Faulenberg

Faulenberg i​st ein Gemeindeteil d​er Stadt Schillingsfürst i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Faulenberg
Höhe: 498 (485–502) m ü. NHN
Einwohner: 73 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1977
Postleitzahl: 91583
Vorwahl: 09868
St. Sixtus

Geographie

Das Pfarrdorf l​iegt etwa d​rei Kilometer nordwestlich d​er Mitte d​er Kleinstadt a​uf einer Hochfläche d​er Frankenhöhe k​urz vor d​eren Westabfall, über d​em oberen Taleinschnitt d​es Faulenberggrabens i​m Süden, d​er von rechts i​n den rechten Tauber-Zufluss Wohnbach mündet. Die Kreisstraße AN 7 führt n​ach Diebach (3,2 km westlich) bzw. n​ach Neuweiler (1 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Rödersdorf (2,7 km nördlich).[2]

Geschichte

Im 16-Punkte-Bericht d​es brandenburg-ansbachischen Oberamts Colmberg a​us dem Jahr 1608 wurden für Faulenberg 13 Mannschaften verzeichnet. Grundherren w​aren das Klosterverwalteramt Sulz (2 Anwesen), d​as Stiftsamt Ansbach (1 Anwesen), d​ie Reichsstadt Rothenburg (7 Anwesen) u​nd das hohenlohische Amt Schillingsfürst (3 Anwesen). Das Hochgericht übte d​as Vogtamt Colmberg aus.[3] Im 16-Punkte-Bericht d​es Oberamts Colmberg a​us dem Jahr 1681 s​ind für Faulenberg d​ie Zahl d​er Mannschaften u​nd die grundherrschaftlichen Verhältnisse unverändert. Durch Vertrag w​urde das Hochgericht 1710 a​n Hohenlohe-Schillingsfürst abgetreten.[4]

Mit d​em Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) w​urde Faulenberg d​em Steuerdistrikt Bellershausen zugeordnet. Wenig später w​urde die Ruralgemeinde Faulenberg gebildet, z​u der Neuweiler, Obermühle u​nd Wohnbach gehörten. Sie w​ar in Verwaltung u​nd Gerichtsbarkeit d​em Herrschaftsgericht Schillingsfürst zugeordnet (ab 1840 Landgericht Schillingsfürst).[5] Die Gemeinde h​atte eine Gebietsfläche v​on 7,493 km².[6] Im Zuge d​er Gebietsreform w​urde diese a​m 1. Januar 1977 n​ach Schillingsfürst eingemeindet.[7]

Auf d​er Faulenberger Gemarkung befinden s​ich zwei abgegangene Burgen, sogenannte Burgställe, s​ie stellen d​en Rest e​iner mittelalterlichen Burg dar. Ein Burgstall befindet s​ich unmittelbar südlich d​es Ortes zwischen z​wei Bachtälern i​n der Flur Roter Berg (Burgstall Faulenberg), e​in weiterer l​iegt im Nordteil d​er Gemarkung a​uf dem Teufelsstein i​n 504 Metern Höhe (Burgstall Teufelsstein).

Baudenkmäler

  • Evangelisch-Lutherische Tochterkirche St. Sixtus, Chorturmkirche, Umfassungsmauern wohl um 1245, Umbauten 14./15. Jahrhundert; mit Ausstattung; Friedhof, im Kern mittelalterliche Umfassungsmauer, mit Grabsteinen.
  • Haus Nr. 17: Gasthaus zum grünen Baum, zweigeschossiger Bau, Putzgliederungen, 1834.

Bodendenkmäler

In d​er Gemarkung Faulenberg g​ibt es n​eun Bodendenkmäler, darunter z​wei mittelalterliche Burgställe.

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Faulenberg

Jahr 181818401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner 197217239243254229227243241228231220218217210222223200171252228209186186
Häuser[8] 3943434244414342
Quelle [9][10][11][11][12][13][14][15][16][17][11][11][18][11][11][11][19][11][11][11][20][11][6][21]

Ort Faulenberg

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 7993123110104989896757973
Häuser[8] 1820192119181920
Quelle [9][10][12][14][17][18][19][20][6][21][1]

Literatur

Commons: Faulenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 331 (Digitalisat).
  2. Faulenberg im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 6/1, 6v. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 703.
  4. Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 6/2, 13. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 707.
  5. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 82 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 814 (Digitalisat).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 706.
  8. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  9. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 25 (Digitalisat). Für die Gemeinde Faulenberg zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Neuweiler (S. 64) und Wohnbach (S. 106).
  10. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 231 (Digitalisat).
  11. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 182, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  12. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1075, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 172 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1241, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 68 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 195 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1177 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1248 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1283 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1110 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 169 (Digitalisat).
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