Eyach (Neckar)
Die Eyach ist ein etwa 50 km langer rechter Nebenfluss des Neckars in Baden-Württemberg. Ihr mittlerer Abfluss an der Mündung beträgt 3,23 m³/s[4].
Eyach | ||
Die Eyach bei Haigerloch im Landschaftsschutzgebiet Eyachtal im Bereich des ehemaligen Landkreises Hechingen (Schutzgebiets-Nr. 4.17.045) | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 23814 | |
Lage | Hohe Schwabenalb
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Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Neckar → Rhein → Nordsee | |
Quelle | nördlich von Albstadt-Pfeffingen 48° 16′ 8″ N, 8° 58′ 14″ O | |
Quellhöhe | 833 m ü. NN | |
Mündung | bei Eyach in den Neckar 48° 26′ 44″ N, 8° 46′ 37″ O | |
Mündungshöhe | 372 m ü. NN | |
Höhenunterschied | 461 m | |
Sohlgefälle | 9,1 ‰ | |
Länge | 50,4 km[2] | |
Einzugsgebiet | 353,561 km²[2] | |
Abfluss am Pegel Bad Imnau[3] AEo: 331 km² Lage: 6,3 km oberhalb der Mündung |
NNQ (25. August 1947) MNQ 1931/2009 MQ 1931/2009 Mq 1931/2009 MHQ 1931/2009 HHQ (15. September 1940) |
115 l/s 446 l/s 3,09 m³/s 9,3 l/(s km²) 68,2 m³/s 237 m³/s |
Mittelstädte | Albstadt, Balingen | |
Kleinstädte | Haigerloch |
Name
Im Balinger Schwäbisch hat sich der Artikel fest mit dem Substantiv verbunden, so dass von „dr D-Eye“ gesprochen wird. Auch in älteren Berichten findet sich die Bezeichnung „Deya“, so in der Topographia Sueviae von Matthäus Merian von 1643/1656[5].
Geographie
Verlauf
Die Eyach entspringt nördlich von Pfeffingen (einem Stadtteil von Albstadt) auf 833 Meter Höhe, nur wenige hundert Meter von der Europäischen Wasserscheide und einem dort entspringenden Nebenfluss der Donau, der Schmiecha, entfernt. Sie mündet bei Eyach auf einer Höhe von 372 m von rechts in den Neckar.
Zuflüsse
Hierarchische Liste der Zuflüsse jeweils von der Quelle zur Mündung. In der Regel ohne Mühlkanäle. Auswahl.
- Innentalbach (rechts, vor Albstadt-Pfeffingen)
- Buchbach (links, am Ortsanfang von Pfeffingen)
- Wünschtalbach (rechts, in Pfeffingen)
- Eschenbach (rechts, am Ortsanfang von Pfeffingen)
- Kieserstalbach[6] (links, in Pfeffingen)
- Irrenbach (links, am Ortsende von Pfeffingen)
- Rohrbach (rechts)
- Ochsentalbach (links, gegenüber Albstadt-Margrethausen)
- Käsentaler Bach (rechts, in Margrethausen)
- Meßstetter Talbach (links, in Albstadt-Lautlingen), 4,1 km und 13,2 km²
- Ebinger Talbach (rechts, in Lautlingen), 1,7 km
- Kehlenbach (rechts, gegenüber Lautlingen)
- Bruckbach (!) (links, in Lautlingen)
- (Bach aus den Reuten) (links, am Ortsende von Lautlingen)
- Lauterbach (links, beim Lauterbachhof vor Albstadt-Laufen an der Eyach), 2,0 km und 5,0 km²
- Steinbach (links, in Laufen)
- Eltschbach (rechts, in Laufen)
- Zerrenstallbach (links, nach Laufen)
- Hakenbach (links, bei Frommern-Säge)
- Strichgraben (links, am Ortsrand von Balingen-Frommern)
- Schalksbach (rechts, am Ortsende von Balingen-Dürrwangen), 8,8 km auf dem Hauptstrang
- Büttenbach (linker Hauptstrang-Oberlauf, bis nahe Balingen-Stockenhausen)
- Roschbach (linker Hauptstrang-Oberlauf, bis Balingen-Zillhausen), 4,2 km und 3,8 km²
- Roschbach (links, bei Albstadt-Roschbach), 0,8 km und ca. 0,5 km²
- Aubenbach (rechter Nebenstrang-Oberlauf, bis Zillhausen)
- (Bach vom Stein) (links, am Ortsende von Balingen-Streichen)
- Bezighofenbach (links)
- Erlengraben (links, in Zillhausen)
- (Bach aus dem Wannental), (links, nahe bei Stockhausen)
