue Feuerwache in der Albertstadt soll 2016 in Betrieb gehen. In: Dresdner Neueste Nachrichten. 22. Mai 2014, abgerufen am 7. August 2016.
- Christoph Springer: Letzter Tag in der 100 Jahre alten Feuerwache in Dresden-Neustadt. In: Dresdner Neueste Nachrichten. 6. April 2016, abgerufen am 7. August 2016.
- Berufsfeuerwehr Dresden. Landeshauptstadt Dresden, abgerufen am 15. September 2019.
- Neubau Wache 22. Stadtteilfeuerwehr Klotzsche/Hellerau, abgerufen am 18. September 2016.
- Landeshauptstadt Dresden, Brand- und Katastrophenschutzamt: Jahresbericht 2014. (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) April 2015 (PDF; 7,8 MB).
- Feuerwehrleute treffen sich in Dresden, Pressemitteilung der Landeshauptstadt Dresden, 2. Mai 2019.