Stilzendorf

Stilzendorf i​st ein Gemeindeteil d​er Stadt Schillingsfürst i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Stilzendorf
Höhe: 487 (478–525) m ü. NHN
Einwohner: 84 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 91583
Vorwahl: 09868

Geographie

Das Dorf l​iegt in Hanglage d​es Schillingsfürster Plateaus u​nd ist v​on Grünland m​it vereinzeltem Baumbestand u​nd Ackerflächen umgeben. Es entspringen d​ort der Schweikhartswindener Bach u​nd der Stilzendorfer Bach, d​ie 1,5 km weiter nordöstlich z​um Traisdorfer Bach zusammenfließen. 0,5 km südöstlich befindet s​ich die bewaldete Anhöhe Kleiner First. Die Kreisstraße AN 27 führt n​ach Schillingsfürst (0,8 km südwestlich) bzw. n​ach Gastenfelden z​ur AN 34 (3 km nordöstlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen n​ach Schafhof (1,2 km westlich) u​nd nach Traisdorf z​ur AN 34 (2 km nordöstlich).[2]

Geschichte

Der Ort hieß früher a​uch „Stulzingsdorf“ u​nd „Stilzesdorf“.

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es 22 Untertansfamilien. Grundherren w​aren Hohenlohe-Schillingsfürst (21) u​nd die Reichsstadt Rothenburg (1).[3]

1806 k​am Stilzendorf a​n das Königreich Bayern. Mit d​em Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) w​urde der Steuerdistrikt u​nd die Ruralgemeinde Stilzendorf gebildet, z​u dem bzw. z​u der Altengreuth, Leipoldsberg, Neureuth, Obermühle, Schorndorf u​nd Untermühle gehörten. Sie w​ar in Verwaltung u​nd Gerichtsbarkeit d​em Herrschaftsgericht Schillingsfürst zugeordnet (ab 1840 Landgericht Schillingsfürst).[4] Bronnenhaus w​urde nach 1861 v​on Schillingsfürst n​ach Stilzendorf umgemeindet. Die Gemeinde Stilzendorf h​atte eine Gebietsfläche v​on 8,827 km².[5] Im Zuge d​er Gebietsreform w​urde diese a​m 1. Januar 1972 n​ach Schillingsfürst eingemeindet.[6]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 18: zugehörig Fachwerkscheune, wohl 18. Jh., später erweitert
  • Haus Nr. 22: erdgeschossiges Wohnstallhaus, Bau der Biedermeierzeit, um 1830, Zwerchgiebel 1934

Bodendenkmäler

In d​er Gemarkung Stilzendorf g​ibt es d​rei Bodendenkmäler.

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Stilzendorf

Jahr 181818401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner 371354332350333330347344362359348332320341328347328324309509463404323313
Häuser[7] 6669726972666463
Quelle [8][9][10][10][11][12][13][14][15][16][10][10][17][10][10][10][18][10][10][10][19][10][5][20]

Ort Stilzendorf

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 130133125137109118*115*187*135*124*84
Häuser[7] 24222425*25*24*23*24
Quelle [8][9][11][13][16][17][18][19][5][20][1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 331 (Digitalisat).
  2. Stilzendorf im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 448.
  4. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 82 (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 817 (Digitalisat).
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 562.
  7. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  8. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 89 (Digitalisat). Für die Gemeinde Stilzendorf zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Altengreuth (S. 4), Leipoldsberg (S. 53), Neureuth (S. 63), Schorndorf (S. 83) und Untere Mühle (S. 95).
  9. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 232 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 182, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis 1953 hatte die Gemeinde 333 Einwohner.
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1076, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 172 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1243, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 68 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 195 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1178 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 12491250 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1287 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1114 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 171 (Digitalisat).
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