- Roschbach (linker Hauptstrang-Oberlauf, bis Balingen-Zillhausen), 4,2 km und 3,8 km²
- (Bach vom Höchst) (rechter Nebenstrang-Oberlauf, bis fast gegenüber Stockenhausen)
- (Bach vom Lachen) (links, nahe Dürrwangen)
- Büttenbach (linker Hauptstrang-Oberlauf, bis nahe Balingen-Stockenhausen)
- Rappentalbach (links, in Frommern)
- Bitzgraben (rechts, in Frommern)
- Grundbach (links, in Frommern)
- Breitenbach (links, in Balingen-Weilstetten)
- (Grundbach-Seitenarm) (rechts, entlang der Stadtteilgrenze Weilstetten/Frommern)
- Beutenbach (links, in Frommern)
- Lochenbach (linker Hauptstrang-Oberlauf, bis zum Südrand von Weilstetten)
- Mohlenbach (rechter Nebenstrang-Oberlauf, bis zum Südrand von Weilstetten)
- Sulzbach (links, am Südrand von Weilstetten)
- Böllbach (rechts, am Ortsende von Frommern)
- Hühnerbach (links, entlang der Stadtteilgrenze Frommern/Endingen)
- Steinach (links, in Balingen), 12,3 km auf dem Hauptstrang und 31,3 km²
- Etzelbach (rechts, in Balingen)
- Reichenbach (rechts in Balingen vor der Stadtmühle)
- Langenbach (rechter Hauptstrang-Oberlauf, bis gegenüber Balingen-Heselwangen)
- (Bach aus dem Bühl) (linker Nebenstrang-Oberlauf, bis nahe Heselwangen)
- Talgraben (links, gegenüber der Stadtmühle)
- Kaltenbrunnenbach (rechts, auf dem Hauptstrang, am Westrand von Balingen)
- Kaunterbach (links bei Balingen-Ostdorf), 10,1 km auf dem Hauptstrang
- Talbach (linker Hauptstrang-Oberlauf, bis zum Südwestrand von Ostdorf)
- Riedbach (rechter Hauptstrang-Oberlauf, bis zum Südwestrand von Geislingen)
- (Bach aus dem Emertal) (links, bei Geislingen-Schießhaus)
- (Bach aus dem Deutental) (linker Nebenstrang-Oberlauf, bis zum Südwestrand von Geislingen)
- Zwerenbach (links, am Nordwestrand von Ostdorf)
- Riedbach (rechter Hauptstrang-Oberlauf, bis zum Südwestrand von Geislingen)
- Igelsbach (rechter Nebenstrang-Oberlauf, bis gegenüber dem Südwestrand von Ostdorf)
- Kaunterbach (rechts, am Südrand von Ostdorf)
- Talbach (linker Hauptstrang-Oberlauf, bis zum Südwestrand von Ostdorf)
- Schnürgraben (links, bei Ostdorf)
- Talbach, Name zuvor Wertenbach ab etwas vor Engstlatt (rechts, bei Balingen-Engstlatt), 6,8 km auf dem Hauptstrang ab dem Ursprung des Hinterbergenbachs
- Sulzenbach (rechter Oberlauf, bis etwas vor Engstlatt)
- Hinterbergenbach (linker Hauptstrang-Oberlauf)
- Aspenbach (rechter Nebenstrang-Oberlauf)
- Mamutenbach (linker Oberlauf)
- Sulzenbach (rechter Oberlauf, bis etwas vor Engstlatt)
- Klingenbach (rechts, nach der Böllatsmühle von Ostdorf), 11,8 km auf dem Hauptstrang und 17,8 km²
- Talbach (rechts, an der Grenze von Grosselfingen zu Balingen)
- (Bach vom Altenberg) (rechts, in Grosselfingen)
- Raichbrunnen, Name vor Grosselfingen vielleicht Rehbrunnengraben (links, am Ortsende von Grosselfingen)
- (Bach vom Hainburghof) (rechts)
- Mittelsbach (links, an der Weilerkirche vor Haigerloch-Owingen), 8,4 km
- Mildersbach (rechter Hauptstrang-Oberlauf, bis zum Dattenbol bei Geislingen-Erlaheim)
- Sulzbach (links)
- Wolfsbach (linker Nebenstrang-Oberlauf, bis zum Dattenbol bei Erlaheim)
- Lützelbach (rechts, an der Gipsmühle bei Owingen)
- Mildersbach (rechter Hauptstrang-Oberlauf, bis zum Dattenbol bei Geislingen-Erlaheim)
- Dietenbach (rechts gegenüber Owingen)
- Rötenbach oder Großer Kohlgrabenbach (links, in Owingen)
- Sulzbach (rechts, in einen Nebenkanal vor Haigerloch-Stetten)
- (Ableitung des Hochwasserrückhaltebeckens Schluchtgraben) (rechts, in Stetten)
