Fatululic (Verwaltungsamt)
Fatululic (Fatululik, Fatu-Lulik, Fatolulic, Fatulilic, Fatululique) ist ein osttimoresisches Verwaltungsamt (portugiesisch Posto Administrativo) in der Gemeinde Cova Lima.
Verwaltungsamt Fatululic | |||
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Verwaltungssitz | Fatululic | ||
Fläche | 46,42 km²[1] | ||
Einwohnerzahl | 2.027 (2015)[2] | ||
Sucos | Einwohner (2015) | ||
Fatululic | 595 | ||
Taroman | 1.432 | ||
Übersichtskarte | |||
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Geographie
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Fatululic liegt im Nordwesten Cova Limas. Der Fluss Lelosi, ein Nebenfluss des Tafara, bildet im Norden die Grenze zu Indonesien und im Osten zum Verwaltungsamt Maucatar. Im Süden und Westen liegt das Verwaltungsamt Fohorem. Bis 2014 wurden die Verwaltungsämter noch als Subdistrikte bezeichnet. Vor der Gebietsreform 2015 hatte Fatululic eine Fläche von 45,72 km².[2] Nun sind es 46,42 km², ohne dass es zu auffälligen Grenzänderungen kam.[1]
Fatululic teilt sich in zwei Sucos: Fatululic und Taroman. Verwaltungssitz ist Fatululic,[4] das Macous (Suco Taroman) ablöste.[5]
Einwohner
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Im Verwaltungsamt leben 2027 Menschen (2015), davon sind 998 Männer und 1.029 Frauen. Die Bevölkerungsdichte beträgt 43,7 Einwohner/km².[1] Damit ist Fatululic das Verwaltungsamt Osttimors mit der kleinsten Bevölkerung. Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher der Nationalsprache Bunak. Der Altersdurchschnitt beträgt 17,5 Jahre (2010,[2] 2004: 16,3 Jahre[6]).
Geschichte
Taroman war eines der timoresischen Kleinreiche, das von einem Liurai regiert wurde. Nach den mündlichen Überlieferungen war es dem Reich von Fohorem unterstellt und tributpflichtig.[7]
Beide Sucos Fatululics gehörten zur Exklave von Maucatar, die im Vertrag von Lissabon (1859) den Niederlanden untergeordnet wurde. Maucatar war nur über einen schmalen Streifen im Norden mit dem restlichen, niederländischen Territorium auf Timor verbunden. Ringsherum lagen timoresische Reiche, die Portugal zugeordnet waren. Zwar gab es bereits 1904 eine Vereinbarung zwischen den Kolonialmächten, das Maucatar an die Portugiesen abgetreten werden sollte, doch erst 1916 ging es in portugiesischen Besitz über.[8]
Der Berg Taroman (1744 m) war ab 1976 ein Rückzugsgebiet der FALINTIL, die gegen die indonesischen Invasoren kämpfte. Hier gründete sie eine base de apoio, eine Widerstandsbasis, die Zuflucht für Flüchtlinge aus Cova Lima bot. Später wurde die Basis von den Indonesiern zerstört.[9]
Politik
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Der Administrator des Verwaltungsamts wird von der Zentralregierung in Dili ernannt. 2015 war dies Vitorino do Carmo.[10]
Wirtschaft
55 % der Haushalte in Fatululic bauen Kaffee an, 58 % Maniok, 59 % Mais, 51 % Gemüse, 45 % Kokosnüsse und 17 % Reis.[11]
Weblinks
Einzelnachweise
- Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
- Direcção Nacional de Estatística: 2010 Census Wall Chart (English) (Memento vom 12. August 2011 im Internet Archive) (PDF; 2,5 MB)
- Seeds of Life
- Jornal da República: Diploma Ministerial n.o 24/2014 de 24 de Julho – Orgânica dos Postos Administrativos (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
- UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (Memento vom 3. Dezember 2011 im Internet Archive) (PDF-Datei; 438 kB)
- Direcção Nacional de Estatística: Census of Population and Housing Atlas 2004 (Memento vom 13. November 2012 im Internet Archive) (PDF; 14,0 MB)
- Cova Lima District Development Plan 2002/2003 (Memento vom 14. Oktober 2013 im Internet Archive) (englisch; PDF-Datei; 2,24 MB)
- Antoinette Schapper: Finding Bunaq: The homeland and expansion of the Bunaq in central Timor (Memento vom 24. Oktober 2013 im Internet Archive), S. 163–186, in: Andrew McWilliam, Elizabeth G. Traube: Land and Life in Timor-Leste: Ethnographic Essays, 2011
- „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
- Ministério da Administração Estatal: Administração Municipal (Memento vom 1. Juni 2016 im Internet Archive)
- Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch) (Memento vom 9. April 2015 im Internet Archive) (PDF; 9,8 MB)