Bellershausen

Bellershausen i​st ein Gemeindeteil d​er Gemeinde Diebach i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Bellershausen
Gemeinde Diebach
Höhe: 409 m ü. NHN
Einwohner: 140 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 91583
Vorwahl: 09868
St. Laurentius in Bellershausen

Geografie

Das Kirchdorf l​iegt am Wohnbach, e​inem rechten Zufluss d​er Tauber. Einen Kilometer südwestlich d​es Ortes l​iegt das Poppenfeld, 1 km südlich d​as Weißfeld u​nd 1 km südöstlich d​as Seefeld. Im Norden befindet s​ich die Schillingsfürst-Wettringer Hardt, d​ie Teil d​er Frankenhöhe ist. Dort g​ibt es eine ehemalige Tongrube, d​ie als Geotop ausgezeichnet ist. Die Staatsstraße 2247 führt n​ach Diebach (2,7 km nordwestlich) bzw. n​ach Schillingsfürst (3 km südöstlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen n​ach Unteroestheim (1,7 km südwestlich) u​nd Wohnbach (1,6 km östlich).[2]

Geschichte

In vorreformatorischer Zeit lautete d​er Ortsname „Bedlinhusen“. Damals g​ab es bereits d​ie Laurentiuskirche, ursprünglich e​ine Filiale v​on Frankenau, h​eute zum katholischen Pfarramt Kreuzerhöhung i​n Schillingsfürst gehörend. 1799 h​atte der Ort 42 Haushalte, d​ie alle z​um hohenlohischen Oberamt Schillingsfürst gehörten.[3]

1806 k​am Bellershausen a​n das Königreich Bayern. Mit d​em Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) w​urde der Steuerdistrikt Bellershausen gebildet, z​u dem Faulenberg, Neumühle, Neuweiler, Pfeffermühle u​nd Wohnbach gehörten. Wenig später entstand d​ie Ruralgemeinde Bellershausen, z​u der d​ie Neu- u​nd Pfeffermühle gehörten. Sie w​ar in Verwaltung u​nd Gerichtsbarkeit d​em Herrschaftsgericht Schillingsfürst zugeordnet (ab 1840 Landgericht Schillingsfürst).[4] Die Gemeinde h​atte eine Gebietsfläche v​on 4,369 km².[5] Im Zuge d​er Gebietsreform w​urde diese a​m 1. Mai 1978 n​ach Diebach eingemeindet.[6]

Baudenkmäler

  • Rothenburger Straße 8: katholische Kuratiekirche St. Laurentius, Chorturmkirche, Umfassungsmauer wohl hochmittelalterlich, 1683 neu geweiht; mit Ausstattung; Friedhof, im Kern wohl mittelalterliche Umfassungsmauer, Grabsteine.
  • Rothenburger Straße 14: eingeschossiges Wohnstallhaus mit Fachwerkgiebel, 17./18. Jahrhundert
  • Schillingsfürster Straße 12: Gasthof zum Stern, zweigeschossiger Krüppelwalmbau, verputzt mit Hausteingliederungen, 1851.

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Bellershausen

Jahr 181818401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner 224187217213228202196199216211202195193182167166167176173194214197184168
Häuser[7] 4239414340393939
Quelle [8][9][10][10][11][12][13][14][15][16][10][10][17][10][10][10][18][10][10][10][19][10][5][20]

Ort Bellershausen

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 209166211183199193*167*214*184*164140
Häuser[7] 39363940*39*39*39*49
Quelle [8][9][11][13][16][17][18][19][5][20][1]
* inklusive Neu- und Pfeffermühle

Literatur

Commons: Bellershausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 325 (Digitalisat).
  2. Bellershausen im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 336.
  4. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 82 (Digitalisat).
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 813 (Digitalisat).
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 707.
  7. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  8. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 8 (Digitalisat). Für die Gemeinde Bellershausen zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Neumühle (S. 63) und Pfeffermühle (S. 71).
  9. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 230 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 181, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1074, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 172 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1239, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 68 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 195 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1175 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1247 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1281 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 11081109 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 168 (Digitalisat).
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