- Stunzach (links, nach dem Salzwerk nach Stetten), 20,0 km auf dem Hauptstrang und 81,5 km²
- Bruckbach (!) (rechts, gegenüber von Haigerloch)
- Butzengraben, durch Weildorf Dorfbach, vor Weildorf Schlattäckergraben (links, zwischen Haigerloch und Haigerloch-Karlstal)
- Heidenwiesengraben (links, in Haigerloch-Weildorf)
- Laibebach (links, gegenüber Haigerloch-Bad Imnau), 6,1 km auf dem Hauptstrang
- Graben zum Laibebach (links, bei Empfingen-Wiesenstetten)
- Feldbach (rechts, am Ortsende von Bad Imnau)
- (Bach aus dem Engental) (rechts, in der Stadtteilgemarkung von Haigerloch-Trillfingen)
- (Bach aus dem Metzental) (links, in der Stadtteilgemarkung von Haigerloch-Bittelbronn)
- Feldbach (rechts, in Haigerloch-Bad Imnau)
- Kegelbach (links, in Horb am Neckar-Mühringen)
- (Bach aus der Burgklinge) (rechts, in Mühringen)
- Kohlwaldgraben (rechts, in Mühringen)
Orte am Fluss
Auf ihrem knapp 50 Kilometer langen Weg nach Nordwesten durchquert oder streift die Eyach folgende Gemeinden:
- Albstadt (Pfeffingen, Margrethausen, Lautlingen, Laufen an der Eyach)
- Balingen (Dürrwangen, Frommern, Balingen, Engstlatt, Ostdorf)
- Haigerloch (Owingen, Stetten, Haigerloch, Bad Imnau)
- Horb am Neckar (Mühringen)
- Starzach (Felldorf)
Bei Eyach bzw. dem Bahnhof Eyach, zwei Kilometer westlich der Ortschaft Börstingen (Ortsteil von Starzach), mündet die Eyach in den Neckar.
Landschaft
Die Eyach durchläuft auf ihrem gefällereichen Weg von der Schwäbischen Alb zum Neckar ein Tal, das einige beeindruckende Landschaftsbilder aufweist. Die Entstehung der malerischen Felsformationen von Schalksburgfelsen, Gräbelesberg und Lochenhörnle bei Laufen geht auf einen einstigen Nebenfluss der Urdonau zurück.
Die heute in Gegenrichtung zu diesem fließende Eyach zeigt beispielhaft, wie sich das Flusssystem des Rheins auf Kosten des Donausystems erweitert. Die Flussanzapfungen zum Neckar hin haben zur Donau hin ein geköpftes Tal hinterlassen, über dessen Beginn nun die verlagerte Wasserscheide verläuft. Die Erosionskraft der Eyach hat an den harten Wasserfallschichten den wuchtigen, sechs Meter hohen Wasserfall der Eyach in Laufen (Eyachlaufen) entstehen lassen und ebenso die Tallandschaft bei Haigerloch, dem „Felsenstädtchen“. Dessen Stadtkern ist entlang einer Felswand erbaut (Ober- und Unterstadt). Das Schloss Haigerloch steht auf einem von der Eyach herausgeschnittenen Felsvorsprung.
Hochwasser
Bei einem Hochwasser der Eyach kamen im Juni 1895 41 Bürger des Bezirks Balingen ums Leben.[7]
Ehemaliger unterirdischer Zulauf von Mineralwasser
Bei Bad Imnau gab es bis zur Fassung der dortigen Quellen starke unterirdische Zuläüfe, welche am sprudelnden Kohlendioxid im Flussbett erkennbar waren. Heute wird dieses Wasser auch in Flaschen abgefüllt.[8]
Schutzgebiete
Landschaftsschutzgebiete
Der Ursprung der Eyach liegt im Landschaftsschutzgebiet Albstadt-Bitz, welches sie bis Laufen mehrfach auf kurzen Strecken durchfließt. Bei Engstlatt liegt das kleine Landschaftsschutzgebiet Eyachtal beim Eckwäldchen und ab Stetten beginnt das Landschaftsschutzgebiet Eyachtal im Bereich des ehemaligen Landkreises Hechingen, durch das die Eyach bis zur Kreisgrenze zwischen Bad Imnau und Mühringen fließt. Zwischen Mühringen und Felldorf fließt die Eyach entlang des Landschaftsschutzgebiets Oberes Neckartal mit den Seitentälern Rommelstal, Starzeltal und Eyachtal.
