Schorndorf (Schillingsfürst)
Schorndorf ist ein Gemeindeteil der Stadt Schillingsfürst im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Schorndorf Stadt Schillingsfürst | |
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Höhe: | 509 (499–520) m ü. NHN |
Einwohner: | 86 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91583 |
Vorwahl: | 09868 |
Geografie
Das Dorf bildet mit Leipoldsberg im Süden eine geschlossene Siedlung. Es liegt auf einer Anhöhe, im Norden Kleiner First, im Südwesten Roßkopf genannt. Westlich des Ortes entspringt Erlbacher Mühlbach, der mit dem Steinbach zusammenfließt, einem rechten Zufluss der Altmühl.
Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Staatsstraße 2246 bei Altengreuth (0,6 km nordöstlich) bzw. über die Ziegelhütte ebenfalls zur St 2246 (1,6 km westlich). Weitere Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Leipoldsberg (0,1 km südlich) und zur Kreisstraße AN 34 (2 km östlich) zwischen Weihersmühle (0,5 km nördlich) und Hetzweiler (0,6 km südöstlich).[2]
Geschichte
Der Ort gehörte gemäß einer Auflistung von 1830 zu einem „die Brünst“ oder „die Brunst“ genannten, seit dem Mittelalter stellenweise gerodeten umfangreichen Waldgebiet zwischen Leutershausen und Kloster Sulz mit dem Hauptort Brunst. Die Brünst war für ihre gute Rinderviehzucht bekannt; ihre 22 Dörfer galten als reich.[3]
Laut 16-Punkte-Bericht des brandenburg-ansbachischen Amts Brunst aus dem Jahr 1608 bildete Schorndorf mit Altengreuth eine Gemeinde. Für Schorndorf wurden 12 Mannschaften verzeichnet, die alle das hohenlohischen Amt Schillingsfürst als Grundherrn hatten. Das Hochgericht übte das Amt Brunst aus.[4] Im 16-Punkte-Bericht des Amts Leutershausen aus dem Jahr 1681 sind für Schorndorf die Zahl der Mannschaften und die grundherrschaftlichen Verhältnisse unverändert. Das Hochgericht übte das Amt Leutershausen aus.[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es im Ort 16 Untertansfamilien, die alle das hohenlohische Amt Schillingsfürst als Grundherrn hatten.[6]
Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jh.) wurde Schorndorf mit der Ober- und Untermühle dem Steuerdistrikt und der Ruralgemeinde Stilzendorf zugeordnet. Am 1. Januar 1972 wurde Schorndorf im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Schillingsfürst eingegliedert.
Baudenkmäler
- Haus Nr. 6: eingeschossiges Wohnstallhaus mit zweigeschossigem Zwerchhaus, Fachwerk, frühes 19. Jahrhundert
- Haus Nr. 13: eingeschossiges Wohnhaus, Fachwerk, frühes 19. Jahrhundert
Religion
Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Wenzeslaus (Weißenkirchberg) gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach Kreuzerhöhung (Schillingsfürst).
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Schorndorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 180 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Schorndorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 368 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
Weblinks
- Schorndorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 26. November 2021.
- Schorndorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. September 2019.
- Schorndorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 331 (Digitalisat).
- Schorndorf im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- Friedrich Oechsle: Beiträge zur Geschichte des Bauernkrieges in den schwäbisch-fränkischen Grenzlanden, Heilbronn 1830, S. 320, Fußnote.
Friedrich Benedict Weber: Bemerkungen und Notizen über verschiedene Gegenstände der Landwirthschaft, Leipzig 1815, S. 194.
Heinrich Wilhelm Bensen: Kurze Beschreibung und Geschichte der Stadt Rotenburg ob der Tauber, Erlangen 1856, S. 29. - Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 21/1, 22r. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 717.
- Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 22, 55. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 723.
- J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 180.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“ und 1885 bis 1987 als „Wohngebäude“.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 83 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 232 (Digitalisat). Schorndorf: 78 Einwohner, 18 Häuser; Obermühle: 5 E., 1 H.; Untermühle: 8 E., 1 H.
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1076, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1243, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat). Schorndorf: 78 Einwohner; Obermühle: 6 E.; Untermühle: 4 E.
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1178 (Digitalisat). Schorndorf: 97 Einwohner, 19 Wohngebäude; Obermühle: 6 E., 1 Wgb.; Untermühle: 6 E., 1 Wgb.
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1250 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1287 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1114 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 817 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 171 (Digitalisat).