Naturdenkmale
Entlang der Eyach befinden sich folgende Naturdenkmale, die unmittelbar Uferbereiche der Eyach umfassen:
- flächenhaftes Naturdenkmal Mühltal bei Lehenmorgen (Nr. 84170020002)
- Einzelnaturdenkmal Efeu am Felshang und Eyachufer westlich Haigerloch-Stetten (Nr. 84170250112)
Natura 2000
Zwischen Laufen und Dürrwangen fließt die Eyach durch ein Teilgebiet des FFH-Gebiets Östlicher Großer Heuberg. Hier wird die Eyach von einem schmalen Streifen des FFH-Lebensraumtyps 91E0 (Auwald mit Erle, Esche, Weide) begleitet.[9] Um Lautlingen und Laufen streift sie zudem das Vogelschutzgebiet Südwestalb und Oberes Donautal und zwischen Ostdorf und Engstlatt das Vogelschutzgebiet Wiesenlandschaft bei Balingen.
Sonstige Schutzgebiete
Auf der Gemarkung Mühringen fließt die Eyach durch den Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord, der hier weit in die Oberen Gäue hineinreicht.
Namensgeber
Der Name der Gemeinde Starzach wurde von denen der beiden an den Unterläufen ihr Gebiet im Westen und Osten begrenzenden Flüsschen Starzel und Eyach abgeleitet.
Siehe auch
Einzelnachweise
- Friedrich Huttenlocher: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 178 Sigmaringen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1959. → Online-Karte (PDF; 4,3 MB)
- Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
- Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Rheingebiet, Teil I 2009 Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, S. 110, abgerufen am 07. März 2021 (PDF, deutsch).
- Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg: Ausbaupotenzial der Wasserkraft bis 1.000 KW im Einzugsgebiet des Neckars unter Berücksichtigung ökologischer Bewirtschaftungsziele (Memento des Originals vom 29. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , 2011, S. 9, abger. am 29. Juni 2013 (pdf, deutsch, 1,87 MB)
- Hinweis Deya in der “Topographia Suevia”
- Name nach TK: Kieserstal (siehe auch Straßenname Am Kieserstalbach), bei der LUBW-Datenbank wohl fälschlich Kieferstalbach
- Aus der Eyach wird eine reißende Flut, von Detlef Hauser, Schwarzwälder Bote, 13. Februar 2013
- Mineralwasser
- Regierungspräsidium Tübingen (Hrsg.): Managementplan für das FFH-Gebiet „Östlicher Großer Heuberg“. bearbeitet von Ingenieur und Planungsbüro LANGE GbR. 14. Februar 2018 (177 S., baden-wuerttemberg.de [PDF]).
Literatur
- Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg, als Einzelblatt Nr. 7518 Horb am Neckar, Nr. 7617 Sulz am Neckar, Nr. 7618 Haigerloch, Nr. 7619 Hechingen, Nr. 7718 Geislingen, Nr. 7719 Balingen, Nr. 7720 Albstadt, Nr. 7819 Meßstetten und Nr. 7820 Winteringen
- Alfred Gaedertz: Betonbrücke mit Granitgelenken über die Eyach bei Imnau in Hohenzollern, Ernst, Berlin 1898
Weblinks
- Karte von Lauf und Einzugsgebiet der Eyach auf: Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) (Hinweise)
- Meßtischblätter in der Deutschen Fotothek:
- 7518 Horb (Württ.) Imnau (Preuß.) von 1909
- 7617 Sulz (Württ.) Glatt (Preuß.) von 1909
- 7618 Haigerloch (Preuß.) Binsdorf (Württ.) von 1908
- 7619 Hechingen/Bodelshausen von 1910
- 7718 Geislingen am Riedbach von 1911
- 7719 Balingen/Thanheim von 1911
- 7720 Ebingen/Burladingen von 1910
- 7819 Schwenningen von 1883
- 7820 Stetten am kalten Markt von 1883